Dieses Studienbuch hilft, Aggressionen, Gewalt und Mobbing in der Schule zu verhindern. Gewaltdarstellung in den Medien dient als Ausgangspunkt, um der Klasse beim Abbau von Aggressionen zu helfen. Das Trainingsprogramm ist theoretisch fundiert und hat sich bereits an Hauptschulen bewährt. Die CD-ROM enthält u. a. Kopiervorlagen und Fernsehausschnitte.
Der tendenzielle Anstieg von Gewalt an Schulen, die erhöhte Gewaltbereitschaft und eine immer schnellere und ansatzlosere Gewaltreaktion von Schülern in Konfliktsituationen löste in der Öffentlichkeit umfassende Diskussionen und eine Vielzahl empirischer Forschungsarbeiten aus. Gewaltbereitschaft und Gewalthandlungen von Kindern und Jugendlichen werden häufig im Zusammenhang mit der enormen Ausbreitung von Gewaltdarstellungen in den Massenmedien gesehen und begründet. Aus einem pädagogischen Blickwinkel heraus erscheint es deswegen dringend geboten, einem weiteren Anstieg von Gewalt und Aggression in Schulen wirksam entgegenzutreten und die Konfliktlösungskompetenz von Schülerinnen und Schülern im Rahmen von Schule und Unterricht gezielt zu fördern. Trotz einer Fülle an Untersuchungen und Theorieansätzen fehlt es bisher an erprobten und evaluierten Interventionsprogrammen für die Schule. Mit dieser Arbeit wurde ein schulisches Interventionsprogramm zur gewaltfreien Konfliktlösung theoriegeleitet begründet und wissenschaftlich evaluiert. Das entwickelte Interventionsprogramm basiert auf den Forschungsergebnissen zur Gewalt an Schulen, der Gewalt-in-den-Medien-Forschung, der Konflikttheorie sowie der sozial-moralischen Interventionsforschung. Übergeordnete Ziele des Programms sind die adressatengerechte Förderung der konsensualen, gerechten Konfliktlösungsfähigkeit, die Förderung der sozial-moralischen Entwicklung und der Aufbau spezifischer Medienkompetenzen von Schülerinnen und Schülern der Sekundarstufe I. Bei der empirischen Untersuchung konnten signifikante Effekte durch das Interventionsprogramm nachgewiesen werden. Damit liegt nun ein an verschiedenen Hauptschulen erprobtes und wissenschaftlich evaluiertes Interventionsprogramm gegen reale und mediale Gewalt vor. Es wird somit möglich, die aktuelle Kompetenz zur Konfliktlösungsfähigkeit der Schülerinnen und Schüler auf der Klassenebene gezielt zu fördern.
Nicht nur die quantitative Ausweitung, sondern vor allem die qualitative Ausdifferenzierung und Verdichtung des Medienmarktes, rufen eine zunehmende Heterogenität der Einstellungen und Meinungen im öffentlichen und wissenschaftlichen Diskurs hervor. Das Spannungsfeld Medien und Erziehung gerät zunehmend in den Brennpunkt der Diskussion. Der Forschungs- und Erziehungsbereich steht vor neuen medienpädagogischen Herausforderungen und Problemstellungen. Aus der jeweiligen wissenschaftlichen Sichtweise und einer fundierten Bestandsaufnahme des eigenen Forschungsgegenstandes heraus diskutieren namhafte WissenschaftlerInnen zukunftsorientiert medienpädagogische Perspektiven und Herausforderungen. Die kritische Diskussion ausgewählter, aktueller und zum Teil disparater Themen sowie das exemplarische Aufzeigen von Perspektiven, Intentionen, spezifischen Problemlagen und Brennpunkten im medienpädagogischen Feld machen diesen Band außerordentlich interessant. AutorInnen: Stefan Aufenanger, Ben Bachmair, Jürgen Bofinger, Horst Dichanz, Christian Doelker, Walter L. Fischer, Hubert Kleber, Ingrid Paus-Haase, Werner Sacher, Bernd Schorb, Helmut Schrettenbrunner, Gerhard Tulodziecki, Jutta Wermke, Thomas Weth