Reflexionen und Positionen der deutschen Zeitgeschichte im transatlantischen Dialog. Zeitgeschichte boomt. Und sie tut es nach 1989 in besonderem Maße in dem Land, das im 20. Jahrhundert fünf unterschiedliche staatliche und gesellschaftliche Ordnungen erfahren hat: Deutschland. Welche Auswirkungen sind aus dieser besonderen Prägung für die deutsche Zeitgeschichtsschreibung erwachsen? In den hier versammelten Studien wird diesem Problem aus deutscher wie transatlantischer Perspektive nachgegangen, um den Ort der deutschen Zeitgeschichtsschreibung näher zu bestimmen.
Thomas Lindenberger Livres






Wie in jeder modernen Gesellschaft gab es in der DDR eine »öffentliche«, uniformierte Polizei, die im Alltag für »Ordnung und Sicherheit« sorgen sollte. In den Forschungen zur Geschichte der zweiten deutschen Diktatur stand ihre Bedeutung bislang im Schatten der allgegenwärtigen Geheimpolizei, der Stasi. Die vorliegende Studie stellt die erste auf unveröffentlichte Quellen gestützte wissenschaftliche Monografie zur Geschichte der Deutschen Volkspolizei dar. Direkt den Weisungen der SED-Sicherheitspolitiker unterstellt, war dieses »Organ« der »Arbeiter-und-Bauern-Macht« ein wichtiges Bindeglied zwischen dem SED-Staat und seinen Bürgern. Fast ausschließlich aus Arbeiterkreisen rekrutiert, sollte die »VP« nicht nur politisch zuverlässig, sondern auch eine Polizei »aus dem Volk und für das Volk« sein. Oberstes Motto ihrer Arbeitsweise war die »enge Verbindung zur Bevölkerung«. Ihre Symbolfigur, der »Abschnittsbevollmächtigte«, kurz »ABV«, verkörperte gerade auf dem Land als gutmütig-gestrenger »Dorfsheriff« die harmoniesüchtige Utopie einer »sozialistischen Polizei«. Deren repressiv-autoritäre Kehrseite wird anhand der Überwachung und Drangsalierung jugendlicher »Rowdys« und »Beatfans« dargestellt.
Physische Gewalt
Studien zur Geschichte der Neuzeit
In exemplarischen Einzelstudien werden Praktiken und Erfahrungen erhellt, in denen physische Gewaltsamkeit gerade auch in den Formen und Handlungszusammenhängen wirksam wird, in denen sie zunächst nicht erkennbar ist.
Eigen-Sinn Zycie codzienne, podmiotowosc i sprawowanie wladzy w XX wieku
Massenmedien im Kalten Krieg
Akteure, Bilder, Resonanzen. Herausgegeben von: Thomas Lindenberger
Der Kalte Krieg wurde nicht nur von Staatsmännern und Militärstrategen in den Spitzenetagen der politischen Macht geführt. In Ost und West machte er sich vielmehr in allen Bereichen des gesellschaftlichen Lebens bemerkbar. Der öffentlichen Kommunikation kam dabei eine zentrale Funktion zu: Filmemacher und Journalisten, Parteipolitiker und Kirchenvertreter, Wochenschauen und Fernsehstationen kommentierten und interpretierten, legitimierten und kritisierten die lebensbedrohliche Teilung der Welt. Durch den alltäglichen Medienkonsum war der Kalte Krieg im Leben des breiten Publikums präsent. Der ideologische Gegensatz von liberalen Demokratien und kommunistischen Diktaturen schlug sich in gegensätzlichen Vorstellungen von den Grundlagen des menschlichen Zusammenlebens nieder, die in Massenmedien propagiert und diskutiert wurden. Die Beiträge der Autorinnen und Autoren über Spielfilme, Zeitungs- und Rundfunkjournalismus tragen zu einer neuen, kultur- und mediengeschichtliche Aspekte integrierenden Sichtweise des Kalten Krieges bei.