Vor 125 Jahren eröffnete im Seebad Crikvenica, damals Teil der k.u.k. Monarchie, heute in Kroatien gelegen, das Palasthotel Kvarner Palace. Désirée Vasko-Juhász erzählt die Geschichte dieses Grandhotels, das alle weltpolitischen Stürme des 20. Jahrhunderts überstanden hat.0Istrien und die Kvarner Bucht, seit 1873 durch die Südbahn erschlossen, galten bereits in der k.u.k. Monarchie sonnenhungrigen Touristen als Eldorado. In Konkurrenz zu den Südbahnhotels in Abbazia entstand 1895 an der damaligen ungarischen Riviera das Palasthotel Kvarner Palace. Der Erbauer dieses Juwels war Erzherzog Josef aus der ungarischen Linie der Habsburger. Als Architekt wurde im Zuge der Recherchen an diesem Buch Josef Höfler identifiziert, der ein Musterschüler Theophil Hansens gewesen ist. Nach eingehender Restaurierung ist das Hotel heute ein Grandhotel unter österreichischer Leitung.0Neben der spannenden Zeitgeschichte des Hotels und seiner Architektur bietet das reich mit Fotos ausgestattete Buch auch Hinweise auf Kunst- und Naturgenuss und Anleitungen für Stippvisiten in das Hinterland mit alten Burgen und alpinen Karstlandschaften. In der Nähe präsentiert sich die von den Habsburgern errichtete Hafenstadt Fiume/Rijeka als Europäische Kulturhauptstadt 2020
Désirée Vasko-Juhász Livres


Die Südbahn
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Die Architekturgeschichte der Südbahnhotels ist faszinierend, da sie zwischen Gletschern und Palmen gelegen zur Gründung berühmter Kurorte führte. Dazu zählen die Höhenluftregion Semmering (UNESCO-Weltkulturerbe), Toblach im Südtiroler Dolomitengebiet und der adriatische Kurort Abbazia, die eng mit Österreichs Eisenbahngeschichte verknüpft sind. Vor dem Ersten Weltkrieg zog eine multinationale Gästeschar aus der k. u. k. Monarchie in die Hotelanlagen der Südbahn, was den Beginn von Österreichs Tourismusgeschichte im größten übernationalen Reich Europas markierte. Die umfassende Forschung und die reichhaltige historische Bebilderung bieten dem Leser nicht nur ein architektur- und kulturgeschichtliches Bild altösterreichischer Kurorte, sondern auch einen interessanten Überblick über sportliche und gesellschaftspolitische Entwicklungen vom „Fin de Siècle“ bis heute. Die wissenschaftliche Bearbeitung der erstmals vorgestellten Südbahnhotels war notwendig, da viele großartige Hotelensembles der „Belle Époque“ weltweit zerstört werden. Um dem märchenhaften Südbahnhotel am Semmering ein ähnliches Schicksal zu ersparen, zeigt die Autorin anhand internationaler Positivbeispiele verschiedene denkmalpflegerische Neunutzungen alter Grand- und Palasthotels auf.