A Cultural Journey of Discovery through Late Medieval Vogtland
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Focusing on the historical and cultural development of the Vogtland region, this book explores the influence of the Reeves dynasty over centuries. It provides a topographic journey through late medieval Vogtland, highlighting estates, churches, and sacred art, while examining the Teutonic Order's impact. The richly illustrated content showcases key monuments and delves into pre-modern municipal and economic history, offering a comprehensive look at this largely unresearched territory within parts of Germany and the Czech Republic.
Das vorliegende Buch ist die erste deutschsprachige Einführung in den um 1220 entstandenen Wigalois Wirnts von Grafenberg. Sie liest den lange zu Unrecht als "epigonal" disqualifizierten Artusroman als absichtsvollen Beitrag zum Gespräch über die rechte Lebensführung des Adels, das mit den Romanen Hartmanns von Aue und Wolframs von Eschenbach an das deutsche Publikum herangetragen worden war. Jeder Abschnitt wird präzise zusammengefasst, die wichtigsten intertextuellen Referenzen werden aufgezeigt und die jeweilige Szene vor dem Hintergrund der neuesten Forschung in den Romanzusammenhang eingeordnet. Darüber hinaus bietet die Einführung Informationen zu Autor, Überlieferung (Handschriften), Editionsgeschichte, Aufbau und den wichtigsten Motiv-Komplexen des Wigalois. Besonderes Gewicht wird auf die produktive mittelalterliche und frühneuzeitliche Rezeption des Romans und ihre wichtigsten Vertreter (Ulrich Füetrer, Wigoleis vom Rade, Ritter Wieduwilt) gelegt, wobei der Öffentlichkeit erstmals die 2006 aufgefundene strophische Bearbeitung Dietrichs von Hopfgarten (1455) vorgestellt wird. Strukturierte Literaturverzeichnisse und ein Register runden die Einführung ab.
Der historische Kontext des Fojtska, das sich über das heutige Thüringen, Sachsen, Bayern und die Tschechische Republik erstreckt, wird in diesem Buch ausführlich beleuchtet. Es untersucht die jahrhundertealte Herrschaft der Fojtové aus Vidava, Gera und Plauen, die das Gebiet prägten. Die "Kulturní cesta fojtu" führt Leser durch unentdeckte historische Stätten und thematische Routen, die von Kloster zu Kloster und von Kirche zu Kirche reichen. Dabei werden auch die sakrale Kunst und die Denkmäler der vormodernen Stadt- und Wirtschaftsgeschichte vorgestellt.
U. Fiedler: Grußwort ? C. Fasbender: 'quasi fundator secundus'. Abt Heinrich von Schleinitz (1483? 1522) in seiner Zeit ? U. Siewert: Das Chemnitzer Benediktinerkloster unter Heinrich von Schleinitz ? A. Kramarczyk: Paulus Niavis über die Zustände im Chemnitzer Benediktinerkloster ? S. Bürger: Der Umbau von Kloster und Kirche der Chemnitzer Benediktiner unter Heinrich von Schleinitz im Übergang von der Spätantike zur Renaissance ? M. Hörsch: Das Altarretabel von Glösa ? U. Tresp: Die böhmischen Beziehungen der Herren von Schleinitz um 1500 ? B. Müller / L. Kirchberger / A. Malatova: Die Widmungsvorrede des Leipziger Albertus-Magnus-Druckes (1518) ? G. Dohrnvan Rossum: Das ?Leibgedinge? Heinrichs von Schleinitz (1522).
Für die Spiritualität Jakobs von Paradies gilt sein Traktat über das Erscheinen der Seelen Verstorbener (1454) als wenig aussagekräftig, da in seinem Zentrum das allgemeine Problem einer Kontaktnahme der Hinterbliebenen mit aus dem Jenseits zurückkehrenden, um Erlösung bittenden Seelen steht. Dennoch erfreute sich das Werk des Erfurter Kartäusers großer Beliebtheit: über neunzig Handschriften und 13 Druckauflagen haben sich erhalten, und noch kurz vor Erscheinen des letzten Druckes (1520) verglich es ein Leser unter dem Aspekt der Breitenwirkung sogar mit Gregors 'Dialogi'. Ausgangspunkt der Überlieferung wurde das neu entdeckte, erstmals im Wortlaut abgedruckte Autograph. Überlieferungs- und Textgeschichte des von Erfurt aus verbreiteten Traktates zeugen von sich wandelnden, durch Mitüberlieferung und Lektürespuren bestätigten Rezeptionszusammenhängen; aber auch die Adaptionen für ein volkssprachliches Publikum, wie sie der Benediktiner Thomas Finck oder der Franziskaner Georg Antworter im ausgehenden 15. Jahrhundert versuchten, machten tiefgreifende Umarbeitungen erforderlich.
Der unvorstellbare wirtschaftliche Aufschwung, den die Montanregion Erzgebirge im Spätmittelalter nahm, spiegelt sich in der zeitgenössischen Überlieferung. Mittelalterliche Urkunden, wie sie die Archive der Region bis heute bewahren, zeugen von der Dynamik, die alle Lebensbereiche erfasste: von geglückten und missglückten Rechtsgeschäften, von Konflikten und Versuchen, sie beizulegen, von anspruchsvollen Projekten und solchen, die scheiterten. Alle zusammen bezeugen das Selbstbewusstsein der prosperierenden Städte und ihrer Einwohner, ihre Geschicke tatkräftig zu gestalten. Herzgebirge. Geschichten aus Urkunden versucht, die alten Dokumente für die Gegenwart neu zu erschließen. Dabei geht es nicht um Übersetzungen in eine moderne Sprachgestalt und eine akademische Kommentierung. Die Dokumente sollen vielmehr literarisch transformiert werden. Kurze, pointierte Erzählungen arbeiten heraus, wo der Kern einer alten Urkunde liegt. Sie formulieren aus, was zwischen den Zeilen steht. Sie stellen das Dokument in den nur noch erahnbaren Zusammenhang seiner Entstehung. Die eigene Welt, die die Erzählungen damit schaffen, bietet eine Folie für die moderne Gesellschaft, die vor ihrem Hintergrund bemerken darf, wie bekannt ihr die kleinen und großen Probleme von vor fünfhundert Jahren mitunter vorkommen.
C. Fasbender: Bürgers Bücher. Literatur in mitteldeutschen Städten um 1500 –G. Hermann: »liberia ecclesiae« – »bibliotheca gymnasii« – »bibliotheca publica« – Genese und Funktion der Ratsschulbibliothek Zwickau im Spiegel bürgerlicher Bildungsvorsorge um 1500 – C. Speer: Quellen zum privaten Buchbesitz im spätmittelalterlichen Görlitz (ca. 1400 bis 1550) – G. Mierke: »ex testamento domini doctoris Müntzemeister«. Zu Ms. 906 aus der Universitätsbibliothek Leipzig – C. Menzer: Cgm 441: Eine sächsische geistliche Sammelhandschrift zwischen Müllern und Bettelmönchen – C. Dietl: Städtisches Spektakel zwischen Festkultur und Literatur. Die Freiberger Passionsspieltradition – V. Honemann: Sächsische Fürstinnen, Patrizier, Kleriker, Kaufleute und der Dominikaner Marcus von Weida als Förderer geistlicher Literatur um1500 – W. Beck: Bürger und Bücher. Exemplarische Beobachtungen in Thüringen um 1500 – S. Bürger: Bauen und Bildung. Buchstaben, Schrift und Bücher im Umfeld von Bauprojekten und Stiftungsaktivitäten – S. Jurchen: Bürgers Tücher. Überlegungen zum Großen Zittauer Fastentuch (1472)