Metaphors are explored as crucial catalysts in the construction of knowledge theories, offering a fresh perspective on knowledge dynamics and the sociology of knowledge. This book delves into how metaphors influence understanding and theory formation, making it essential reading for both social and cognitive scientists.
This book explores the functions of metaphors, emphasizing their evaluation based on context. It identifies three main functions: illustrative, heuristic, and constitutive. Illustrative metaphors enhance arguments, heuristic metaphors open new perspectives, and constitutive metaphors replace old meanings. The distinction between transfer and transformation is also discussed.
How can we understand the intensifying interactions of science and society? It is the interdisciplinary field called science studies that provides us with a rich inventory of analytical approaches. They help us explore science as a practice, a subsystem, a culture, and an institution. Their joint observation: Science today is part and parcel of what has come to be known as 'knowledge society'. More than ever, knowledge production and consumption are in need of incessant monitoring and sophisticated reflection. Nine exemplary studies that inquire into, or are themselves examples of the dynamics of scientific knowledge, are included here: They cover issues as diverse as eugenics, climate research, and the role of historiography, and make use of different tools such as evolutionary reasoning, metaphor, and bibliometrics. Finally, they ponder the need for science to go public (PUS) as well as for society to regulate knowledge and to restructure universities as building blocks of our science system. Their joint message: Science studies can and should assume an active role in observing, reflecting, and communicating the intricate encounters of science and society today.
Die Wissenssoziologie vollzieht eine radikale Soziologisierung des Wissens: Dass Vergesellschaftung im Medium des Wissens geschieht und alles Wissen standortgebunden ist, haben Autoren wie Scheler und Mannheim bereits Ende der 1920er Jahre eingeführt. Seither werden Fragen nach der Produktion von Wissen, den Bedingungen und Formen seiner Rezeption sowie der daraus resultierenden Dynamik des Wissens in der Gesellschaft auf vielfältige Weise untersucht. Wichtige Weiterentwicklungen finden sich u. a. in der Sozialphänomenologie der Lebenswelt, in der (post-)strukturalistischen Diskursanalyse und der systemtheoretischen Semantikanalyse. Wie die neu bearbeitete Auflage des Einführungsbandes zeigt, ist im Zuge der Debatte über die »Wissensgesellschaft« Wissen zu einem Leitbegriff geworden. Es wird heute zunehmend operativ charakterisiert: als anhaltende Lernbereitschaft, für Nichtwissen sensibilisierend, auf Management angewiesen und umfassend inform(atis)iert. Das erstarkte akademische und gesellschaftliche Interesse am Wissen leistet überdies aktuell der Herausbildung einer multidisziplinären »Wissensforschung« Vorschub. Der Preis dieses Erfolgs: Wissen ist (und bleibt wohl auch) eine multidimensionale Kategorie.
Zur Genealogie der Therapeutisierung in den ›langen‹ Siebzigern
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Orgasmusschwierigkeiten, Familienleben oder Personalführung - überall findet sich das Subjekt aufgefordert, unter Rückgriff auf ein hoch diversifiziertes Therapie- und Beratungsangebot an sich zu arbeiten, Kompetenzen zu entwickeln, Potenziale zu aktivieren. Doch wie erklärt sich der Aufstieg dieser Selbsttechnologien? Aus genealogischer Perspektive gehen die sozial- und geschichtswissenschaftlichen Beiträge dieses Bandes der These nach, dass der »Psychoboom« als eine der strukturellen Veränderungen »nach dem Boom« in der Bundesrepublik Deutschland anzusehen ist - als Institutionalisierung einer »Krisenbewältigungsanstrengung«.
Kann Wissenschaft ein Gegenstand nicht nur für Erkenntniskritik und historische Analyse, sondern auch für die Soziologie sein? Lange hieß es: nein! Spätestens mit Robert K. Merton ändert sich dies: Seither beschäftigt sich eine Wissenschaftssoziologie mit der Frage, wie die Produktion, Verbreitung und Geltung gesicherten Wissens möglich sind. Das erhebliche Inventar an Theorien und Methoden, das zur Beantwortung dieser Frage zur Verfügung steht, verdankt sich der Soziologie als Heimatdisziplin der Wissenschaftssoziologie – angereichert hat sie es durch ihre Eingliederung in eine interdisziplinäre Wissenschaftsforschung sowie durch Kooperationen mit Nachbardisziplinen. Ob Diskurse oder Systeme, ob Organisationen oder Institutionen der Wissenschaft, ob Interaktionen mit Politik oder Öffentlichkeiten, ob neue Medien oder neue Arbeitsweisen, ob Nichtwissens- oder Technowissenschaftskulturen – wie die Beiträge des Handbuchs schlaglichtartig zeigen, widmet sich die heutige Wissenschaftssoziologie diesen und weiteren Themen mit hoher Auflösungskraft und Differenzierung. Die Wissenschaftssoziologie untersucht sowohl die heterogenen Bedingungen und ambivalenten Effekte der Produktion, Verbreitung und Geltung gesicherten Wissens als auch der zunehmenden Wissensbasierung der Gesellschaft insgesamt. Es spricht deshalb einiges dafür, dass sie heute als Bindestrichsoziologie mit gesellschaftsdiagnostischem Potenzial betrachtet werden kann.
Das zentrale Interesse dieses Bandes liegt darin, Bilder als diskursanalytisches Quellenmaterial und theoretischen Gegenstand zu betrachten, neben klassischen textbasierten Diskursanalysen. Die wachsende Bedeutung massenmedial verbreiteter Bilder für die Bildung moderner Subjekte wirft die Frage auf, welche Bedingungen bestimmen, was zu einem bestimmten Zeitpunkt und Ort sichtbar ist. Sichtbar gemachte Bilder reflektieren auch die gesellschaftlichen Konstellationen, in denen sie erscheinen, und zeigen, welche gesellschaftlichen und kulturellen Verhältnisse oder Wahrnehmungsweisen abgebildet werden. Die Autorinnen und Autoren positionieren Bilder, inspiriert von Foucault, in den Feldern des Sichtbaren, um die komplexen Überschneidungen und Transformationen von Diskursen und Bildern zu analysieren. Diese Untersuchung zielt darauf ab, das gesamte Spektrum des Sichtbaren und Sagbaren einer Kultur in einem bestimmten historischen Moment zu beschreiben und das Privileg des Diskurses zu hinterfragen. Bilder liefern, ähnlich wie Texte, Einblicke in die Ordnungen des Diskurses und tragen zur Schaffung und Strukturierung gesellschaftlicher und kultureller Wirklichkeiten bei. Ein umfassendes Verständnis dieser Wirklichkeiten erfordert eine Betrachtung von Bildern, die über kunst- oder medienwissenschaftliche Ansätze hinausgeht und auch gesellschaftstheoretische sowie gegenwartsdiagnostische Perspektiven einbezieht.