M. Bykova: „Morality in Politics: An Examination of Kant’s Political Framework in To Perpetual Peace and Its Significance for Contemporary Europe” – S. Dietzsch: „Europa - ein unvollendetes Nietzscheprojekt“ – W. Grießer: „Nationalstaat - Multikulturalismus - Transkulturalität. Zur kategorialen Architektonik durch Migration geprägter Gesellschaften“ – E. Kiss: „Europa in Friedrich Nietzsches politischer Philosophie“ – H.-D. Klein: „Philosophischer Systemgedanke und europäische Identität“ – F. Longato: „Solidarität und/oder Brüderlichkeit? Ein begriffsphilosophischer Streifzug“ – H. Schelkshorn: „Der Hochmut Europas und die Philosophie“ – W. Schild: „Amerika und Europa. Zur Geschichtsphilosophie Hegels und der Hegelianer“ – M. Wetzel: „Europa und der globale Umgang mit der Natur - im Lichte der europäisch-abendländischen Philosophie“ – B. Zabel: „Wie hilfreich ist Hegels Theorie der Institutionen für eine rechtsphilosophische Perspektive auf Europa?“
Wilfried Grießer Livres






Kants Zeitkonzeption steht in einer Reihe mit den bedeutenden Analysen Aristoteles’, Augustinus’ oder Heideggers. Doch schon die Bestimmung ihres Ausgangsortes kann Schwierigkeiten bereiten: Wo, und in welcher Gestalt, erblickt Kant die Zeit zunächst und primär? Und was bedeutet es, wenn die Zeit ihren Sitz im Subjekt habe? Wie wirklich ist die Zeit dann noch? Um dem nachzugehen, wird Kants Zeitdenken am Leitfaden der „Subjektivierung“ der Zeit entwickelt. Es wird dargelegt, was unter diesem Topos verstanden werden kann, wie Kant die „Subjektivität“ der Zeit versteht, wie es zu dieser kommt, welche Probleme sich dabei ergeben und inwieweit Kant die Zeit aus einer möglichen Engführung wieder herauszuführen vermag.
Selten wurden Ereignisse in den österreichischen und deutschen Massenmedien so verzerrt dargestellt, und selten wurde über geltendes Recht so generös hinweggesehen wie in der sogenannten „Flüchtlingskrise“ des Jahres 2015. Was die Eliten als „Menschlichkeit“ sowie als Aufbruch aus dem „Nationalismus“ deuteten, erweist sich als Gefährdung von Recht, Freiheit und Wohlstand. Eine Kultur des Ressentiments und der Betroffenheit im Zeichen des Opfers höhlt die Meinungsfreiheit als Kernstück einer freien Gesellschaft aus. Wie kommt es, daß so viele, vorgeblich „kritische“ Personen in der Bundesrepublik Deutschland den Nationalstaat aufzugeben bereit sind und die Massenzuwanderung überwiegend unqualifizierter junger Männer aus dem arabischen Raum, die zumeist keine Konventionsflüchtlinge sind, frenetisch bejubelten? Welche Figur beerbt der „Flüchtling“, welche projektive Identifikation gestattet er, und was verspricht seine Aufnahme? Um dem nachzuspüren, begibt sich die Studie über das Feld deutscher Zeitgeschichte hinaus in die Gefilde der Theologie sowie der Sexualität, wie sie mit der Silvesternacht von Köln zum Topos wurde.
Wilfried Grießer, Studium der Mathematik, Philosophie, Theologie, Psychologie und Pädagogik an der Universität Wien, Dr. in Philosophie und Mathematik.
Strafgesetze, die die Meinungsfreiheit tangieren, feiern in Europa eine Renaissance. Die interdisziplinär ausgerichtete Studie untersucht die Dialektik des Strafrechts auf dem Gebiet der öffentlichen Sprache. Allgemeinen Überlegungen zu den Grundrechten sowie zur Natur der Sprache folgt eine Untersuchung gängiger strafrechtlicher Kategorien, die ursprünglich nicht an Delikten der Sprache gewonnen wurden. Selbst Normenkritik kann den kritisierten Normen unterworfen werden. In einem materialen Teil werden ausgewählte Strafbestimmungen Österreichs sowie der BRD analysiert und Ungereimtheiten herausgearbeitet, die in dem Maße steigen, als Tatbilder unpräzise bleiben. Die Studie schließt mit Betrachtungen zur zeitgenössischen Konstitution des öffentlichen Raumes sowie zur Geschichte Europas.
Geist zu seiner Zeit
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Viele Arbeiten zur Zeitthematik bei Hegel konzentrieren sich auf spezifische Werke, während diese Studie einen umfassenden Bogen von den Jenaer Systementwürfen bis zu Hegels Berliner Vorlesungen spannt. Besonders ausführlich werden alle relevanten Textpassagen zu Zeit, Raum, und Bewegung interpretiert. Dadurch entwickelt sich ein Leitgedanke, der Hegels gesamte philosophische Entwicklung widerspiegelt. Zunächst wird Zeit als Jetzt betrachtet, dessen Widersprüchlichkeit der frühe Hegel für zukünftige Systembildungen nutzt. Das Vergehen der Zeit eröffnet eine reflektierte Gegenwart. Die dialektische Entfaltung des Jetzt führt von einer Unmittelbarkeit, die nie wirklich existierte, über die Vermittlung zur wiederhergestellten Unmittelbarkeit. Die Zeit wird erst überwunden, wenn ihr Verlauf verstanden wird. Hegels absolutes Wissen eröffnet die Sphäre der Logik, die als Explikation des reinen Gedankens der Zeit gelesen werden kann. In dieser Perspektive wird das Jetzt nicht nur als Ausgangspunkt der Analyse betrachtet, sondern Hegels System kann auch als reife Frucht seines Zeitdenkens interpretiert werden.