Die Interkulturalitätsdebatte - Leit- und Streitbegriffe
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Politische und philosophische Positionen zur Einwanderungsproblematik
In Zeiten der Globalisierung werden die Grenzen von Nationalstaaten durch Migration von Fremden zunehmend durchlässig. Dennoch genießt die Immigrationsproblematik in der Politischen Philosophie bis dato ein Schattendasein. Das Buch widmet sich genau dieser Problemstellung. Im ersten Teil geht es der Frage nach, wie die Einwanderungsdebatte in der öffentlichen Sphäre Deutschlands geführt wird. Dies wird anhand von politischen Auseinandersetzungen u. a. im Bundestag dargestellt. Der zweite Teil befaßt sich mit der Einwanderungsfrage und dem Begriff nationaler Identität aus der Sicht der Politischen Philosophie. Argumente für die Freiheit des Individuums sowie für die Vorzüge der Gemeinschaft werden systematisch herausgearbeitet. Auf dem Hintergrund liberaler und kommunitaristischer Modelle untersucht Monika Kirloskar-Steinbach, wie Gesellschaften handeln sollen oder können, wenn Fremde zuwandern.
Toleranz wird als eine moralische Haltung eines Handelnden verstanden, in der der Handelnde aus übergeordneten Gründen seine eigene ›Macht‹ beschränkt. Wenn sich ein Handelnder mit Meinungen, Überzeugungen oder Praktiken konfrontiert sieht, die er nicht teilt, bzw. moralisch falsch findet, greift er trotz seiner subjektiv gesehenen besseren Position nicht ein, sondern läßt das Abweichende bestehen. Die Spannung zwischen dem Abgelehnten und dessen Hinnahme wird mit dem Wort ›Duldung‹ wiedergegeben. Der interkulturelle Diskurs möchte über Toleranz als Duldung hinausgehen. Hier wird Toleranz eher als eine reziproke Haltung begriffen, die das Andere in seiner Andersheit anerkennt und es nicht ändern will. Außerdem soll auch die Pluralität des Anderen Anerkennung finden. In der Schrift ›Toleranz im interkulturellen Kontext‹ sollen Implikationen beider Begriffe - Duldung und Anerkennung - für den interkulturellen Dialog herausgearbeitet werden. Im Mittelpunkt steht die Frage, ob dem interkulturellen Dialog nur einer der beiden Toleranzbegriffe genügt.