Ursula Konnertz Livres





Können Schlüsselqualifikationen mehr als nur berufliche Handlungsfähigkeit (Employability) fördern? Sind sie Teil eines erweiterten Bildungsbegriffs oder nur die Bedingung der Möglichkeit von Bildung? Der Tagungsband dokumentiert Perspektiven aus Bildungswissenschaften, Philosophie, Erziehungswissenschaft, Kulturwissenschaft, Soziologie und Hochschulforschung zum Spannungsverhältnis von Schlüsselqualifikationen und Bildung. Diskutiert werden zeitgemäße Ansätze von Bildung u. a. anhand geschichtlicher Konzepte wie Studium Generale und Orientierungswissen. Viele Beiträge beziehen sich unterschiedlich auf den Begriff der Persönlichkeitsentwicklung, analysieren die gesellschaftliche Rahmung der Lehre und geben Einblicke in die Lehrpraxis anhand von Lehrformaten wie in «Service Learning» und «Forschendes Lernen».
Ethik - Geschlecht - Wissenschaft
Der "ethical turn" als Herausforderung für die interdisziplinären Geschlechterstudien
Der 'ethical turn' fordert die Geschlechterstudien dazu heraus, zentrale ethische Begriffe, die auch in der Geschlechtertheorie eine wichtige Rolle spielen, neu zu bestimmen. Diese Herausforderung potenziert sich, wenn die philosophisch-ethischen Begriffe mit dem transdisziplinären Anspruch der Geschlechterstudien zusammen gedacht werden. „Geschlecht“ als analytische Kategorie ethischer Forschung muss dabei von der philosophischen Ethik auf die inter- und transdisziplinäre Ebene der Ethik in den Wissenschaften transferiert werden. In diesem Band wird daher der Problemzusammenhang von Moralphilosophie, Geschlechterstudien und Wissenschaften aus drei unterschiedlichen Perspektiven beleuchtet. Im interdisziplinären Gespräch werden geschlechtertheoretisch ausgerichtete Ethiken, wissenschaftstheoretische Ansätze in einzelnen Wissenschaften, die mit der Kategorie Geschlecht arbeiten, und Ansätze einer Ethik in den Wissenschaften exemplarisch zusammengeführt, mit dem Ziel, eine Modifizierung des Konzepts von „Ethik in den Wissenschaften“ sowie eine Revision traditioneller feministisch ethischer Ansätze zu erreichen. Beispiele der Wissenschaftsgeschichte, der Biologie, der Hirnforschung, der Theologie, der Reproduktionsmedizin und Gendiagnostik zeigen, dass dies nicht unabhängig von konkreten Praxisfeldern geschehen kann.