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Ernst Oldemeyer

    Zur Phänomenologie des Bewußtseins
    Leben und Technik
    Alltagsästhetisierung
    Dialektik der Wertorientierungen
    Weltsichten
    • Weltsichten sind Kommunikations- und Erkenntnissysteme, die in Übergangszeiten vom ‚magisch-mythischen’ zum ‚rationalen’ Bewusstsein entstanden sind. Sie ermöglichen Individuen und Kollektiven, sich in ihren ‚Lebenswelten’ zu orientieren. Diese Gedankengebilde, die seit der antiken Philosophie spekulativ entwickelt wurden, stützen sich auf partikulare Urphänomene, die verallgemeinert werden (z. B. Personalismus, Idealismus) oder auf integrative Ansätze, die mehrere empirische Phänomenbereiche abdecken (z. B. Evolutionismus, Positivismus). In der Kultur- und Bewusstseinsgeschichte sind verschiedene Erklärungssysteme entstanden, deren Wahl und Aneignung für viele kulturelle Gemeinschaften zentral für ihre Identität ist. Entdecker neuer Weltsichttypen neigen dazu, ihre Einsichten als absolute Wahrheiten zu dogmatisieren, während skeptische und aufklärerische Kritik diese Denkformen hinterfragt. In der europäisch-westlichen Kultur hat seit der Aufklärung die soziale Verbindlichkeit metaphysisch fundierter Weltsichten abgenommen, was nicht nur religiöse Wahrheiten betrifft, sondern auch säkulare Erkenntnissysteme, die dem Relativismus empirischer Forschung geopfert wurden. Der Verfall der Glaubwürdigkeit schreitet voran, sowohl durch Partikularisierung in weltlich-politischen Kontexten als auch durch die Bildung von Sekten und fundamentalistischen Bewegungen. Trotz des Verlusts an Bedeutung bleibt die wertungsfreie phänomenologisch

      Weltsichten
    • Dialektik der Wertorientierungen

      • 276pages
      • 10 heures de lecture

      Das Buch behandelt die Leistungen des menschlichen Wertens und die Orientierung an Werten, die in triebhaften physiopsychischen Reaktionen verwurzelt sind, die durch die Evolution in höheren Tierarten entstanden sind. Der Fokus liegt auf komplexeren Orientierungsproblemen, die sich aus der kulturellen Evolution ergeben. Durch die kumulative materielle Kultur und die geistige Orientierung in einer offenen Welt übertrifft die Menschheit langfristig die Lernkapazität verwandter Tierarten. In diesem Prozess spielt das Werten eine Schlüsselrolle, da es Bedeutungsakzente setzt und somit Verständigung und Distanznahme erleichtert. Zunächst wird die Phänomenologie des Wertens skizziert, gefolgt von der Untersuchung, warum und wie sich menschliche Wertorientierungen wandeln. Dies führt zur historischen These, dass in Europa unterschiedliche Werteinstellungen oft antithetisch gegenübergestellt werden. Wo solche Antithesen gleichberechtigt akzeptiert werden, sind höhere dialektische Synthesen möglich. Weitere Themen umfassen die Wertdialektiken von Frieden und Krieg, den Konflikt zwischen Kulturfortschritt und Natureinfügung in der Technikentwicklung sowie die Dämonisierungen und Eudämonisierungen in der Technikbewertung. Abschließend wird die Wertperspektive im Kontext des lebensphilosophischen Impulses des 19. und 20. Jahrhunderts eingeordnet.

      Dialektik der Wertorientierungen
    • Alltagsästhetisierung

      • 198pages
      • 7 heures de lecture

      Das Verlangen Schönes wahrzunehmen, zu konsumieren, zu besitzen, gehört zu den Wesensmerkmalen der Menschengattung. Welche Vorformen dieses Bedürfnis im Prozeß der Menschwerdung durchlaufen haben mag – geschichtlich greifbar wird es mit den ersten Spuren menschlichen Herstellens von Schönem: mit dem Auftreten von Kunst (Werkzeugverzierung, Höhlenmalerei, Kleinplastik). Die reiche Geschichte der Kunst umfaßt bereits Jahrzehntausende; doch lange blieb der Umgang mit Schönem über die Kunst etwas Außeralltägliches, Seltenes, oft sozial Exklusives. Das änderte sich, als mit der , industriellen Revolution‘ das 18./19. Jahrhunderts Schönes auch technisch produzierbar und reproduzierbar wurde. Das Alltagsleben in den Wohlstandszonen der Erde wurde seitdem für die meisten Menschen zunehmend ästhetisiert, vor allem durch Massenmedien, Warenwerbung und technisches Design. Die Beiträge des Buches beschäftigen sich mit zentralen Faktoren dieser Alltagsästhetisierung sowie mit ihrer Bedeutung für eine Kunst, die sich nicht in das Moden- und Interessenkarussell der Werbung einspannen lassen will.

      Alltagsästhetisierung
    • Leben und Technik

      Lebensphilosophische Positionen von Nietzsche zu Plessner

      • 176pages
      • 7 heures de lecture

      Die Technik im Urteil von „Lebensphi-losophen“ des 19./20. Jahrhunderts – Kritische Würdigung ihrer eigenstän-digen Deutungen der modernen Technikentwicklung. Leben und Technik – im Nachdenken über ihr problematisches Verhältnis seit der technologischen Revolution der Moderne haben viele „Lebensphi-losophen“ eine wichtige Aufgabe gesehen. Thema des Buchs ist diese technikphilosophische Seite der Lebensphilosophie, die in der Literatur bisher wenig berücksichtigt wurde. Exemplarisch werden die Posi-tionen von zehn Autoren behandelt; „Einleitung“ und „Ausblick“ skizzieren den geschichtlichen Kontext. – Le-bensphilosophen haben die Technik unter dem Blickwinkel des naturhaften (nicht nur menschlichen) „Lebens“ beurteilen gelehrt. Unter Distanzierung vom Fortschrittsglauben erkannten sie die Ambivalenz in der Technikentwick-lung: zwischen not-wendender Lebens-Mittel- und lebensschädigender Über-flussproduktion. Als Sachwalter des Lebens waren sie teils Kritiker, teils auch Befürworter der modernen Tech-nik; nur einzelne waren radikale Tech-nikgegner.

      Leben und Technik
    • In der aktuellen Diskussion um das Bewusstsein und seine materiellen Trägerprozesse wird die Phänomenologie selten gehört. Dennoch ist die Berücksichtigung der phänomenalen, subjektiv erlebbaren Aspekte für jede wissenschaftliche Auseinandersetzung mit dem Thema „Bewusstsein“ unerlässlich. Dies gilt für evolutionsbiologische, psychologische und neuro-physiologische Untersuchungen sowie für die Themen der Sprachanalyse und der Künstlichen Intelligenz. Das Buch vereint in einer einleitenden Zusammenstellung Einzelstudien zu einer „konkreten Phänomenologie“ des menschlichen Bewusstseins, die über dreißig Jahre entstanden sind. Bewusstsein wird als Manifestation des Lebens verstanden, mit einer Evolution vom einfachsten Innewerden bis zur komplexen Bewusstseinssphäre des Menschen. Im Fokus stehen Strukturen und Leistungen komplexer bewusstseinsgetragener Prozesse, die für die intersubjektive, kumulative Kulturentwicklung entscheidend sind, jedoch im wissenschaftlichen Diskurs oft vernachlässigt werden. Dazu gehören die Rolle des Bewusstseins in der Selbststeuerung des Handelns, in Intelligenzleistungen, im Zeiterleben, im Schönheitserfahren, im vergleichenden und intuitiv-diskursiven Erkennen sowie in geschichtlicher Sinngebung und utopischer Phantasie. Zudem werden metaphysische Ausblicke auf die mögliche kosmische Bedeutung des Bewusstseins als Urmedium des Welt-Erscheinens geworfen.

      Zur Phänomenologie des Bewußtseins