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Susanne Blumesberger

    „Hieroglyphe der Epoche?“
    Mehr als nur Lebensgeschichten
    Deutschsprachige Kinder- und Jugendliteratur während der Zwischenkriegszeit und im Exil
    Die rote Gräfin
    "Eine Brücke über den Riss der Zeit ..."
    Kinderliteratur als kulturelles Gedächtnis
    • Kinderliteratur als kulturelles Gedächtnis

      Beiträge zur historischen Schulbuch-, Kinder- und Jugendliteraturforschung II

      • 420pages
      • 15 heures de lecture

      Welche Bedeutung das Genre Kinder- und Jugendliteratur in früheren Generationen und Jahrhunderten tatsächlich hatte, ist heute weithin in Vergessenheit geraten, und erst wenige Pionierarbeiten aus den letzten zwei bis drei Jahrzehnten haben die Aufmerksamkeit der Kulturwissenschaften auf die Vermittlung von Wissen in vergangenen Zeiten gelenkt, in denen das Buch fast das ausschließliche Medium für Bildung an sich und insbesondere für die Bildung von Kindern und Jugendliche war, oft mit Illustrationen, deren Qualität bis heute fasziniert. Wenn man sich derzeit in der Kinder- und Jugendbuchforschung vorwiegend der gegenwärtigen Literatur und deren medialen Weiterentwicklungen widmet, ist diese Gewichtung durchaus verständlich. Es sollte jedoch mit der Ausbreitung der historischen Dimensionen kein Gegensatz betont werden. Vielmehr liegt in der Differenzierung zwischen einem Alten und einem Neuen Fach auch in diesem Forschungszweig das Bemühen, den Gewinn bei der Erarbeitung neuer Sichtweisen im wechselseitigen Blick zwischen den Disziplinen zu sehen. Der vorliegende Sammelband ist weitgehend chronologisch aufgebaut, die Beiträge umspannen die Jahre 1890 bis 1960 und fokussieren zumeist Autorinnen und Autoren, haben aber auch Illustrationen, Verlage und Zeitschriften im Blick

      Kinderliteratur als kulturelles Gedächtnis
    • Die „Freundin bedeutender Männer“, wie die in Wien geborene Hertha Pauli (1906-1973) oft bezeichnet wurde, begann schon als Achtjährige Gedichte und Erzählungen zu schreiben. Sie nahm bei Hedwig Bleibtreu Schauspielunterricht und erhielt 1925 ihr erstes Engagement in Breslau. 1927 wurde sie von Max Reinhardt nach Berlin geholt, wo sie auch im „Simplicissimus“ und in der Prager „Bohemia“ veröffentlichte. 1933 kehrte sie nach Wien zurück und betrieb mit Karl Frucht die literarische Agentur „Österreichische Korrespondenz“. 1936 erschien ihr erster Roman „Toni“. Der zweite, den sie Bertha von Suttner widmete, wurde 1938 in Deutschland auf die „Liste des schädlichen und unerwünschten Schrifttums“ gesetzt. 1938 floh sie über die Schweiz nach Paris, wo sie ihre literarische Agentur weiter führte und antifaschistische Texte verfasste. 1940 ging sie nach Marseille, 1941 als Sekretärin von Walter Mehring nach Hollywood, 1942 lebte sie wieder in New York, von wo aus sie zahlreiche Europareisen unternahm, die sie mehrmals auch nach Wien führten. Ihr Bruder, der Physiker Wolfgang Pauli (1900-1958), erhielt 1945 den Nobelpreis. Anlässlich ihres 100sten Geburtstages, fand am Wiener Institut für Wissenschaft und Kunst eine Tagung statt, die sich mit ihren journalistischen Arbeiten und literarischen Werken, v. a. auch mit ihren Kinder- und Jugendbüchern befasste. Der daraus resultierende Sammelband behandelt ihr facettenreiches Leben.

      "Eine Brücke über den Riss der Zeit ..."
    • Hermynia Zur Mühlen wurde 1883 als Gräfin Folliot de Crenneville-Poutet in Wien geboren und entstammte einer der angesehensten Familien der Monarchie. Ihr Leben war geprägt vom Widerstand gegen die Familie, gegen die Unterdrückung der Frau, gegen soziale Ungerechtigkeiten und gegen den Faschismus. Dank ihrer proletarischen Märchen, in denen sie dem Arbeiterkind komplexe gesellschaftliche Prozesse in einfacher Weise zu erklären versuchte, zählte sie zu den bekanntesten Kinderbuchautorinnen der proletarisch-revolutionären Literaturbewegung der Weimarer Republik. Außerdem übersetzte sie nahezu 150 meist sozialkritische Werke russischer, französischer, englischer und amerikanischer AutorInnen, u. a. Upton Sinclair. In ihren eigenen Romanen verknüpfte sie vielfach die Erfahrungswelt der Aristokratie mit sozialistischen und frauenbewegten Problemstellungen. In ihrem nach ihrer Emigration verfassten Roman „Unsere Töchter, die Nazinen“ schildert sie den Sieg des Nationalsozialismus, die Auswirkungen des Antisemitismus und die Formierung von Widerstand.

      Die rote Gräfin
    • Der Sammelband enthält Texte von internationalen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, die sich mit deutschsprachiger, vor allem österreichischer Kinder- und Jugendliteratur im Zeitraum von 1918 bis 1945 befassen. Kinder- und Jugendliteratur erfüllt nicht nur unterschiedliche pädagogische Funktionen; es lassen sich auch divergente gesellschaftspolitische Strömungen ausmachen: Waren in den 1920er Jahren in Österreich starke aufklärerische Tendenzen zu beobachten, wurden diese im austrofaschistischen »Ständestaat« und unter dem Nationalsozialismus durch fremdenfeindliche, nationalistische Tendenzen zurückgedrängt oder auch verboten. Die Autorinnen und Autoren diskutieren in der Zwischenkriegszeit erschienene sowie im Exil entstandene Kinder- und Jugendliteratur. Dabei stehen vor allem die Produktionsbedingungen, die jeweiligen thematischen Schwerpunkte, die Illustrationen sowie die Verbreitung und Rezeption dieser Literatur im Vordergrund.

      Deutschsprachige Kinder- und Jugendliteratur während der Zwischenkriegszeit und im Exil
    • Mehr als nur Lebensgeschichten

      15 Jahre biografiA. Eine Festschrift für Ilse Korotin

      Seit nunmehr 15 Jahren widmet sich das am Wiener Institut für Wissenschaft und Kunst angesiedelte Projekt „biografiA – biografische datenbank und lexikon österreichischer frauen“, von Beginn an umsichtig koordiniert von Ilse Korotin, der historisch-biografischen Aufarbeitung österreichischer Frauenpersönlichkeiten. Eine Datenbank mit über 20.000 Einträgen, zahlreiche Veranstaltungen sowie eine Fülle von Publikationen dokumentieren das Wirken von Frauen aus unterschiedlichsten Epochen, Berufsfeldern, Tätigkeitsbereichen und gesellschaftspolitischen Zusammenhängen. Das international vernetzte Unternehmen, an dem neben Wissenschafterinnen und Wissenschaftern zahlreiche Dokumentationsstellen, Fachgesellschaften, Initiativen und interessierte Privatpersonen beteiligt sind, ist heute eine unverzichtbare Institution auf dem Gebiet der österreichischen Frauenforschung, Biografieforschung und Lexikografie.

      Mehr als nur Lebensgeschichten
    • „Hieroglyphe der Epoche?“

      Zum Werk der österreichisch-jüdischen Autorin Anna Maria Jokl (1911-2001)

      Aus Anlass des 100. Geburtstages der in Wien geborenen österreichisch-jüdischen Schriftstellerin Anna Maria Jokl (1911 Wien-2001 Jerusalem) organisierte das Institut für Wissenschaft und Kunst mit der Österreichischen Gesellschaft für Kinder- und Jugendliteraturforschung und mit ausländischen Kooperationspartnern die erste internationale Tagung zu ihrem Werk. Ziel der Tagung war es, Impulse für die bisher kaum in Gang gekommene wissenschaftliche Beschäftigung mit Jokl zu setzen. Die in unterschiedlichen europäischen Ländern und zuletzt in Israel lebende Autorin, Übersetzerin, Journalistin und Psychoanalytikerin hat ein breit gefächertes literarisches Werk hinterlassen, aus dem der 1937 in Prag verfasste antifaschistische Schülerroman „Die Perlmutterfarbe“ herausragt. Daneben verfasste Jokl zahlreiche journalistische Artikel, Filmessays und Buchbesprechungen. Die ReferentInnen der Tagung analysierten diese Texte als wichtige Dokumente zur Zeit- und Kulturgeschichte, in welchen historische Umbruchsituationen von der Weimarer Republik bis in die Nachkriegszeit, Fragen der Erinnerungskultur und -politik nach der Schoah und auch Jokls Selbstverständnis als Frau und Jüdin reflektiert werden.

      „Hieroglyphe der Epoche?“
    • Das „Handbuch österreichischer Kinder- und Jugendbuchautorinnen“ gibt einen Überblick über Autorinnen, die mindestens ein Werk für junge LeserInnen veröffentlicht haben. Neben bekannten Namen wie Vera Ferra-Mikura, Friedl Hofbauer, Mira Lobe, Christine Nöstlinger oder Renate Welsh finden sich auch längst vergessene, unbekannt gebliebene und junge Autorinnen. Die biografischen Einträge enthalten Informationen über Herkunft, Ausbildung, diverse Lebensstationen, Auszeichnungen und vieles mehr. Sie geben aber auch Einblick in das jeweilige Gesamtwerk. So wird einerseits das Leben der Frauen in allen Facetten wieder sichtbar gemacht. Andererseits bietet das Handbuch, das als Basis für die weitere Kinder- und Jugendliteraturforschung und die Frauenbiografieforschung dienen soll, auch einen breiten Überblick über den Anteil, den Frauen an der österreichischen Kinder- und Jugendliteraturszene haben und hatten.

      Handbuch der österreichischen Kinder- und Jugendbuchautorinnen
    • Anlässlich des fünfzigsten Todestages der in Wien geborenen und in Hollywood verstorbenen Harfenistin, Schriftstellerin, Journalistin und Drehbuchautorin Vicki Baum fand in Wien eine Tagung statt. Der darauf basierende Sammelband versucht ihr OEuvre in seiner ganzen Bandbreite zu zeigen. Vicki Baum hat knapp dreißig Romane, zahlreiche Erzählungen und einige Theaterstücke, untere anderem für Kinder, verfasst. Hinzu kommt noch ihre journalistische Arbeit. Der Sammelband, der zu weiteren Forschungen anregen möchte, zeigt, dass Vicki Baum nicht nur Unterhaltungsschriftstellerin war, sondern eine selbstbewusste, kritische und politisch interessierte Frau, die ernste Themen – gut verpackt – zu transportieren wusste. Sie spielte eine große Rolle im Literaturbetrieb der 20er Jahre, schuf in ihren Romanen unterschiedliche Frauenbilder und verwies immer wieder auf zeithistorische Phänomene. Aufgrund ihrer eigenen Geschichte hatte sie einen geschärften kritischen Blick auf die Emigration und auf das Leben in den USA.

      Lifestyle - Mode - Unterhaltung oder doch etwas mehr?
    • Frauenbiografieforschung

      Theoretische Diskurse und methodologische Konzepte

      • 652pages
      • 23 heures de lecture

      Die Frauenbiografieforschung stellt auf Grund ihres komplexen Forschungsansatzes und durch die sich daraus ergebenden disparaten Ergebnisse seit längerem ein wichtiges Korrektiv zu bislang gültigen wissenschaftlichen Einschätzungen von biografischen Verläufen und Epochen dar. Die These, dass Geschlecht biografisch konstruiert wird, stellt nicht nur eine Weiterentwicklung feministischer Theorien zur sozialen Konstruktion von Geschlecht dar, sondern zeigt auf vielen Ebenen politische und gesellschaftsverändernde Wirkung. Die in diesem Band enthaltenen Beiträge richten sich an ForscherInnen, deren theoretische Konzepte auf Biografien bezogen sind und diese in der Auseinandersetzung mit gendertheoretischen Erkenntnissen entwickeln. Die Diskussion verschiedener Forschungsansätze und Voraussetzungen frauenspezifischer Biografik soll Forschungslinien in Theorie und Methodologie freilegen und Anlass zu einer längerfristigen Vernetzung und Vertiefung geben. Insofern sollte die Tagung auch der gegenseitigen Information über Arbeitsansätze dienen, um nach gemeinsamen Grundproblemen in personenbezogenen Darstellungsformen zu suchen.

      Frauenbiografieforschung
    • Mimi Grossberg (1905 - 1997)

      • 167pages
      • 6 heures de lecture

      Mimi Grossberg, geboren 1905 in Wien, war eine talentierte Modistin, Lyrikerin, Ausstellungorganisatorin und Herausgeberin, die vor allem als Netzwerkerin bekannt war. In diesem Sammelband wird ihr Leben aus verschiedenen Perspektiven beleuchtet. Ihre Kindheitserfahrungen als Ostersonntagskind, die Herausforderungen ihrer jüdischen Herkunft, die erzwungene Trennung von Wien und ihre ersten Schritte als Lyrikerin werden thematisiert. Auch die Sorge um ihre im Holocaust ermordeten Eltern, finanzielle Schwierigkeiten und Enttäuschungen prägen ihr Leben. Trotz ihres Erfolgs in den USA pflegte sie enge Freundschaften mit Persönlichkeiten wie Gertrude und Johannes Urzidil, Rose Ausländer und Ernst Waldinger. Auf Anregung von Siegfried Altmann setzte sie sich für österreichische Exilautoren ein und gilt als Pionierin der Exilforschung. Sie prägte die Exilszene in New York, übersetzte amerikanische Autoren und war Mentorin für viele. Ihre ambivalente Beziehung zu ihrem Exilland hielt bis zu ihrem Tod 1997 an. Ihr Humor, ihre Kreativität und Energie blieben bis ins hohe Alter erhalten, und anlässlich ihres 90. Geburtstags hielt sie einen Vortrag in New York. Ihr vielfältiger Nachlass, bestehend aus Notizen, Briefen, Kurzgeschichten und 57 Hüten, wurde in die Österreichische Exilbibliothek des Wiener Literaturhauses überführt und spiegelt ihr vernetztes Leben wider.

      Mimi Grossberg (1905 - 1997)