Konfliktbearbeitung in der Zivilgesellschaft
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Das Zusammenleben verschiedener Kulturen ist nicht unkompliziert - Konflikte gehören zum Alltag. Das Buch bietet im ersten Abschnitt eine interessante Einführung in die interkulturelle Mediation. In der Folge werden verschiedene methodische Zugänge konkret vorgestellt (Übungen, Rollenspiele), die jeweils relativ aufwändig sind und ein grösseres Interesse am Verfahren der Mediation voraussetzen. Die Praxisanregungen sind besonders für Jugend- und Sozialarbeit gedacht. (Quelle: Katalog SBE).
Wie haben Betroffene die Wende und ihre Konsequenzen erlebt und verarbeitet? Dokumentiert anhand von Beschreibungen der sozialen Lebenswelt Gubens, einer Kleinstadt an der brandenburgisch-polnischen Grenze, kommen Bewohner der Stadt zu Wort, die in den herrschenden ungleichen Lebensverhältnissen in der Bundesrepublik «das dünne Ende der Wurscht erwischt haben». Es herrscht das Gefühl vor, von der «großen», der westlich geprägten Politik abgeschrieben worden zu sein. Auf die empfundene Abweisung und die Herabstufung zu Deutschen zweiter Klasse wird mit Abschottung reagiert. Diese Umkehr der Ausschlussbewegung lässt eine Identitätsform entstehen, die mit einem Begriff von Manuel Castells als «Widerstandsidentität» beschrieben wird. Sie füllt die Lücke, die durch das Verschwinden der Identität als DDR-Bürger entstanden ist. Für die demokratische Entwicklung in der Bundesrepublik Deutschland kann sich daraus die Chance eines neuen gesellschaftlichen Diskurses und damit notwendiger gesellschaftlicher Veränderungen statt des derzeitigen «Weiter so!» ergeben.
Multikulti als Zauberwort für eine bunte Utopie, die sich jetzt als gleichgültig gelebtes Nebeneinander entpuppt, hat ausgedient: Während man in Deutschland noch Möglichkeiten einer neuen Integrationspolitik diskutiert, wird in den Niederlanden bereits das Scheitern der toleranten Multikulti-Gesellschaft ausgerufen. Zu spät wurde vielen klar: Gegenseitige Toleranz und ein faires Miteinander entstehen nicht von selbst, sondern setzen intensive Arbeit an den Differenzen voraus. Wie diese im Detail aussehen kann, erläutert die überarbeitete Neuauflage des Trainingshandbuchs. Handlungs- und alltagsorientierte Übungen wie Rollenspiele zur Mediation bei interkulturellen Konflikten, Simulationsaufgaben und praxiserprobte methodische Vorgaben zeigen, wie die aktuelle Kollektivangst abgebaut wird und ein Zusammenleben verschiedener Kulturen funktionieren kann.