Der Besuch im Gefängnis ist eines der sieben Werke der Barmherzigkeit (vgl. Mt 25,36), denn Jesus identifiziert sich auch mit den Sündern hinter Mauern: „Ich war im Gefängnis, und ihr seid zu mir gekommen.“ Das Beispiel Jesu, der selbst auf Randständige zuging, Sünder nicht ablehnte, sondern ihretwegen den Tod eines straffällig Gewordenen auf sich nahm, ist für die Christen eine Herausforderung und Verpflichtung. Das Engagement für Inhaftierte erfordert barmherzige Au-gen, Ohren und Lippen. Viele Strafgefangene sind offen und dankbar für die Besuche und Gespräche. Gleichzeitig ist dieser Dienst an ihnen eine Anfrage an sich selbst, die eigenen Schattenseiten zu erkennen und in Demut und Heiligkeit zu wachsen. Dr. Klaus Walch ist es gelungen, mit Gottes Hilfe selbst Mauern zu überspringen (vgl. Ps 18,30) – durch seinen Dienst ebenso wie durch diesen Bericht, der deutlich macht, wie dicht Recht und Unrecht nebeneinander liegen können und wie tragisch manche Fälle sind – ohne die Schuld der Täter beschönigen zu wollen. Sein lebensnaher, empfehlenswerter Beitrag ist wichtig und notwendig in unserer Zeit, in der die Zahl der Strafgefangenen kontinuierlich steigt, wovon der Großteil aus jungen Menschen besteht.
Klaus Walch Livres



Das Buch schildert Kindheitserinnerungen an die letzten Wochen und Monate des Zweiten Weltkriegs aus der Perspektive eines Jungen. Es beschreibt die Schrecken der Bombenangriffe auf eine Großstadt, die Evakuierung in eine kleine Kreisstadt, Tieffliegerangriffe und die Flucht vor den anrückenden Amerikanern bis zum Kriegsende im Bayerischen Wald. Diese Erinnerungen sind wichtig, da sie die existenziellen Erfahrungen von Menschen widerspiegeln, die macht- und einflusslos den Ereignissen ausgeliefert waren. Die offizielle Geschichtswissenschaft berücksichtigt zunehmend solche individuellen Schilderungen, um ein umfassenderes Bild der Vergangenheit zu erhalten. Die Vielfalt der Perspektiven ermöglicht es, die historischen Ereignisse besser zu verstehen. Der Titel „Monaden“ bezieht sich auf Leibniz’ Begriff und betont die Einzigartigkeit und Abgeschlossenheit individueller Erlebnisse, die dennoch in einen größeren Kontext eingebettet sind. Jeder Mensch bringt seine eigenen Erfahrungen und Perspektiven in die Wahrnehmung von Ereignissen ein, was zu unterschiedlichen Sichtweisen führt. Diese individuellen Erlebnisse erscheinen oft isoliert, doch beim Austausch wird deutlich, dass jeder eine leicht abweichende Erfahrung gemacht hat. So leben wir in unseren eigenen „Monaden“, getrennt, aber doch miteinander verbunden.
Frankfurt zwischen Krieg und Neubeginn
- 161pages
- 6 heures de lecture
Das Buch beschreibt Jugenderinnerungen an die letzten Wochen des Zweiten Weltkrieges, an das Kriegsende, die Befreiung und die Jahre der Nachkriegszeit in Frankfurt am Main, einer Stadt in Trümmern. Rückschau und Geschichte braucht Erinnerungen und existentielle Erfahrung Einzelner, auch der Menschen, die macht- und einflusslos den Ereignissen ausgeliefert waren. Jeder Mensch erlebt die Ereignisse aus einer für ihn ganz einzigartigen Perspektive. Erst die Vielheit der Perspektiven lassen die historisch Interessierten ahnen, wie es einmal war. Weitere Veröffentlichungen: Monaden – erlebte Geschichte. ISBN 3-89774-107-5, Eur. 8,60, SFr. 15,90, 104 Seiten, Pb.