Plus d’un million de livres à portée de main !
Bookbot

Barbara Hunfeld

    Der Blick ins All
    Jahrbuch der Jean Paul Gesellschaft
    Signaturen der Vielfalt
    • Signaturen der Vielfalt

      Autorinnen in der Sammlung Varnhagen

      • 341pages
      • 12 heures de lecture

      In Gefüge wie die Sammlung Varnhagen haben sich vielfältige Relationen eingetragen, die durch traditionelle Systematiken nur bedingt repräsentierbar sind. Dokumente marginalisierter Autorinnen erlauben es, neue Perspektiven auf solche Zusammenhänge zu eröffnen. Sammlungen enthalten und bilden Netzwerke der Vielfalt In den Beiträgen des Bandes wird die Vielfalt von Sammlungsgefügen deutlich. Im Zentrum stehen Dokumente aus der Sammlung Varnhagen, die von bisher wenig beachteten Autorinnen stammen. Schriftstellerinnen wie Charlotte von Ahlefeldt, Helmina von Chézy, Amalie von Imhoff, Amalie Schoppe, Fanny Tarnow, Karoline von Woltmann, Caroline de la Motte Fouqué, Amalie von Voigt und andere taten sich durch eine breite und vielfältige Wirkung im literarischen Feld hervor; als Schriftstellerinnen, Übersetzerinnen, Journalistinnen, Pädagoginnen, etc. sowie als Vermittlerinnen zwischen Kulturen und Literaturen. Zu den archivierten Spuren dieser Tätigkeiten treten im Sammlungszusammenhang archivierende Spuren: Notizen, Dossiers, Vermerke. Diese poetologisch-ästhetischen, historischen und literaturgeschichtlichen Konstellationen werden durch digitale Editionen erschlossen und verknüpft, wobei sie ihrerseits diskursgestaltende Funktionen übernehmen. Female authors from the Varnhagen Collection such as Charlotte von Ahlefeldt, Helmina von Chézy, Amalie von Imhoff, Amalie Schoppe, Fanny Tarnow, Karoline von Woltmann, Caroline de la Motte Fouqué, Amalie von Voigt, and others distinguished themselves in the literary field by their broad and varied impact - being writers, translators, journalists, educators and functioning as mediators between different cultures and literatures. The archived traces of these activities are intertwined and extended in the collection by traces of archiving activities: notes, dossiers, annotations. These constellations can be made accessible and interconnected through digital editions, whereby they in turn take on a discourse-shaping function. This as well as the diversity of collection assemblages is elaborated in the broad range of contributions of the volume.

      Signaturen der Vielfalt
    • Der Blick ins All

      Reflexionen des Kosmos der Zeichen bei Brockes, Jean Paul, Goethe und Stifter

      Der Blick ins All war stets mehr als bloße Himmelsbetrachtung; er diente der Konstitution des Kosmos als bedeutungsvolle Konfiguration und der Bestimmung des Betrachters durch Zeichen. Die Geschichte der Himmelsbeobachtung ist somit auch eine Geschichte der Hermeneutik kosmischer Zeichen. Literarische Allbetrachter blicken nicht nur in den Himmel, sondern verknüpfen Welt- und Selbstdeutungen mit der Frage nach der Lesbarkeit von Zeichen. Der kosmische Augenblick reflektiert die Bedingungen der Texte selbst. In Brockes' Werk wird am unermeßlichen Himmel die mimetische Kraft einer klassischen Abbildtheorie erprobt, wobei das All zum Darstellungsproblem wird. Jean Pauls »Titan« erweitert im Streben nach der Urbildsphäre das Reich der Zeichen, während Goethes »Wanderjahren« der Kosmos als unaufhörliche Rede erscheint, die „immer weitergehen kann“. Stifters »Condor« hingegen sucht eine neue Gegenständlichkeit, doch bleibt das All vor allem eine Variable, die die Betrachter mit literarischen Kosmosbildern füllt. In der Zeit des kosmologischen Umbruchs vom geschlossenen zum nachkopernikanischen Himmel wird die kosmische Schau der Literatur somit zur Betrachtung des Kosmos der Zeichen, ein Blick, den der Text auf sich selbst wirft.

      Der Blick ins All