In der Reihe Meisterwerke der Kunst erscheint eine Sondermappe zum Schwerpunktthema Architektur Peter Zumthor. Folgende Bauwerke sind Inhalt der Mappe: Kapelle Sogn Benedetg Kunsthaus Bregenz Felsentherme Vals Kolumba Diözesanmuseum Köln Feldkapelle Bruder Klaus Steilneset Memorial Zweiseitiger Einführungstext zu Person und Gesamtwerk des Architekten Peter Zumthor. Ausführliche Texte zu den Bauwerken mit einem jeweils vierseitigenAbbildungsteil. Ca. 65 schwarzweiße und farbige Abbildungen mit Fotos, Plänen, Grundrissen und Schnitten. Texte: Dr. Sylwia Chomentowska (bis August 2015 Mitarbeiterin im Atelier Zumthor)
Sylwia M. Chomentowska Livres



"Sehen von Nichts"
Annäherungen an Turners aisthetische Bild- und ästhetische Erkenntniskritik
- 377pages
- 14 heures de lecture
Das Buch eröffnet neue Einsichten auf J.M. William Turner, indem es seine Werke in einen Dialog mit seinen theoretischen Gedankenskizzen stellt und diese im historischen Kontext der ästhetischen Diskurse und epistemologischen Umschichtungen der Zeit um 1800 diskutiert. Dort, wo scheinbar nichts zu sehen ist, wo Unbestimmtheit nistet, hebt bei Turner die sinnliche Erkenntnis des sehenden Auges an. Durch sie kann ein "Nichts" zu einer positiven ästhetischen Erfahrung werden. Seine Arbeiten sind mehr als nur Bilder von Licht und Atmosphäre und weitaus komplexer als subjektive Emanationen imaginativer oder perzeptiver Prozesse. Sie reflektieren vielmehr kritisch das Wesen des Bildes als Paradox. Zugleich sind sie Orte einer ästhetischen wie aisthetischen Schulung der Episteme des Sehens, die sich jenseits von reiner Subjektivität in Negationen und Chiasmen vollzieht.
In der Aktionskunst der 50er und 60er Jahre des 20. Jahrhunderts wird deutlich, dass das Zeitlich-Sich-Ereignende zum Schwerpunkt der bildenden Kunst avanciert ist. Diese Tendenz zur Verzeitlichung hat jedoch eine längere Entwicklung durchlaufen. Bereits der Dichter Lessing definierte 1766 in seinem Aufsatz eine strenge Trennung zwischen Zeit- und Raumkünsten. Während der bildenden Kunst simultan präsente Zeichen im Raum zugeordnet waren, wurde der Musik das Nacheinander in der Zeit zugeschrieben. Die Auflösung dieser Grenze begann nicht erst mit Monets Serien oder Jackson Pollocks Action Painting, sondern bereits in der Landschaftsmalerei des späten 18. und frühen 19. Jahrhunderts. Die Auseinandersetzung mit den Auswirkungen der Zeit wird zu einem übergreifenden Prinzip, das die Wissenschaften und die Philosophie der Neuzeit prägt. Der Paradigmenwechsel vom Räumlichen zum Zeitlichen zwischen 1780 und 1860 zeigt sich in der Wolken-, Himmel- und atmosphärischen Landschaftsmalerei. Hier wird die Zeit sowohl motivisch als auch kompositorisch und medial verzeitlicht. Die pluralen Skizzenpraktiken bringen das Nacheinander in der Zeit als Strukturkriterium der Malerei hervor. Die Arbeit analysiert systematisch die Verzeitlichungstendenzen in der europäischen Landschaftsmalerei zwischen 1780 und 1860, untersucht Veränderungen auf motivischer, kompositorischer und medialer Ebene und berücksichtigt die kunsttheoretischen Implikationen