Johann Gabriel Doppelmayr (1677-1750)
Sein Leben, seine Schriften, seine Karten, seine Globen
Sein Leben, seine Schriften, seine Karten, seine Globen
Der markgräfliche Hofastronom Simon Marius war Anfang des 17. Jahrhunderts einer der ersten, der Beobachtungen mit dem eben erfundenen Teleskop durchführte. Er entdeckte gleichzeitig mit Galileo Galilei die Jupitermonde, was aber erst drei Jahrhunderte später anerkannt wurde. Seine Forschungen an Kometen, Sonnenflecken, Jupitermonden und Venusphasen ließen ihn das ptolemäische Weltsystem überwinden und führten ihn zum tychonischen Weltsystem. Den letzten Schritt zum Heliozentrismus wollte er nicht gehen, doch hatte er dafür empirische Gründe aus dem Blick seiner Zeit. Die Astronomiegeschichte hat Marius lange Zeit vernachlässigt. Die in diesem Band anlässlich einer Tagung zusammengetragenen Aufsätze zeigen dagegen, dass ihn das Ringen um das richtige Weltbild besonders interessant macht. Sie geben den aktuellen Forschungsstand wieder, präzisieren seine Biografie und stellen Marius auch als Kalendermacher vor.
1515 brachte Albrecht Dürer in Zusammenarbeit mit dem Nürnberger Kaplan Conrad Heinfogel und Johannes Stabius, kaiserlicher Hofhistoriograph, seine berühmten Sternkarten heraus. Es handelt sich dabei um die ersten gedruckten Sternkarten, die es überhaupt gab. Sie werden im vorliegenden Buch ausführlich vorgestellt. Dazu werden aus Sicht der Astronomie die wichtigsten Voraussetzungen offengelegt sowie die wichtigsten Vorläuferkarten ausführlich besprochen. Durch Vergleiche unter astronomischen wie ikonographischen Gesichtspunkten mit Sternkarten von 1435 und 1503 wird der Produktionsprozess dieser Sternkarten transparent. Das Buch schließt mit einer Zusammenstellung der Werke, in denen Spuren der Sternkarte Dürers nachweisbar sind.
Der Band enthält Beiträge zu einem Festkolloquium, das am 14./15. November 2003 in Hilpoltstein / Mittelfranken zum 300. Todestag des Mathematikers, Physikers und Naturphilosophen Johann Christoph Sturm (1635-1703) stattgefunden hat.