Kasus ist eine syntaktisch motivierte Kategorie, deren Realisierung von der Gesamtkonstellation im Satz abhängt. Eine Auseinandersetzung mit Kasus erfordert gleichzeitig eine Beschäftigung mit der Frage, wie die einzelnen Satzteile aufeinander bezogen sind. Dies trägt zu einem besseren Verständnis von grammatischen Abhängigkeiten im Satz bei. Diese Abhängigkeiten sind unter anderem für die Bestimmung von grundlegenden Satzgliedfunktionen wie etwa Subjekt und Objekt zentral. Der vorliegende Band bietet eine systematische Behandlung von Kasus im Deutschen, bei der auf morphologische, syntaktische und semantische Aspekte dieser grammatischen Kategorie und ihren Erwerb eingegangen wird. Die einzelnen Kapitel sind inhaltlich fundiert, jedoch leicht verständlich und gut nachvollziehbar verfasst. Die Ausführungen vermitteln ein Basiswissen, das grundlegend für das Verständnis von Zusammenhängen rund um das Thema Kasus ist. Das Buch eignet sich sowohl zum selbstständigen Studium als auch zur Begleitung von Lehrveranstaltungen.
Said Sahel Livres



Ein solides Grundlagenwissen über die Morphologie des Deutschen ist für Studienanfänger im Fach Germanistik unerlässlich. Diese Einführung vermittelt gut verständlich und didaktisch angemessen aufbereitet die wichtigsten Kenntnisse für Seminar und Prüfung. Flexion und Wortbildung werden gleichermaßen berücksichtigt. Im Zentrum stehen die gängigen Methoden und Probleme der morphologischen Analyse sowie die geläufigen Begriffe, Konzepte und Theorien. Neben systematisch-synchronen Fragen werden auch der reale Gebrauch im Gegenwartsdeutschen und die damit zusammenhängende Variation sowie sprachhistorisch-diachrone Aspekte behandelt. Die variationslinguistische und sprachhistorische Betrachtung erfolgt exemplarisch und dient dazu, synchrone Zustände im Gegenwartsdeutschen anschaulicher zu machen. Mit zahlreichen Beispielen, Übungen und Lösungsvorschlägen!
Agrammatismus im Deutschen und im marokkanischen Arabisch
Eine kontrastive Analyse
Die Untersuchung des Agrammatismus in typologisch unterschiedlichen Sprachen bildet seit einigen Jahren einen Schwerpunkt in der linguistisch orientierten Aphasieforschung. Bisherige sprachvergleichende Studien zum Agrammatismus zeigen, dass sprachstrukturelle Unterschiede eine wichtige Quelle für die Variabilität agrammatischer Symptome sind. Said Sahel stellt die Analyse von Spontansprachkorpora und elizitierten Daten von deutschsprachigen und marokkanischen Agrammatikern in den Mittelpunkt seiner Arbeit. Er untersucht insbesondere den Einfluss von morphologischen Eigenschaften einer Einzelsprache auf das Erscheinungsbild des Agrammatismus hinsichtlich der Beeinträchtigung grammatikalisch gebundener Morpheme. Die Fehleranalyse zeigt, dass die unterschiedliche Manifestation des agrammatischen Defizits in den zwei untersuchten Sprachen ihre unterschiedlichen morphologischen Systeme widerspiegelt: Das Deutsche hat eine konkatenative, das marokkanische Arabisch eine nicht-konkatenative Morphologie. Abschließend werden die Implikationen dieser Ergebnisse für gängige Agrammatismus-Definitionen diskutiert.