Plus d’un million de livres à portée de main !
Bookbot

Christa Frank

    1 janvier 1951
    Mollusca (Gastropoda et Bivalvia) aus den Kamptalgrabungen, Niederösterreich
    Plio-pleistozäne und holozäne Mollusken Österreichs
    • Die Ergebnisse der quartärmalakologischen Forschung finden in Österreich zunehmend Beachtung: Sie ergänzen nicht nur paläontologische, paläobotanische, sedimentologische, ur- und frühgeschichtliche Befunde durch die Möglichkeit, ehemalige Lebensräume, Klima- und Vegetationsverhältnisse zu rekonstruieren, sondern lassen auch anthropogene Einflussnahmen auf die Landschaftsentwicklung erkennen. Voraussetzung für das Verständnis pleistozäner und holozäner Artengemeinschaften ist eine möglichst gute Kenntnis der rezenten Gegebenheiten. Dieses Buch basiert auf mehr als 30 Jahren intensiver wissenschaftlicher Arbeit, die Molluskenmaterial aus ca. 170 österreichischen Fundstellen, insgesamt mehr als eine Million Objekte, umfasst. Vordergründige Anregung dafür war das profunde Werk von V. LOŽEK über die Quartärmollusken der Tschechoslowakei (erschienen 1964). Der Text besteht aus einer Übersicht und Kurzcharakteristik der Fundstellen, dem systematischen Hauptteil mit morphologischer Beschreibung jeder Art, Angaben zu den Habitaten, der bekannten zeitlichen und räumlichen Verbreitung sowie dem jeweiligen Fundstellenregister; weiters aus einem Kapitel über die Entwicklung der Molluskenfauna im Holozän, einem Verzeichnis aller rezent aus Österreich gemeldeten Molluskenarten und Literaturangaben. Alle Arten sind abgebildet und ihr Vorkommen anhand von Verbreitungskarten dargestellt.

      Plio-pleistozäne und holozäne Mollusken Österreichs
    • Da Schneckengemeinschaften sehr eng an ihre unmittelbare Umwelt gebunden sind, erlauben sie Schlussfolgerungen in Bezug auf Struktur und Ausdehnung von Wald- und Offenland sowie von Gewässern. Da die meisten der quartären Gemeinschaften Mitteleuropas rezente Analogien besitzen, kann man durch die Kenntnis der letzteren und deren Umweltansprüche auf die ersteren rückschließen. Somit sind die Molluskenreste von hohem wissenschaftlichem Wert, vor allem dann, wenn keine paläobotanische Untersuchung möglich ist. Der Mensch als „Störfaktor“ in der Naturlandschaft macht sich etwa ab dem Mittelneolithikum bemerkbar – seine Einflüsse auf die Vegetationsentwicklung finden in der Entwicklung der Molluskenfauna ebenso Niederschlag wie die pleistozänen Klimaveränderungen. Diese Art der Fragestellung blieb in Österreich bis dato unberücksichtigt, wird aber in verschiedenen europäischen Ländern intensiv verfolgt. Daher bildet die vorliegende Studie eine wesentliche Ergänzung der archäologischen Ergebnisse. Außerdem war es für Österreich erstmals möglich, das mittelholozäne Klimaoptimum (Epiatlantikum) ausführlich zu dokumentieren.

      Mollusca (Gastropoda et Bivalvia) aus den Kamptalgrabungen, Niederösterreich