„In einem Bächlein helle, da schoß in froher Eil, die launische Forelle, vorüber wie ein Pfeil […]“. Wie sich an diesem Musikstück von Franz Schubert zeigt, inspirierte die Forelle schon einige Dichter und Komponisten. Aber nicht nur ihrer literarischen und musikalischen Bekanntheit wegen ist die Forelle populär. Da sie ausschließlich in sauberen Gewässern vorkommt, gilt sie auch als wichtiger Bioindikator und Exempel für eine intakte Umwelt. In Eibenstock, im sächsischen Erzgebirge, sind zwei Forellen sogar Gegenstand Bildender Kunst indem sie sich als monumentale Panoramazeichnung an der mit 308 MeterLänge und 57 Meter Höhe größten Staumauer Sachsens präsentieren. Gleich nach ihrer Fertigstellung, wurde das Hauptmerkmal von den Medien herausgegriffen und als die „größten Forellen der Welt“ betitelt. Dieser kleine Katalog dokumentiert anschaulich die Entstehung von Klaus Davens Kunstwerk „Fisch-Reich“.
Klaus Dauven Livres






Der Künstler Klaus Dauen nutzt Geräte aus dem Hause Kärcher, wie den Hochdruckreiniger, zur Herstellung seiner Bilder. Er ist nicht nur Schöpfer einzigartiger Kunstwerke, er ist auch Erfinder einer ganzen Kunstgattung, des Reverse Graffiti. Hartmut Jenner Vorsitzender d. Vorstands der Alfred Kärcher SE & Co. KG
4 x 1: Dieser Titel bezeichnet das beeindruckende Buchkonzept des Künstlers Klaus Dauven, bei dem er vier Projekte an jeweils einem Tag realisiert. An vier unterschiedlichen Standorten befreit der Künstler die Flächen durch die Wegnahme von Schmutz, Moos sowie witterungsbedingten Farbveränderungen, so dass seine skulpturalen Zeichnungen wie Schatten auf unterschiedlichen Untergründen wie Beton oder Tartan-Boden stehenbleiben. Über große Betonflächen ziehen sich Muster und Formen, die wie Zeugnisse einer Schattenwelt aus dem Untergrund hervortreten. Klaus Dauvens Arbeiten unter freiem Himmel irritieren zunächst und erschließen sich dem Betrachter erst beim zweiten Blick. Es sind Spuren, die Flächen markieren, sowie Bilder, die sich wie Licht- und Schattenzeichnungen offenbaren. Die Umgebung der Flächen wird gespiegelt, reflektiert, historisch gedeutet und formal wiedergegeben, indem großformatige Motive im direkten Zusammenhang mit dem Ort, seiner Bedeutung und Geschichte stehen.
Klaus Dauven zeichnet, aber weder Bleistift, Kohlestift noch Tuschefeder gehören zu seinen Werkzeugen, nein, er bedient sich ganz anderer Instrumente: Mit Drahtbürste und Hochdruckreiniger reinigt er seit 1997 verschmutzte Beton-Flächen im öffentlichen Raum oder auch verunreinigte Putztücher, und mit dem Staubsauger bearbeitet er Papierbahnen, die vorher mit einer Kohle-Schicht präpariert wurden. Alle diese Flächen befreit er allerdings nicht vollständig von ihrer Patina, er reinigt sie nur partiell, so dass aus dem Kontrast zwischen gesäubert und noch verschmutzt das Motiv entsteht. Die Formate der so entstanden Zeichnungen reichen von kleinen, versteckten Flächen im öffentlichen Raum, wie z. B. Beton-Poller und Stromkästen, bis hin zu der Größe von ganzen Staumauern: So konnte der Künstler 2007 die Arbeit „Wild-Wechsel“ auf der Oleftalsperre in Deutschland und 2008 „Hanazakari“ am Matsudagawa Dam in Japan realisieren. --- Klaus Dauven’s drawings are not limited to the small format of works on paper: He draws on large concrete dams, bridge underpasses, noise insulation walls of motorways, typically not applying color but scraping away.