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Irmtraut Sahmland

    "Haltestation Philippshospital"
    1908
    Perspektiven der Medizingeschichte Marburgs
    Tote Objekte – lebendige Geschichte
    Christoph Martin Wieland und die deutsche Nation
    Medizin- und kulturgeschichtliche Konnexe des Pietismus
    • Medizin- und kulturgeschichtliche Konnexe des Pietismus

      Heilkunst und Ethik, arkane Traditionen, Musik, Literatur und Sprache

      In der Medizin und Pharmazie hat die religiöse Reformbewegung des Pietismus ebenso profunde Wirkungen hinterlassen wie in Gesellschaft, Literatur, Sprache und Musik. Was heute als „sanfte Medizin“, ganzheitlich reflektierte Verantwortungsethik, psychosomatische Heilungsansätze bezeichnet wird, hat man hier vorbereitet gesehen. In Frankfurt am Main, Wirkungsort Johann Christian Senckenbergs wie des jungen Goethe, hat die Historische Kommission zur Erforschung des Pietismus erstmals eine Tagung durchgeführt, die auf Grundhaltungen, Argumente und weitervermittelte frühneuzeitlich alchimistisch-sympathetische Traditionen bei ‚erweckten‘ Hof-, Land- oder Stadtärzten und bei Laienmedizinern fokussiert war. Senckenbergs unermesslicher Nachlass (medizinische wie persönliche Tagebücher) wird derzeit zur Erschließung transkribiert. Der Frankfurter Arzt und Stifter war prominent eingebunden in ein Netzwerk von zumeist radikalpietistischen Ärzten wie Dippel, Carl, Kämpf, Goethes Arzt Metz, die oft zugleich literarisch produktiv waren und alchimische Medikamente produzierten. Verbindungen reichten bis Nordamerika (Ephrata). Ärzte der Aufklärungsära nahmen Anregungen auf, psycho-physische Denktraditionen gingen zur Romantik weiter. Jenseits der bereits besser erforschten medizinischen Schule Halles entsteht ein erweitertes, differenzierteres Bild pietistischer Heilkunst. Die hier miterörterten Konnexe ins Feld der Literatur, Musik und Sprache werden exemplarisch vertieft durch Erträge einer Marbacher Kommissionstagung.

      Medizin- und kulturgeschichtliche Konnexe des Pietismus
    • Tote Objekte – lebendige Geschichte

      • 256pages
      • 9 heures de lecture

      Vor 200 Jahren wurde der Grundstein für die Anatomische Sammlung der Philipps-Universität Marburg gelegt. Als Lehrsammlung aufgebaut, enthält sie sowohl anatomische wie pathologische Trocken- und Feuchtpräparate der verschiedensten Art und ist heute als Museum Anatomicum öffentlich zugänglich. Sie ist eine von 29 noch existierenden universitären Sammlungen in Marburg, von denen insgesamt 7 in diesem Band vertreten sind. Hier werden einzelne Exponate vorgestellt, um aus verschiedenen Perspektiven „tote Objekte“ in Bezug auf ihre „lebendigen Geschichten“ zu befragen. Die Marburger Sammlungen erfassen einen zeitlich wie geographisch weiten Raum, und sie eröffnen vielschichtige wissenschaftsgeschichtliche und kulturhistorische Kontexte. Damit wird das Potenzial der Sammlungen mit ihren dinglichen Quellen exemplarisch deutlich. Der Band versteht sich zugleich als ein Beitrag zur aktuellen Diskussion über den Wert des Sammelns und die damit verbundenen ethischen Fragen des Umgangs mit und der Präsentation von solchen „toten Objekten“.

      Tote Objekte – lebendige Geschichte
    • Im 16. Jahrhundert stiftete Landgraf Philipp der Großmütige das Hospital Hofheim, das seit 1904 seinen Namen trägt. Die Bushaltestelle „Philippshospital Pforte“ weist auf die regionale Bedeutung des heutigen Zentrums für Soziale Psychiatrie in Riedstadt hin. Die Geschichte des Philippshospitals ist reichhaltig und vielschichtig. Ursprünglich als eines von vier Hohen Hospitälern gegründet, die die Pflege behinderter und alter Menschen sicherstellen sollten, erfolgte Anfang des 19. Jahrhunderts eine Spezialisierung auf Psychiatrie. Die Gesamtanlage, 1904 fertiggestellt, spiegelt das soziale Engagement der Jahrhundertwende wider. Im Gegensatz dazu steht die Zeit des Nationalsozialismus, in der auch im Philippshospital Menschen aufgrund ihrer vermeintlichen „Unwertigkeit“ starben. In der Nachkriegszeit war es notwendig, diese dunkle Geschichte aufzuarbeiten und Reformen einzuleiten. Diese Entwicklung zeigt sich bis heute in der Offenheit, mit der sich das Philippshospital präsentiert. Es ist die größte Einrichtung des Landeswohlfahrtsverbandes Hessen und umfasst Kliniken für Psychiatrie und Psychotherapie, Pflegeeinrichtungen, Ambulanzen sowie dezentrale Wohngruppen in Bereichen wie Kinder- und Jugendpsychiatrie, Gerontopsychiatrie und Drogentherapie. Vierzig Autorinnen und Autoren beleuchten die historischen Dimensionen und gegenwärtigen Entwicklungen aus unterschiedlichen Perspektiven.

      "Haltestation Philippshospital"