Noch nie war die Buchbranche einem derartigen Wandel unterworfen wie in den letzten zwei Jahrzehnten. Dieser wird von gesellschaftlichen und individuellen Rahmenbedingungen des Buchlesens bestimmt und mehr noch von den wirtschaftlichen und technologischen Veränderungen. Die Festschrift wurde aus Anlass des 150-jährigen Bestehens des Schweizerischen Buchhändler- und Verleger-Verbandes verfasst. Bei der Zusammenstellung der Themen und der Auswahl der Autoren ging es den Herausgebern darum, von Branchenkennern aus dem In- und dem benachbarten Ausland das gegenwärtig spannungsgeladene Umfeld rund um das Geschehen auf dem Buchmarkt zu geben. Hinter jedem Beitrag steht ein Autor, der sich in seiner Materie auskennt und sich mit ihr identifiziert. Deshalb bleiben auch kritische Töne nicht aus, was der Festschrift eine herausfordernde Virulenz verleiht.
Rainer Diederichs Livres




Bibliothekswesen, Buchkunde, Bern, Bibliotheksgeschichte, Schweiz Literaturvermittlung, Bibliothekar, Bibliothekswissenschaft Berufsausbildung
Kern jeder Zusammenbruchstheorie ist die Annahme, dass der Kapitalismus an seiner eigenen Dynamik scheitern muss: An einem bestimmten Punkt seiner Entwicklung werde er sich selbst zur Schranke. Bereits im 19. Jahrhundert hatte Karl Marx eine solche Möglichkeit angedeutet. Seither wurde der Gedanke immer wieder aufgegriffen; zuletzt im Hinblick auf die Dritte industrielle Revolution und die mit ihr einhergehende Krise der Arbeitsgesellschaft. In den Werken von Theoretikern wie Ernest Mandel („Der Spätkapitalismus“) und Robert Kurz („Schwarzbuch Kapitalismus“) wird das baldige Ende der kapitalistischen Produktionsweise angekündigt. Doch ist wirklich damit zu rechnen? Wie stichhaltig sind die Argumente der Zusammenbruchstheoretiker? Kann der Kapitalismus überhaupt einfach „aufhören“? Und wenn ja – was käme danach? Rainer Diederichs setzt sich mit der Diskussion über diese Fragen auseinander und unternimmt dabei einen Streifzug durch die Geschichte des zusammenbruchstheoretischen Denkens von seinen Anfängen bis zur Gegenwart