Altenberger Gedichte enthalten nicht nur Besinnliches, sondern auch Verse zum Schmunzeln und sind so eine Hommage an Bewohner und Landschaft rund um den kleinen Ort am Altarm der Donau, dessen Namen sie tragen. Ein Vorwort fängt die Stimmung dort ein und lässt die zentralen Themen anklingen, das sind Leben und Tod in der Verbindung von Komischem und Ernstem. Im Kern gliedert sich das Bändchen in drei Abschnitte, nämlich Tierbilder, kurze Gedanken und gemischte Gefühle, ehe ein Nachwort die zentralen Themen nachhallen lässt. Tierbilder erzählen von Bewohnern der Au, also von Kormoran, Reiher, Krähe und Biber, aber auch von Tieren, die in der Kindheit der Autorin eine Rolle gespielt haben. Kurze Gedanken bringen auf einen knappen, dichterisch geformten Begriff Ehrgeiz, Habgier, Eifersucht und andere gefährliche Gefühle, die uns allen mehr oder weniger mächtig zusetzen können. Gemischte Gefühle geben Eindrücke von Bäumen, Wiesen und Träumen auf das Gemüt wider und erzählen vom Selbst mit seinen Sehnsüchten und Ängsten. Eingestreut sind auch ein paar in einfachem Englisch verfasste Gedichte.
Ursula Marianne Ernst Livres






Die gebürtige Steirerin unterrichtete nach dem Studium in Wien Philosophie an einer amerikanischen Universität und war Assistentin und Lektorin an der Universität Wien und an der Wirtschaftsuniversität Wien. Sie publizierte Aufsätze zur philosophischen Frauenforschung, war Mitherausgeberin von Sammelbänden und ist Autorin des Buches Wozu noch Glaube und Religion? (2004). Nach ihrer letzte Anstellung - an der Universität Innsbruck - arbeitete sie noch kurz als Volontärin im Österreichischen Hospiz, Jerusalem und etwas länger als Haushälterin im Austrian Catholic Centre, London. Heute lebt sie in Altenberg, Niederösterreich. Ihre hier versammelten Gedichte blicken zurück auf Schwerpunkte des Lebens, machen Momentaufnahmen von Städten wie Wien, Danzig, Innsbruck, Jerusalem, Graz oder Venedig, zeichnen Stimmungsbilder und Zeitskizzen, erzählen von Weinbergen und Wiederholungen und münden zuletzt in die zentralen Fragen des Lebens.
Ökonominnen, Politikwissenschaftlerinnen und Theologinnen sowie eine Philosophin und Psychoanalytikerin fragen in dieser Publikation der Frauenringvorlesung der Wirtschaftsuniversität Wien nach dem Zusammenspiel von Ökonomie und Religion in «Technokulturen». Bekanntlich handelt es sich bei diesem «Spiel» von Macht und Angst um eine lange Tradition, in der die Frauen mehrheitlich Verliererinnen waren. Die wissenschaftliche Untersuchung spürt alten Gründen und jüngeren Auswirkungen dieser Tatsache nach und sucht nach Auswegen, die die Frauen nicht noch tiefer ins Netz hineinziehen. Besondere Aufmerksamkeit gilt dabei der Verfänglichkeit von Begriffspaaren wie Aufklärung - Magie, Irrationalität - Zweckrationalität, Modernisierung - Verzauberung sowie Ökonomisierung - Esoterik.
Verflucht ist, wer sich nicht schämt
Kleine Philosophie des Schamgefühls
Entlang maßgeblicher Texte erarbeitet die Autorin eine „kleine Philosophie des Schamgefühls“, die in besonderer Weise die Verquickung von Scham und Schuld hervorhebt, wobei über die Schuld nicht – wie einst von Adam und Eva – mit dem Fingerzeig auf andere hinweggetäuscht wird. Im Anschluss an den Mythos, den Platon über Ursprung und Zweck der Scham zu erzählen weiß, sahen die Alten diese als Furcht vor Schande. Die Blickrichtung ändert sich mit Descartes, der von Furcht vor Beschämung spricht, und abermals mit Kant, wenn sich dieser gegen die alte Vorstellung der Scham als Instrument der Kindererziehung wendet. Ein Text Kierkegaards lenkt die Aufmerksamkeit auf die Bedeutung der Angst. Die Tugendlehre des Thomas von Aquin leitet schließlich über zu einem negativ philosophischen Text Adornos über Kierkegaards Liebeslehre, wohingegen positiv religiöse Spuren des Dänen bei Walter Benjamin zuletzt noch einmal zur Bedeutung der Scham zurückführen.