Kollektiv und Kollaborativ
Positionen gemeinschaftlichen Arbeitens in Architektur und Planung vom 20. Jahrhundert bis zu Gegenwart



Positionen gemeinschaftlichen Arbeitens in Architektur und Planung vom 20. Jahrhundert bis zu Gegenwart
Ein Architektenleben in der DDR
Nur sehr wenige Architekten oder Planer aus der DDR sind über einen engen Expertenkreis hinaus bekannt, da sie überwiegend in Kollektiven arbeiteten und nach 1989 wenig über sie geforscht wurde. Dieser Band porträtiert einen wichtigen, jedoch kaum bekannten Architekten, der entscheidende Beiträge zur Architektur und zum Bauwesen Ostdeutschlands leistete. Wilfried Stallknecht (*1928), Architekt, Innenarchitekt und Möbeldesigner, machte trotz bürgerlicher Herkunft und ohne Mitgliedschaft in der SED eine steile Karriere in der DDR. Als Kollektivleiter entwickelte er die Grundkonzepte der beiden bedeutendsten Plattenbauserien (P2 und WBS 70) und integrierte Konzepte für variables Wohnen sowie Möbelserien. Zudem war er für das umstrittene Modellprojekt zur Umgestaltung der Innenstadt von Bernau verantwortlich, gewann städtebauliche Wettbewerbe und meldete zahlreiche bautechnologische Verfahren zum Patent an. Das Buch dokumentiert Stallknechts Leben und Werk und enthält einen Essay zur Geschichte des industriellen Wohnungsbaus in der DDR aus kulturgeschichtlicher Perspektive. Die wissenschaftliche Darstellung, die sich an einen breiten Leserkreis richtet, basiert auf umfangreichen Primärquellen und zahlreichen Interviews mit dem Architekten und bietet viele bisher unveröffentlichte Abbildungen zur DDR-Baugeschichte.
Untersuchungen zu den hauptstadtbedingten staatlichen Ausgaben Preußens und des Deutschen Reiches in Berlin vom Kaiserreich bis zum Dritten Reich (1871-1945)
War Berlin als Reichshauptstadt 1871-1945 finanziell besser gestellt als heute? - Bisher hat sich kaum eine historische Arbeit zum Thema Hauptstadt intensiv mit der Frage ihrer Finanzierung auseinandergesetzt. In dieser Studie wird erstmals durch eine Modellrechnung anhand des konkreten Zahlenmaterials analysiert, wie Berlin als Hauptstadt finanziert wurde und wie sich die Hauptstadtfunktion auf die wirtschaftliche Gesamtrechnung der Stadt auswirkte. Nach einer Definition hauptstadtrelevanter Geldtransfers und der Beschreibung der Entwicklung des Hauptstadtausbaus (Verwaltungsbauten und Personal) werden die Haushaltspläne Preußens und des Deutschen Reiches systematisch auf alle haushaltsrelevanten Zahlungen untersucht und mit der städtischen Entwicklung Berlins verglichen. Die Studie zeigt, dass vor 1945 exorbitante Summen von Reich und Preußen in die wirtschaftliche Gesamtrechnung der Stadt flossen.