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Andreas Franzmann

    Der Intellektuelle als Protagonist der Öffentlichkeit
    Zwischen Idee und Zweckorientierung
    Die Disziplin der Neugierde
    Objektive Hermeneutik
    Die Macht des Geistes
    • Die Macht des Geistes

      Soziologische Fallanalysen zum Strukturtyp des Intellektuellen

      Im Intellektuellen als sozialer Figur verkörpert und vollzieht sich die Eigenlogik der politischen und kulturellen Öffentlichkeit. Einerseits ist er Staatsbürger wie jeder andere, dessen Meinungsbildung in einem Partizipationswillen mündet, andererseits nimmt er im Gemeinwesen die Strukturstelle des weithin hörbaren Organs der öffentlichen, auf Zuspitzung und Kontroverse angewiesenen Auseinandersetzung um den richtigen Weg der Gemeinschaft ein. Seine Herausgehobenheit gründet nicht in einer besonderen, erlernbaren und auf Dauer auszuübenden Kompetenz, sondern in der je konkreten Bewährung einer Deutungskraft, die sich fallspezifisch immer wieder von Neuem an Krisen bilden muß; sein Räsonnement bewährt und legitimiert sich nur, wenn seine Krisenwahrnehmung als zutreffend, ja als unabweisbar erscheint und es ihm gelingt, mit seinen Argumenten in der Öffentlichkeit eine Gefolgschaft zu bilden. Diese spezifische Verbindung von Zugehörigkeit zu einer Gemeinschaft mit seiner charismatischen Sonderstellung in ihr weist den Intellektuellen – im Sinne Max Webers – als den verdiesseitigten Nachfolgetypus des antiken jüdischen Propheten aus. Auch als E-Book (PDF) erhältlich: https://humanities.verlags-shop.de/

      Die Macht des Geistes
    • Objektive Hermeneutik

      Handbuch zur Methodik in ihren Anwendungsfeldern

      Objektive Hermeneutik ist eine weit verbreitete rekonstruktive Forschungsmethode, die im gesamten Spektrum der Geistes- und Sozialwissenschaften Anwendung findet. Das vorliegende Handbuch führt in grundlegende Begriffe und Verfahren ein, gibt Einblicke in die Analyse spezifischer Datentypen wie Interaktionsprotokolle, Interviews, Briefe, biographisches Material oder Bilder und veranschaulicht das Vorgehen an konkreten Beispielen. Dadurch bietet das Handbuch Orientierung für Studierende und Forschende, die ein konkretes Datenmaterial mit der Objektiven Hermeneutik untersuchen möchten.

      Objektive Hermeneutik
    • Die Disziplin der Neugierde

      Zum professionalisierten Habitus in den Erfahrungswissenschaften

      • 636pages
      • 23 heures de lecture

      Wie funktioniert die professionsethische Selbstkontrolle in den Wissenschaften? Anhand von Interviews mit Naturwissenschaftlern untersucht Andreas Franzmann die Haltung, mit der Forscher sich in ein Unbekanntes vorwagen, und gewinnt dabei ein Bild ihres professionalisierten Habitus. Es zeigt sich: Forschung ist ein Prozess der Krisenbewältigung, der sich ständig zwischen Neuem und Routine, Durchbruch und Alltag, Neugierde und Disziplin bewegen muss. Der Detailreichtum der Analyse erschließt ein lebendiges Bild dieser Spannungspole, zeigt biographische Antriebe auf und führt in aktuelle Forschungsfragen der Fächer ein.

      Die Disziplin der Neugierde
    • Zwischen Idee und Zweckorientierung

      Vorbilder und Motive von Hochschulreformen seit 1945

      • 237pages
      • 9 heures de lecture

      Im 20. Jahrhundert erlebten die deutschen Universitäten ein Wachstum ungeahnten Ausmaßes, das jedoch zu keiner Zeit als Blüte wahrgenommen wurde. Vielmehr ist das 20. Jahrhundert durchzogen von Hochschulreformdiskussionen, die in Schüben aufeinander folgten und Ausdruck eines bleibenden Krisenbewusstseins sind, das auch durch die tatsächlich erfolgenden Reformen nicht schwächer wurde. Die in diesem Band versammelten Aufsätze verfolgen das Ziel, in einem diskursgeschichtlichen Ansatz nicht allein nach den Krisendiagnosen und Reformvorschlägen, sondern vor allem nach den dahinter sichtbar werdenden Leitvorstellungen von der Institution Universität und ihrer Aufgabenstellung zu fragen. Damit werden Aussagen möglich über die Erwartungen an die Universität, an ihre Aufgabe und ihren gesellschaftlichen Stellenwert. Die einzelnen Beiträge stellen weniger die organisatorische Umsetzung einzelner Reformen ins Zentrum, sondern fragen mehr nach in den Reformen und Reformdiskursen aufscheinenden Deutungsmustern, Werthaltungen, Argumentationsstrategien, den wissenschaftlichen, politischen und sozialen Zielen.

      Zwischen Idee und Zweckorientierung
    • Die >Affäre Dreyfus< verdeutlicht die eigenständige Macht des Intellektuellen, der die Polarisierung staatsbürgerlicher Werte mit der Logik besserer Argumente verknüpft. Während dieser Affäre transformiert sich die intellektuelle Öffentlichkeit, was den Übergang vom Honoratiorenstaat des 19. Jahrhunderts zum modernen Parteien- und Verbändestaat widerspiegelt. Der Intellektuelle wird als eigener Strukturtypus sichtbar, der sich von Politikern und Wissenschaftlern unterscheidet. Gleichzeitig zeigt der moderne Intellektuelle seine Verführbarkeit und die Abgründe seiner Existenz. Als der unschuldige Hauptmann Dreyfus nach zwölf Jahren rehabilitiert wird, sind bereits die Abirrationen des modernen Gemeinwesens evident: korrumpierbare Massenpresse, totalitäre Ideologien, kalte Armeestäbe, strategisch kalkulierende Parteifunktionäre und antisemitische Ressentiments. Vor diesem Hintergrund wird die >Affäre Dreyfus< zum Gründungsmythos für den modernen Intellektuellen, der die Korrektive der Fehlentwicklungen mobilisiert. Dies gelingt ihm, indem er einen öffentlichen Krisendiskurs initiiert, der auf die Suggestivität des Arguments abzielt. Die Analyse dieses Krisendiskurses erfolgt erstmals mit der Methode der objektiven Hermeneutik.

      Der Intellektuelle als Protagonist der Öffentlichkeit