Olaf Laska Levonen Livres

Bei der Reform der öffentlichen Verwaltung bestimmten Fragen des Finanz- und Rechnungswesens über eine lange Zeit die Diskussion. Das Personalmanagement nahm in dieser Reformdiskussion bislang nur eine Nischenfunktion ein. Gegenwärtig lässt sich jedoch ein bedeutender Paradigmenwechsel beobachten. Personal ist demzufolge weniger ein Kostenfaktor, als die strategische Ressource einer modernen Verwaltung. Demnach könnte das Personalmanagement künftig ein zentraler Schlüssel zum langfristigen Erfolg der deutschen Kommunen werden. Olaf Laska-Levonen setzt sich mit der Rolle des Personalmanagements im Rahmen des kommunalen Reformprozesses auseinander und gibt am Beispiel der niedersächsischen Kreisverwaltung in Hildesheim einen Gesamtüberblick über den aktuellen Stand des öffentlichen Personalmanagements. Der Autor analysiert den Anspruch der Lehre pro Managementfunktion und vergleicht diesen mit der Verwaltungswirklichkeit. Er bewertet die gewonnen Ergebnisse anhand von objektiven Kriterien und zieht Folgerungen für ein künftiges, ganzheitliches kommunales PM. Aufgrund ihrer schlichten Struktur eignet sich die Untersuchung besonders für eine unkomplizierte Analyse der Personalfunktion kommunaler Verwaltungen.

Die Diskussion über die Reorganisation der öffentlichen Kommunalverwaltung wird seit nunmehr über einem Jahrzehnt vor den Hintergrund stetig wachsender Aufgabenanforderungen aus Gesellschaft und Politik sowie der Erreichung einer effektiveren Steuerung bei immer knapperen Ressourcen geführt. Das Thema Verwaltungsmodernisierung rückte daher in den letzten Jahren vermehrt in den Fokus der deutschen Gemeinden. Fast alle Kommunen arbeiten heute mit Modernisierungskonzepten, die jedoch vor allem wirtschaftswissenschaftlich dominiert werden. Die Erfordernisse des politischen Bereichs berücksichtigen die Modelle nicht oder nicht ausreichend. Die politischen Entscheider lassen sie aufgrund ihres eingeschränkten Fokus zumeist allein. Die kommunalpolitische Arbeit vollzieht sich zumeist noch nach den hergebrachten Organisations- und Verfahrensformen. Diese Arbeit setzt sich mit der Rolle der Politik im kommunalen Reformprozess auseinander. Dabei wird dargelegt, dass eine effektive kommunalpolitische Arbeit hohe Anforderungen an die lokale Politik stellt. Sie kann daher zukünftig nur durch eine effiziente Binnenorganisation der Fraktionen und Einführung von Netzwerkarbeit sowie eine ausreichende Qualifizierung der Politik und ihrer Politiker bewerkstelligt werden. Anhand des Aufbaus und der Arbeitsweise der SPD-Kreistagsfraktion Hildesheim wird ein praktisches Beispiel für ein künftiges politisch administratives Modell aufgezeigt.