Religion scheint ein plausibler Umgang mit Sinndefiziten unserer Gegenwart zu sein. Zugleich verneint ein 'Neuer Atheismus' entschieden, dass die Berufung auf die Religion gegenwartig noch irgendeine Geltung beanspruchen kann. Vor dem Hintergrund dieser Spannung werden Fragen laut, die zur weiteren Diskussion einladen: Ist die Religion wirklich am Ende - oder steht am Ende doch wieder Religion? Ist der Mensch wesentlich religios - oder ist er es nicht? Hangt eine Religion wie das Christentum von der Anzahl der Anhangerinnen und Anhanger ab - oder spielt sie keine Rolle? Welche Herausforderungen kommen auf die christlichen Kirchen damit zu und wie sind diese theologisch zu reflektieren? Wie konnen Glaubensausserungen in einer grosstenteils nicht-religiosen Umgebung angemessen kommuniziert werden?Diesen Fragen und ihrem Umfeld widmet sich der Sammelband der Theologischen Fakultat der Martin-Luther-Universitat Halle-Wittenberg, der aus den Theologischen Tagen 2013 hervorgegangen ist. Mit Beitragen von Anna Briskina-Muller, Daniel Cyranka, Jorg Dierken, Michael Domsgen, Dirk Evers, Malte Kruger, Axel Noack, Constantin Plaul, Udo Schnelle, Stefan Schorch, Marianne Schroter, Christian Senkel, Anne Steinmeier, Friedemann Stengel, Jorg Ulrich, Ernst-Joachim Waschke
Michael Domsgen Livres






Konfessionslosigkeit als Normalfall
Religions- und Ethikunterricht in säkularen Kontexten
- 384pages
- 14 heures de lecture
Die zunehmende Konfessionslosigkeit in der Gesellschaft beeinflusst maßgeblich die religiöse Bildung in Schulen. Der Band beleuchtet, wie sich der Religionsunterricht sowie der Ethikunterricht inhaltlich und organisatorisch verändern müssen. Zudem wird das Zusammenspiel beider Fächer und die Ausbildung von Lehrkräften thematisiert. Durch fundierte Reflexionen und Impulse bietet das Buch wertvolle Anregungen für die zukünftige konzeptionelle Entwicklung im Bereich der religiösen Bildung.
Empirische Perspektiven zum Religionsunterricht
Eine Untersuchung unter Schülerinnen und Schülern sowie Lehrkräften in Sachsen-Anhalt
Religionsunterricht im Plausibilisierungsstress
Interdisziplinäre Perspektiven auf aktuelle Entwicklungen und Herausforderungen
Der Religionsunterricht der Zukunft
Modelle auf dem Prüfstand mit Blick auf Sachsen-Anhalt
Der Religionsunterricht ist einerseits ein ordentliches Fach der Schule, gehört andererseits jedoch in das Gefüge eines Wahl(pflicht)bereichs und steht unter einem besonderen Plausibiliätsdruck. Nicht zuletzt deshalb ist immer wieder neu nach dessen Profilierung und Gestaltung angesichts konfessioneller und konfessionell-kooperativer Settings zu fragen. Dabei sind unterschiedliche Perspektiven aufzunehmen und zusammenzubinden. Da Bildungsfragen in Deutschland Sache der Bundesländer sind, liegt es nahe, die daraus resultierenden Fragen bundesländerspezifisch zu bedenken. Der vorliegende Band widmet sich daher dieser Herausforderung und Fragestellung mit Blick auf Sachsen-Anhalt. Er verbindet Beiträge, die auf einer Tagung an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg zurückgehen, die gemeinsam vom Institut für Evangelische Religionspädagogik der Theologischen Fakultät und dem Institut für Katholische Theologie und ihre Didaktik der Philosophischen Fakultät III im Oktober 2016 veranstaltet wurde, mit weiteren eigens für diese Veröffentlichung verfassten Perspektiven.
Religiöse Lehr- und Lernprozesse angemessen wahrzunehmen und sie in der Profilierung christlich motivierten Lehrens und Lernens handlungsorientierend zu beschreiben, ist Ziel der von Michael Domsgen vorgelegten Religionspädagogik. Der Hallenser Religionspädagoge entfaltet den Gegenstand in problemgeschichtlicher, empirischer und komparativer sowie systematischer Perspektive, bevor er vor dem Hintergrund gegenwärtiger Herausforderungen eine Neujustierung von Religionspädagogik als Theorie evangelischen Empowerments vornimmt. Von dort her beschreibt er religionsdidaktische Perspektiven, die er mit Blick auf die Lernorte Familie, Schule und Gemeinde vertieft. Neben den klassischen Handlungsfeldern (wie z. B. Religions- und Konfirmandenunterricht) finden auch Beispiele zur Vernetzung der Lernorte Berücksichtigung. [Religious Pedagogy] In his publication on religious pedagogy Michael Domsgen aims at a thorough analysis of various processes in religious education. Furthermore, he aims at their practice-oriented description and at a focus on their Christian profile. The professor at Martin-Luther-University of Halle-Wittenberg presents his subject by combining historical depth, empirical insights, comparisons with other countries and a systematic approach. On that basis, he gives an overview of present challenges in the field and outlines a realignment of religious pedagogy as a theory of Protestant empowerment. From there, new perspectives on religious education are given, including the settings family, school (e. g. religious education) and parish (e. g. confirmation work) with a special focus on relating them to each other.
Im Jahr 1998 fand – angeregt durch den katholischen Pfarrer Reinhard Hauke – in Erfurt die erste Feier der Lebenswende statt. Davon ausgehend entstanden in ganz Ostdeutschland zahlreiche schulische und überschulische, katholische wie evangelische Initiativen zu solchen Religiösen Jugendfeiern für konfessionslose Jugendliche. Diese wollen eine Alternative zur Jugendweihe darstellen und die Jugendlichen in einer biografisch bedeutsamen Passage mit Religion und Kirche in Berührung bringen. Für die Konfirmation bleiben diese Initiativen nicht folgenlos. Daneben sind in der Praxis weitere – ebenfalls von der Forschung bisher kaum thematisierte – Anlässe zu entdecken, bei denen die Kirche Räume für Religion eröffnet, indem sie die Lebensübergange konfessionsloser Menschen begleitet. Der vorliegende Band gibt einen Einblick in diese Initiativen und fragt nach konzeptionellen Perspektiven für kirchliches Handeln. Mit Beiträgen von: Sarah Demmrich, Michael Domsgen, Emilia Handke, Werner Helsper, Benedikt Kranemann, Martin Kumlehn, Hagen Kühne, Michael Meyer-Blanck, Axel Noack, Henning Schluß, Birgit Sendler-Koschel, Sönke von Stemm und Ulrike Witten. [Word and Wisdom. Commemorative Publication for Johannes von Lüpke on the Occasion of his 65th Birthday] »Word and Wisdom« are the cornerstones of the theological thinking of Johannes von Lüpke. With this in mind, the commemorative publication collects contributions on topics in regard to which Johannes von Lüpke raises the question of a theology of wisdom. So the first topic section deals with the understanding of language and poetry. Here the foundations are laid for reflections on theological interpretations of the Scriptures that look beyond the reconstruction of the formation of texts. Thirdly, from the perspective of the word of the Scripture human being comes into view. Theological anthropology is, fourthly, clearly influenced by the ideas of Enlightenment, in particular by those of Hamann and Lessing.
Identitätsraum Dorf
- 176pages
- 7 heures de lecture
Die Hälfte der rund 400 Landkreise in Deutschland wird von Geographen als 'ländlicher Raum' definiert. Schon deshalb ist kirchliche Bildungsarbeit auf dem Land kein Nischenthema. Nicht zu jeder Zeit ist das Dorf als Ort religiösen Lernens Gegenstand wissenschaftlicher Aufmerksamkeit gewesen. Doch seit einiger Zeit lenken vor allem die demographische Entwicklung und die Herausforderungen im säkularen Kontext Mitteldeutschlands die Blicke auf sich. Der Tagungsband erhellt die Bedeutung religiöser Bildung in der Peripherie und widmet sich dem ländlichen Raum als 'Lernort des Glaubens'. Forscher unterschiedlicher Wissenschaftsdisziplinen analysieren anschauliche Konkretionen religiöser Bildungsarbeit auf dem Land. Mit Beiträgen von Karl Martin Born, Michael Domsgen, Christoph Hackbeil, Gerald Kretzschmar, Frank M. Lütze, Kerstin Menzel, Jürgen Schilling, Thomas Schlegel, Tobias Schüfer, Ekkehard Steinhäuser und Steffen Weusten. [Village as an Area of Identity. Religious Education in Outskirts] About half of the 400 administrative districts of Germany are defined as 'rural areas' by geographers. That is one of the reasons why ecclesial educational activity is not a side issue. The village as an area of religious education was neglected by many scientists for a longer period of time. However, the demographic development and the challenges in the secular context of Middle Germany are the main reasons, why the attention of social scientists has been redirected towards this topic. The conference proceeding discusses the importance of religious education in outskirts and addresses the rural area as an 'area of religious learning'. Researchers of diverse scientific disciplines analyze religious educational activities in rural areas.
Seit Beginn dieses Jahrhunderts hat die Rede von der 'Kommunikation des Evangeliums' viel Beachtung gefunden in den Subdisziplinen der Praktischen Theologie, aber auch in deren Grundlegung, zuletzt in Christian Grethleins Entwurf aus dem Jahr 2012. Die Beiträge dieses Bandes diskutieren das Anregungspotential des Begriffs – nicht entlang disziplinärer Grenzen, sondern im Blick auf die Akteure und Ansprechpartner der Kommunikation, die in Gang gesetzt werden soll: Pfarrer und Ehrenamtliche, ökumenisches und interreligiöses Gespräch, Menschen in verschiedenen Phasen ihres Lebenslaufes. Neben den Herausgebern kommen Wilfried Engemann, Lutz Friedrichs, Jan Hermelink, Bernhard Kirchmeier, Michael Meyer-Blanck, Klemens Richter, Marcel Saß, Perry Schmidt-Leukel, Reinhold Viehoff zu Wort. [Communicating the Gospel. Model for Practical Theology] Since the beginning of the century the idea of 'communicating the Gospel' was absorbed by many German Practical Theologians in order to point the way ahead of pastoral action. In this volume the fruitfulness of this concept is described and put to test by asking for different partners in talk: ecumenical and interreligious dialogue, ministers and voluntary workers, people in different stages of life.