Andreas Blo dorn Livres






Erzählte Moderne
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- 16 heures de lecture
Die 1920er Jahre: Eine höchst innovative Zeit für die deutschsprachige Kunst im Bereich der Literatur und des Films. »Golden« waren die 1920er Jahre nicht nur in wirtschaftlicher, sondern mindestens ebenso sehr in ästhetischer Hinsicht - und zwar in Europa wie in den USA. So schreiben Alfred Döblin, Marieluise Fleißer, Arthur Schnitzler oder Robert Walser mehr oder minder zeitgleich mit James Joyce und Marcel Proust, mit Ambrose Bierce und Willa Cather auf innovative Weise am Projekt der Moderne mit. Mindestens ebenso avanciert zeigen sich die anderen Kunstformen, denn Film oder Musik stehen den ambitionierten literarischen Bemühungen um Weltkonstruktion in nichts nach - und alle Kunstpraktiken beschränken sich nicht auf einen hochkulturellen Diskurs, sie realisieren zugleich massentaugliche Kunstwerke. Die Beiträgerinnen und Beiträger erkunden in detaillierter Auseinandersetzung mit Prosa, Lyrik, Filmen und Schlagern die ästhetische Signatur dieser Zeit. Mit Beiträgen u. a. von Ursula Kocher, Matías Martínez, Hans-Harald Müller, Jacques Le Rider, Michael Töteberg, Marianne Wünsch und Rüdiger Zymner.
Der Literaturnobelpreisträger von 1929: Thomas Mann gehört zu den produktivsten, wichtigsten und wirkungsreichsten deutschsprachigen Autoren der Moderne. Seine Romane, Erzählungen, Essays, Briefe und Tagebücher reflektieren und prägen die erste Hälfte des 20. Jahrhunderts in einer Weise, wie es kaum einem anderen Schriftsteller gelungen ist. Das Handbuch umfasst fundierte Einzelbeiträge zum literarischen Werk und dessen Kontext, zu wichtigen Motiven und aktuellen Forschungstendenzen. Neben der Werkschau enthält es einen ausführlichen Teil zur Person im Kontext der Zeit und zur Rezeption bis hin zu den aktuellen Verfilmungen.
Psychogramme der Postmoderne
- 120pages
- 5 heures de lecture
Patrick Süskind hat mit seinen Büchern, die stets sonderbare Einzelgänger ins Zentrum stellen, nahezu alle literarischen Gattungen und Genres bedient. Mit dem vorliegenden Band liegt erstmals eine Gesamtdarstellung seines literarischen Werks vor: der frühen Kurzprosa („Ein Kampf“, „Der Zwang zur Tiefe“ und „Das Vermächtnis des Maître Mussard“), des vielgespielten Einpersonenstücks „Der Kontrabaß“, des unlängst verfilmten Erfolgsromans „Das Parfum“, der kunstvoll komponierten Novelle „Die Taube“ sowie der parabelhaften Erzählung „Die Geschichte vom Herrn Sommer“, der bislang letzten Prosapublikation Süskinds. Die sieben in diesem Band versammelten literaturwissenschaftlichen Beiträge setzen sich mit den zentralen Thesen der Süskind-Forschung auseinander, indem sie zugleich Psychogramme der einzelnen Heldenfiguren entwerfen und nach deren je spezifischer Wirklichkeitskonzeption fragen. Darüber hinaus versuchen die Studien eine differenzierte Einordnung der einzelnen Werke in den mit Süskind häufig assoziierten Kontext der Postmoderne sowie in aktuelle literarische und literaturwissenschaftliche, kulturwissenschaftliche und philosophische Diskurse. Dabei werden nicht nur formale und ästhetische Eigenarten, sondern auch thematische Linien wie Solipsismus und Ekel, Xenophobie und Sprachlosigkeit sichtbar.
Metaphysik und Moderne
Von Wilhelm Raabe zu Thomas Mann
Der Band versammelt neue Beiträge zu Thomas Mann und dem geistesgeschichtlichen Kontext der deutschen und dänischen Literatur im Übergang von Realismus zur Moderne. Im Fokus steht die Wechselbeziehung von philosophischem Denken und literarischem Schreiben, exemplifiziert durch die Philosophie Arthur Schopenhauers und deren Perspektivierung durch Friedrich Nietzsche. Der Verlust einer absoluten sinngebenden Instanz in der Moderne wirft das Subjekt auf die Grenzen menschlicher Existenz zurück und stellt die Sinnfrage angesichts von Tod und Vergänglichkeit neu. Die Beiträge erkunden literarische Antworten auf den Wegfall traditioneller metaphysischer Sinngebungsmodelle und dringen ins metaphysische Gravitationszentrum des Aufbruchs zur Moderne vor. Neben Thomas Mann werden auch Wilhelm Raabe, Theodor Storm, Henrik Pontoppidan, Hofmannsthal und Rilke behandelt. Die Themen umfassen die Spannungen zwischen Genialität und Wahnsinn, metaphysische Positionen in der Moderne sowie die diesseitige Welt und metaphysische Ahnungen bei Thomas Mann. Die Vielfalt der Ansätze bietet einen tiefen Einblick in die literarischen und philosophischen Strömungen dieser Zeit und deren Einfluss auf das Werk von Thomas Mann und anderen Autoren.
Die Untersuchung gilt zweisprachig konzipierten Geschichtsdramen Christian Levin Sanders (1756–1819) und Adam Oehlenschlägers (1779–1850), die in der Zeit beginnender nationalstaatlicher Identitätsbildung um 1800 kulturell zu vermitteln suchen. Das aufklärerischer Humanität verpflichtete Konzept Sanders führt jedoch ebenso wie das Modell Oehlenschlägers, das eine Verwandtschaft der beiden nordischen Kulturen Deutschland und Dänemark postuliert, das Scheitern dieser Utopie im frühen 19. Jahrhundert vor. Der literarische Traum einer transkulturellen Versöhnung des zunehmend Getrennten besteht am Ende nur mehr im christlich gedachten, zukunftsfernen Jenseits.