Ambulatorische und peripatetische Methoden zur Unterstützung des Schreibens und der Schreibberatung
Lehrveranstaltungen finden meist im Sitzen statt. Für das Schreiben ist die sitzende Körperhaltung geradezu ideal. Dennoch: Der Bewegung und insbesondere dem Gehen kommt im Schreibprozess eine hohe und oft noch wenig beachtete Bedeutung zu. Dieses Buch präsentiert Ansätze, Ideen und Stimmen zur ambulatorischen Schreib- und Scheibberatungspraxis. Es richtet sich an alle, die Schreibende im Schreibprozess unterstützen.
„Bewegt euch und ihr werdet klüger.“ (Gerd Kempermann, Neurologe) Die Peripatetische Unterrichtsmethode greift auf den Peripatos (peripatein: „umherwandeln“), die philosophische Schule des Aristoteles, zurück und bietet ein Konzept für das bewegte Lehren und Lernen in den geisteswissenschaftlichen Fächern. Dabei steht das Gehen als methodisches Element (und nicht als Lernpause) im Mittelpunkt. Untersuchungen an Schule, Hochschule sowie in der Weiterbildung dokumentieren, dass die Peripatetische Unterrichtsmethode in der Lage ist, die Denk- und Konzentrationsfähigkeit von Lernenden zu fördern und eine gewinnbringende Ergänzung zum Methodenalltag darstellt.
Warum ist überhaupt etwas in Ordnung und nicht vielmehr alles Chaos? Und wie vollzieht sich der Übergang von bekannten und anderen Ordnungen? Der vorliegende Band – Rudolf zur Lippe zugeeignet – liefert theoretische Beiträge und praktische Beispiele von Ordnungen auf der Schwelle.
Das Buch geht dem Zusammenhang von Goethes Lehrgedichten und Goethes naturwissenschaftlicher Forschung nach und lotet deren wechselseitige Beeinflussung am Beispiel des Gedichtzyklus Gott und Welt aus. Goethe war bekanntermaßen nicht nur Literat, sondern zudem ein engagierter und erfolgreicher Naturforscher. Zahlreiche naturwissenschaftliche Schriften wie etwa seine Farbenlehre oder seine Schriften zur Morphologie haben weite Verbreitung bis in die Gegenwart gefunden, und Goethes naturwissenschaftliche Methodik wird auch im 21. Jahrhundert teils kontrovers diskutiert. Um 1800 verfolgte Goethe den Plan, in Anlehnung an Lukrez’ De rerum natura ein großes, alle Gebiete der Naturforschung umfassendes Lehrgedicht zu schreiben, ein Gedicht, in dem der Status Quo der Erkenntnisse der Naturforschung über die Welt poetisch präsentiert würde. Denn glaubt man dem Ausspruch Mephistopheles’ im Faust I, so fehlt der zergliedernden Analyse des Wissenschaftlers das „geistige Band“, um Lebendiges zu beschreiben. Dieses „geistige Band“ – so die These des Buches – soll bei Goethe durch die Poetisierung des Wissenschaftlichen geknüpft werden.
Werther: eine leidenschaftliche Leseratte, Torquato Tasso: ein an der prosaischen Welt zerbrechendes dichterisches Genie, Wilhelm Meister: ein Schüler der Schauspielkunst und des schauspielerischen Lebens. Goethe schildert in seinem literarischen Werk Figuren, die sich auf unterschiedlichste Art und Weise mit dem Phänomen „Dichtung“ auseinandersetzen – das legt den Verdacht nahe, dass diesen Texten eine „Poetik“, eine eigene „Lehre von der Dichtkunst“ zugrunde liegt, eine poetische Poetik. Dieses Buch versucht einen unkonventionellen Weg der Annäherung an diese implizite Poetik im poetischen Werk des Dichters und Denkers Johann Wolfgang Goethe. Anstatt eine bestimmte und damit relative Definition von „Poetik“ axiomatisch an den Anfang der Untersuchung zu stellen, wird ein Überblick über antike (Platon, Aristoteles, Horaz) und „goethezeitliche“ (Gottsched, Bodmer, Breitinger, Herder, Winckelmann, Gebrüder Schlegel) Positionen zur Poetik gegeben, sowie eine Übersicht über Goethes eigene Äußerungen zur Poetik und Ästhetik in seinen theoretischen Schriften und Traktaten. Aus diesen Poetiken wird ein Fragenkatalog generiert, mittels dessen die literarischen Texte Goethes, die „Leiden des jungen Werther“, „Torquato Tasso“ und „Wilhelm Meisters Lehrjahre“ exemplarisch befragt werden. Die Ergebnisse führen zu der hier vorgebrachten These einer poetischen Poetik.