Eichendorffs Texte wecken Herzklopfen und Sehnsüchte und berühren die Seele ähnlich wie Bob Dylans Werke. Sie sind tiefgründig und einfach, wie in einem Abendgedicht, das von der Sehnsucht nach Heimat und Freiheit erzählt.
Christoph Bartscherer Livres




Ziel der vorliegenden Studie ist es, neben dem Epiker und Erzähler den in seiner poetischen und intellektuellen Eigenständigkeit noch ungenügend erschlossenen Denker und Religionsphilosophen Alfred Döblin (1878-1957) zu Wort kommen zu lassen. Dabei erweist sich im systematischen Durchgang durch Döblins philosophische Schriften, der Antagonismus von Ich und Natur als das geheime Herzstück von Döblins dialektischer Geisteswelt, von welchem seine Sinn- und Identitätssuche in den unerschlossenen Zwischenräumen des Paradoxen ihren Ausgang nimmt. Inwieweit sich unter dem Eindruck des in den dreißiger Jahren expandierenden Totalitarismus in der geistigen Wertehierarchie Döblins eine Trendwende vollzog und der Dichter von der Perspektive epischer Distanz zu einer Haltung religiös inspirierter Personalität „konvertierte“, untersucht Christoph Bartscherer anhand des werkinternen Diskurses, der im Übergang von Döblins monistischer Naturmystik zu seiner katholischen Christusfrömmigkeit mit erstaunlicher Kontinuität zutage tritt.
Heinrich Heine und die Frauen
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Heinrich Heine, Frauenliebling und Verführer. Seine Liebesgedichte gehören zu den schönsten der deutschen Sprache: frech, zart, erotisch, delikat. Eine Entdeckungsreise und ein ausgesprochenes Lesevergnügen.
Heine hat in seinen Schriften zwischen 1825 und 1848 eine religiöse Revolte angezettelt, die Nietzsches Generalangriff gegen das Christentum in Grundzügen bereits antizipiert. Dabei versucht er nicht nur das jüdisch-christliche Gottesbild zu stürzen, sondern ein neues „dionysisches“ Zeitalter der Selbstvergöttlichung auszurufen. Doch diese gedankliche Erhebung des Menschen zu Gott wurde durch die Physis Heines grausam durchkreuzt. In seinen letzten Lebensjahren wandelt sich Heine vom heidnischen Menschengott zum armen kranken Juden, vom Gottesmörder zum Beter. Dieser radikalen Umkehr zum Trotz bleibt Heines rebellisches Naturell im Kern ungebrochen. Er bejaht zwar jetzt Gott als letzte Sinn-Instanz menschlicher Existenz, verbindet diese Zustimmung aber mit der beißenden Frage nach der Theodizee.