"Tod den Idioten" - Eugenik und Euthanasie in juristischer Rezeption vom Kaiserreich zur Hitlerzeit
- 385pages
- 14 heures de lecture
Die Diskussionen um Euthanasie und Eugenik in Deutschland sind nach wie vor kontrovers. Im 19. und frühen 20. Jahrhundert führten Überlegungen zu Euthanasie zur NS-Terrorherrschaft, in deren Verlauf Adolf Hitler massenhaft „Idioten“ ermorden ließ. Durch den Führererlass zur „Aktion T 4“ wurde die Tötung von Kranken und Behinderten legitimiert, was Tausenden das Leben kostete. Diese Arbeit zielt darauf ab, die juristischen Beiträge zur Euthanasiedebatte umfassend zu dokumentieren und zu analysieren. Es werden zentrale Fragen behandelt: Welche Rolle spielten Juristen in diesem Kontext? Was motivierte sie zu ihrem Denken? Wie reagierten sie auf den philosophischen Zeitgeist und die Positionen der Kirchen? War die Idee der „Vernichtung lebensunwerten Lebens“ eine juristische Konstruktion? Tragen die Rechtsgelehrten eine besondere Schuld, die die heutige Diskussion um Sterbehilfe beeinflusst? Die Autorin untersucht, ob es eine spezifische Schwäche deutscher Juristen gegenüber euthanatischen Konzepten gibt. Mit dem Fokus auf die juristische Rezeption des Euthanasiegedankens betritt die Arbeit ein wissenschaftliches Neuland in einem hochaktuellen und spannenden Themenfeld.
