Bettina Joergens Livres






Saisonale Arbeitsmigration in der Geschichte
Die lippischen Ziegler und ihre Herkunftsgesellschaft
Vom 18. bis zum frühen 20. Jahrhundert verließ ein großer Teil der männlichen Bevölkerung des nordwestdeutschen Fürstentums Lippe vom Frühjahr bis zum Herbst die Heimat, um „auf Ziegelei zu gehen“. Die lippischen Ziegler waren damals von den Niederlanden bis ins Baltikum bekannt. Schon seit einigen Jahren kooperieren das Landesarchiv NRW Abteilung Ostwestfalen-Lippe in Detmold und das Internationale Institut für Sozialgeschichte in Amsterdam bei der Erforschung der lippischen Wanderziegler. Der vorliegende Band vereint die Beiträge eines interdisziplinären Workshops, bei dem Historiker, Archivare und Volkskundler das Phänomen genauer unter die Lupe nahmen. Die Beiträge vermitteln ein detailreiches Bild vom Leben der Ziegler daheim und unterwegs. Damit wird nicht nur ein wichtiges Kapitel der Regionalgeschichte wieder lebendig, sondern die lippischen Ziegler stehen auch beispielhaft für das immer noch hochaktuelle Thema Migration.
Welche Bedeutung haben das Aufbewahren, Sichern und Überliefern oder Vernichten von Unterlagen, Gegenständen und Informationen für die Gegenwart oder die Nachwelt insbesondere in der Familienforschung? Geschichtsforschung, Heimatund Regionalgeschichte sowie Genealogie funktionieren nicht ohne historische Unterlagen und Erinnerungsstücke. Dabei verweisen die Bestände öffentlicher Archive, privater Sammlungen und familiäre Erzählungen meist wechselseitig aufeinander. Häufig führt erst die Verknüpfung der Informationen aus verschiedenen Quellen zu Erkenntnissen. Je nach Fragestellung stößt man bei der Recherche durchaus auf Lücken. Auch das ist eine Geschichte, nämlich die der Überlieferung bzw. Nicht-Überlieferung, die unterschiedliche Ursachen haben kann. Die Autorinnen und Autoren wenden sich aus unterschiedlichen Perspektiven und Forschungsrichtungen dem „doing archives“ in sehr verschiedenen Bereichen zu – vom Deutschen Tagebucharchiv bis zum digitalen persönlichen Archiv. Sie fragen, wie und welcher Absicht Überlieferungen entstanden sind oder gebildet werden können.
Jüdische Genealogie im Archiv, in der Forschung und digital
- 229pages
- 9 heures de lecture
Jüdische Genealogie und Familiengeschichte(n) sind von großem Interesse sowohl für die historische Wissenschaft als auch für die private Familienforschung. In keinem Fall sind sie ohne den Holocaust und das Erinnern an dessen Opfer zu denken – sei es, weil nur wenige überlebten und berichten können und konnten, oder sei es im Hinblick auf die komplexe Quellenlage. Die in diesem Band enthaltenen Beiträge spannen den Bogen von der Frühen Neuzeit bis in die Gegenwart bzw. von der Quellen- und Archivkunde bis hin zur Oral History. Sie diskutieren die Bedeutung von Familie und Genealogie in der jüdischen Kultur sowie die Frage nach der Kultur des Gedenkens und der Geschichtsdidaktik zum Holocaust im 21. Jahrhundert.
Biographie, Genealogie und Archive gemeinsam im digitalen Zeitalter
Detmolder Sommergespräche 2006 und 2007
- 268pages
- 10 heures de lecture
„Biographie, Genealogie und Archive im digitalen Zeitalter“ ist das Thema des bereits zweiten Tagungsbandes der Detmolder Sommergespräche. Die Beiträge nähern sich aus unterschiedlichen Perspektiven Fragen der Biographie, Genealogie und Alltagsgeschichte, der Zusammenarbeit von Familienforschern und Archiven sowie der Möglichkeiten und Risiken der Computergenealogie. Der Band spiegelt die für die Sommergespräche typische Mischung von Archiv, Geschichtswissenschaft, Familienforschung und Behörde und bietet vielfältige Anregungen für die praktische Arbeit.
Archive, Familienforschung und Geschichtswissenschaft
Annäherungen und Aufgaben
- 292pages
- 11 heures de lecture
Männlichkeiten
- 603pages
- 22 heures de lecture
Gab es für deutsche Jugendliche nach Militärniederlage und Führerdiktatur eine Krise der Männlichkeit? An welchen Vorbildern orientierten sich männliche Jugendliche? Griffen sie vorgelebte Männlichkeitskonzepte auf, oder entwickelten sie eigene Männlichkeitsentwürfe? In ihrer mikrohistorischen Untersuchung zeichnet die Autorin ein Porträt des Alltags von drei Jugendgruppen in der Stadt Minden an der Weser. Im Zentrum stehen die Aktivitäten bei Heimabenden und Fahrten der deutschen Jungenschaft aus dem liberal-bürgerlichen Milieu mit bündischer Tradition, des CVJM im christlich-konservativen Milieu und der sozialdemokratischen Naturfreunde-Jugend. Anhand der Analyse von Fahrtenbüchern, Briefwechseln, Vereins- und Behördenschriftgut entsteht ein lebendiges Bild unterschiedlicher Männlichkeitskonzepte und damit verbunden milieuspezifischer Gesellschafts- und Politikvorstellungen.