Kafkas Werk wird vor dem Hintergrund westjüdischer Assimilationsverhältnisse neu gelesen. Betrachtet werden zum einen Diskurse der Identität, wie sie für Juden im zweinationalen Böhmen nach der Jahrhundertwende zunehmend an Bedeutung gewannen (Antisemitismus, Zionismus, Emanzipation), zum anderen aber auch deren spezifische Verarbeitung in Texten des Autors. Ekkehard W. Haring liefert eine komplexe Analyse des kafkaschen Schreibens vor dem Fragehorizont: (Wie) lässt sich der Begriff westjüdischer Assimilation im Spätwerk Kafkas denken? In welchem Verhältnis steht dieses Denken zu Bereichen der Erfahrung, Wahrnehmung, Kunst und Geschichte? - Und: Wo ist dann Kafkas Platz in einer deutschen oder jüdischen Literatur?
Ekkehard W. Haring Livres
