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Stephan Kraft

    Geschlossenheit und Offenheit der "Römischen Octavia" von Herzog Anton Ulrich
    Zum Ende der Komödie
    • Zum Ende der Komödie

      Eine Theoriegeschichte des Happyends

      • 455pages
      • 16 heures de lecture

      Die Philosophie der Komödie: von Aristoteles bis Roberto Benigni. Trotz ihrer 2.000 Jahre alten Tradition liegt bisher noch keine Theoriegeschichte der Komödie vor. Stephan Kraft konzentriert sich in seiner Studie auf ein zentrales Element, das in der Theoriegeschichte der Komödie omnipräsent ist: das Happyend. Mal ist es als Voraussetzung der Lachwirkung nur Mittel zum Zweck, mal dient es als religiös oder geschichtsphilosophisch überhöhtes Ziel, und mal stellt es einen höchst irritierenden und gerade deshalb produktiven Störfaktor dar. Der konsequente Blick auf die Theoriegeschichte des Happyends lässt eine bislang unentdeckte Philosophie der Komödie aufscheinen, die sich mit der seit vielen Jahren diskutierten Philosophie der Tragödie vergleichen lässt. Kraft gibt einen fundierten Überblick über die antiken, die mittelalterlichen und die frühneuzeitlichen Debatten. Auf der Basis intensiver Textstudien etwa von Lessing, Lenz, Herder und Schiller, sowie den Brüdern Schlegel, Schelling und Hegel, Hauptmann, Sternheim und Hofmannsthal, Hacks, Dürrenmatt und schließlich der Diskussion um Roberto Benignis Film »Das Leben ist schön« entwirft Kraft seine Theoriegeschichte des Happyends.

      Zum Ende der Komödie
    • Die Römische Octavia Herzog Anton Ulrichs wird gemeinhin als einer der wichtigsten höfischen Barockromane in deutscher Sprache angesehen. Der erste Band erschien bereits 1677, doch auch beim Tod Anton Ulrichs im Jahr 1714 – zu einer Zeit als dieses Genre literarhistorisch längst der Geschichte angehörte – war das vieltausendseitige Riesenwerk noch immer nicht abgeschlossen. Stephan Kraft beschreibt den inneren Entwicklungsprozeß, dem dieses unvollendete Großprojekt in den fast vierzig Jahre seiner Entstehung unterworfen war, und zeichnet dabei nach, wie eine hochkomplexe ‚barocke Weltordnungsmaschine’ sich mit immer neuen Elementen und Ideen anreicherte, bis schließlich ihr Funktionieren selbst in Frage gestellt war. In einer Reihe von Fallstudien zu den Themenkomplexen Komik, Religion und Politik, zu Verschlüsselungen und zur Erzählerposition, zur Affektdarstellung und schließlich zur Finalität der Erzählung wird herausgearbeitet, wie sich die ursprünglich geschlossene Anlage des Romans im Laufe der Zeit immer weiter auflöst. Der Roman erweist sich dabei als ein Seismograph für die spezifische Entwicklung des in der Forschung erst neuerdings stärker beachteten literarischen Feldes um 1700, das – gelegen zwischen den Blöcken des barocken und des aufklärerischen Systemdenkens gottschedscher Prägung – eine überraschende Modernität und Offenheit ermöglicht.

      Geschlossenheit und Offenheit der "Römischen Octavia" von Herzog Anton Ulrich