Die tragischen Figuren in Fontanes Romanen – Effi, Cécile, Franziska ... Und was ist mit den Männern? Sind sie hart und unbarmherzig, weil ihnen die gesellschaftlichen Konventionen so viel bedeuten? Warum opfern sie alles einer abstrakten Norm und ruinieren so ihr eigenes Leben? Naheliegende Antworten darauf stellt die Autorin in Frage. Sie zeigt, dass Männlichkeitsdiskurse in den Fontaneschen Texten nicht nur zur Sprache kommen, sondern darin ihre extreme Problematisierung finden. Strategien der Liebe und der Zerfall einer hegemonialen Männlichkeit werden aufgedeckt und patriarchale Rituale in ihr Gegenteil verkehrt. Innstetten, Graf Petöfy, van der Straaten, St. Arnaud – sie alle verkörpern die verbotene Tragik der Nicht-Geliebten ...
Maja Razbojnikova Frateva Livres




Interkulturalität und Intertextualität
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Interkulturalität und Nationalkultur in der deutschsprachigen Literatur
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Kultur und Nation: Zwischenwelten. Mit Beiträgen von: Karol Sauerland, Arno Herzig, Udo Köster, Daniel Fulda, Nikolina Burneva, Kerstin Stüssel, Ortrud Gutjahr, Anil Kaputanoglu und Bogdan Mirtchev. II. Interkulturalität und Nationalität. Mit Beiträgen von: Horst Ohde, Maja Frateva, Emilia Staitscheva, Hannelore Scholz, Gregor Ohlerich, Peter Brandes, Elzbieta Dzikowska/Walter Schmitz, Julia Moritz, Maria Endreva, Ulrich Wergin, Marianne Schuller, Nadezha Dakova. III. Heimat und Fremde. Mit Beiträgen von: Bozhidara Deliivanova, Hans-Gerd Winter, Paul Michael Lützeler, Svetlana Arnaudova und Snezhana Boitscheva.
Die Untersuchung fokussiert sich auf einen spezifischen Teil der Frauenliteratur der letzten Jahrzehnte und versteht sich als interdisziplinäre literaturwissenschaftliche Analyse. Die Auseinandersetzung mit dieser Literatur erfordert ein Verständnis des Entstehungskontextes, insbesondere der Frauenbewegung und feministischen Theorie. Die ausgewählten Texte fallen in die literaturgeschichtliche Gattung der Biographie, da es sich um biographische Erzählungen von Frauen handelt. Diese Texte stehen nicht nur im Zentrum der Literaturwissenschaft, sondern auch der Geschichtsforschung. Die aktuellen Motivationen der Autorinnen finden in einer traditionsreichen Form des literarischen Erzählens ihren Ausdruck. Die komplexe Verknüpfung verschiedener Diskurse prägt die Struktur der Arbeit. In den einleitenden Kapiteln werden diese Diskurse zunächst differenziert, bevor ihre Wechselwirkungen anhand ausgewählter Texte untersucht werden. Die Analyse fragt, wie Intentionen, individuelle Lebensgeschichten und der literarische Kanon die Texte beeinflussen und welche Geschichten durch die Lebensgeschichten der Vorgängerinnen erzählt werden. Der Konflikt zwischen zeitgenössischer Motivation und traditioneller Erzählform offenbart tiefere Bedeutungen, die mehr über das Gegenwärtige als über das Vergangene aussagen. Der Titel der Arbeit spiegelt daher ihr zentrales Ergebnis wider: das Reden vom Geschlecht im Text hinter dem Text.