Der Eisen und Metall verarbeitenden Industrie im südwestlichen Westfalen kam beim wirtschaftlichen Wiederaufbau der Bundesrepublik Deutschland eine besondere Bedeutung zu. Im historischen Gedächtnis haben diese kleinen und mittleren Unternehmen allerdings bislang kaum Spuren hinterlassen. Die hier zusammengestellten schriftlichen Quellen, Fotos und Erinnerungen aus der Region beleuchten fassettenartig den Weg vom allgegenwärtigen Elend der Nachkriegszeit bis zum Wiederanschluss Westdeutschlands an den Weltmarkt.
Von der Handeslkammer Münster zur IHK Nord Westfalen (1854-2004)
Die Industrie- und Handelskammer Nord Westfalen feiert 2004 ihr 150-jähriges Bestehen mit einer Festschrift, die die Entwicklung der Selbstverwaltung und die Wechselwirkungen zwischen Kammer und Region beleuchtet. Das Jubiläumsbuch fokussiert die Geschichte der Kammer, ohne sich auf eine reine Institutionengeschichte zu beschränken. Es behandelt die Struktur, Organisation, Aufgaben und Arbeitsschwerpunkte der Kammer sowie den Wandel des nördlichen Westfalen von einer landwirtschaftlichen zu einer modernen Industrieregion. Bereits im 19. Jahrhundert war die Baumwollindustrie des Münsterlandes, zusammen mit der Montanindustrie im Ruhrgebiet, ein Motor für die Industrialisierung Westfalens. Auch die Entwicklung des Bergbaus im Vest Recklinghausen, der Zementindustrie in Beckum und der Emailleindustrie in Ahlen wird thematisiert. Die Verkehrserschließung und der Aufbau eines leistungsfähigen Aus- und Fortbildungssystems prägten die Diskussionen in der Unternehmerschaft über die Jahre. Zudem werden die Wirtschaft und ihre Selbstverwaltung in Kriegszeiten sowie die Ansiedlung neuer Industriezweige in der Emscher-Lippe-Region behandelt. Historische Fotos und Dokumente aus Unternehmensarchiven der Region ergänzen die Festschrift und veranschaulichen die Entwicklung.
