Das Handbuch ist das erste im deutschen Sprachraum, in dem qualitative und quantitative Methoden gleichberechtigt dargestellt werden und in dem systematisch nach Gemeinsamkeiten und Unterschieden hinsichtlich Problemen, Prinzipien, Vorgehensweisen, Standards und Gütekriterien für beide Forschungstraditionen gefragt wird. Um diese Fragen zu beantworten, diskutieren ausgewiesene Experten in 88 Beiträgen den aktuellen Stand der Forschung und bieten Forschenden, Lehrenden und Studierenden einen detaillierten Überblick über die verschiedenen Methoden der empirischen Sozialforschung. Ein besonderer Schwerpunkt liegt dabei auf der Datenerhebung, also auf standardisierten und offenen Befragungen, aber es werden auch viele weitere aktuell verwendete Datentypen vorgestellt.
Nina Baur Livres






Handbuch Soziologie
- 505pages
- 18 heures de lecture
Vorwort Nina Baur, Hermann Korte, Martina Löw, Markus Schroer Am Anfang des 19. Jahrhunderts benutzte Auguste Comte (1798 – 1857) zum ersten Mal den Begriff „Soziologie“ für eine neue Sichtweise auf gesellschaftliche Entwicklungen. Es war eine Sichtweise, die sich weniger an metaphysischen Erklärungen orientierte, sondern sich um soziale Kriterien für die Beschreibung und Erklärungen von gesellschaftlichen Zuständen und Prozessen bemühte. Comte war der Auffassung, dass diese neue Wiss- schaft in der Lage sein solle, sich zu aktuellen gesellschaftlichen Problemen zu äußern. Am Ende des 19. Jahrhunderts steht vor allem das Werk Emile Durkheims (1858 – 1917) für den Versuch, die Soziologie als eine Wissenschaft zu begründen, die sich mit ihren Fragestellungen und theoretischen Antworten abgrenzt von benachbarten Disziplinen wie Psychologie, Geschichte, Pädagogik oder Nationalökonomie, indem sie soziale Reali- ten unabhängig von den einzelnen Individuen zu interpretieren versucht. Spätestens seit dieser Zeit stellen sich zentrale Fragen der Theoriebildung immer w- der neu: Fragen nach dem Verhältnis von Individuum und Gesellschaft, Fragen nach dem wechselseitigen Einfluss gesellschaftlicher Strukturen und des Handelns von Menschen sowie Fragen nach angemessenen Regeln der empirischen Sozialforschung, seien es nun quantitative oder qualitative Methoden. Bis heute zeichnet sich das Fach Soziologie gerade dadurch aus, dass es keine einhe- liche, allgemein gültige Antwort auf diese Fragen gefunden hat. Vielmehr stehen sich Handlungstheorien auf der einen und Struktur- bzw. Systemtheorien auf der anderen Seite scheinbar ebenso unversöhnlich gegenüber wie quantitative und qualitative Methoden.
Der vorliegende Band des „Grundkurs Politikwissenschaft“ führt in die empirischen Methoden der politikwissenschaftlichen Forschung ein. Das in der Lehre erfahrene Autorenteam hat ein fundiertes Studienbuch verfasst, das die Leser souverän in dieses zentrale, aber anspruchsvolle Pflichtfach des Studiums einführt. Die anschauliche Darstellungsweise und die übersichtliche Präsentation mit zahlreichen Illustrationen erleichtert den Einstieg.
Soziologische und ökonomische Theorien der Erwerbsarbeit
Eine Einführung
Die politische, ökonomische und soziologische Debatte darüber, wie man das soziale Problem der Arbeitslosigkeit beseitigen kann, wird seit Jahren geführt. Nina Baur liefert mit ihrer umfassenden Einführung in die Themenbereiche Erwerbsarbeit, Arbeitslosigkeit und Zukunft der Arbeit sowie einer Auflistung relevanter Autoren und Theorien einen grundlegenden Überblick zur aktuellen Diskussion und ermöglicht damit eine einfache und schnelle thematische Einarbeitung.Unveränderter Nachdruck
Mixed Methods
- 488pages
- 18 heures de lecture
Die Kombination qualitativer und quantitativer Methoden zu Mixed-Methods-Designs ist mittlerweile international nicht nur ein gängiges Vorgehen, sondern die sich hieraus ergebenden methodologischen Probleme haben auch die Entwicklung eines eigenen Forschungsfeldes angeregt. Im ersten Teil dieses Sonderheftes stellen namhafte internationale Autoren zunächst die Entwicklung und zentralen Elemente von Mixed-Methods-Ansätzen vor und beleuchten kritisch den aktuellen Stand der Diskussion zu philosophischen und methodologischen Grundlagen von Mixed-Methods-Forschung. Im zweiten Teil dieses Sonderbandes widmen sich deutschsprachige Mixed-Methods-Forscher anhand von Beispielen aus eigenen empirischen Arbeiten methodologischen Fragen von Mixed-Methods-Designs und des Mixed-Methods-Sampling, den Formen der Datenkombination und Fragen der Validität sowie Prozessen, Längsschnittanalysen und der Evaluation.
Der Band fragt nach der Spezifität einzelner Dynamiken von Mikro-, Meso- und Makroprozessen in der heutigen Wissenschaft sowie nach ihren Verflechtungen, Wechselwirkungen und Unvereinbarkeiten. Der Band fragt nach Mikro-, Meso- und Makroprozessen in der Wissenschaft sowie nach ihren Verflechtungen, Wechselwirkungen und Unvereinbarkeiten. Auf der Makroebene fokussieren wir Phänomene wie etwa Globalisierung und Ökonomisierung der Wissenschaft sowie ihre interne Differenzierung in Disziplinen und Wissenskulturen. Auf der Mesoebene untersuchen wir vielfältige Organisationsformen. Auf der Mikroebene zeigen wir, wie sich der Arbeitsalltag von Wissenschaftlern je nach Kontext unterschiedlich gestaltet, und inwiefern soziale Ungleichheit individuelle Karrierechancen beeinflusst. Der Band zeigt, dass solche Analysen das Verständnis von Dynamiken der Wissensproduktion bereichern.
Die soziale Konstruktion von Männlichkeit
- 290pages
- 11 heures de lecture
Das Buch beleuchtet die gesellschaftlich begründete „Natur“ des Mannes. Die Beiträge zeigen, wie Männlichkeit als soziale Konstruktion nach Teilgruppen unterschiedlich sein und sich über die Zeit wandeln kann. Das wird an den Veränderungen „erwachsener“ Männlichkeiten in Beruf und Familie verdeutlicht. Außerdem wird untersucht, wie Männlichkeit in Subgruppen evtl. auch über „abweichende“ Praktiken bewältigt werden kann. Gegenstand dieses Bandes ist der Mann, der in der bisherigen soziologischen Forschung eher selten Thema war. Gerade weil von naturwissenschaftlicher Seite versucht wird, die Frage von nature und nurture zugunsten der ersteren zu beantworten, ist die Soziologie verstärkt aufgerufen zu zeigen, inwieweit die „Natur“ des Mannes „Natur durch Gesellschaft“ ist.
Verlaufsmusteranalyse
- 366pages
- 13 heures de lecture
Zeit ist neben Raum eine zentrale Kategorie der Soziologie. Die Kernfrage lautet deshalb: welche Forschungsmethoden benötigt die Soziologie, um Verlaufsmuster (also Regelmäßigkeiten sozialen Handelns und deren Wandel) empirisch adäquat zu erfassen? Die Arbeit ist mit dem „Kulturpreis Bayern“, der vom Stromversorger E. ON Bayern AG ins Leben gerufen wurde, und dem Dissertationspreis der DGS ausgezeichnet worden.
Die Untersuchung beleuchtet die Gewaltentwicklung an Schulen in Bayern über die letzten zehn Jahre und bietet durch empirische Studien auch überregionale Erkenntnisse. Dank der Unterstützung des Bayerischen Staatsministeriums für Unterricht und Kultus sowie der Katholischen Universität Eichstätt-Ing-stadt konnte die Studie durchgeführt werden. Eine vierte Erhebungswelle ist in Planung, jedoch steht die Finanzierung noch auf der Kippe. Besonderer Dank gilt der kompetenten Unterstützung bei der Manuskriptbearbeitung, während die Verantwortung für eventuelle Mängel bei den Autoren liegt.
Das Buch bietet eine verständliche und anwendungsorientierte Einführung in das fortgeschrittene Arbeiten mit SPSS, der wichtigsten Software im Bereich der empirischen Sozialforschung. Anschauliche Beispiele aus den Sozialwissenschaften und eine beiliegende CD runden das didaktische Konzept des Buches ab.

