Jörgen Klußmann Livres






Dass der Islam in der modernen Welt, die von Demokratie, Säkularismus und Fortschritt geprägt ist, nur bestehen könne, wenn er eine Reformation durchlaufe, wird von den einen behauptet, von den anderen bestritten und ist Gegenstand einer bis heute andauernden Debatte, die sich mindestens bis auf das frühe 20. Jahrhundert zurückverfolgen lässt. Dieser Sammelband lässt Stimmen für und wider eine Reformation im Islam zu Wort kommen und rückt die Debatte in das Licht aktueller Ereignisse und Herausforderungen, zu denen nicht zuletzt der Aufstieg des Salafismus gehört. Der Inhalt Einführung Reformation als Herausforderung Islam und Politik Reformation und die Geschlechterfrage Vergleichende Perspektiven Die Zielgruppen Philosophen Theologen Sozialwissenschaftler Politik- und Religionswissenschaftler Historiker Die Herausgeber Jörgen Erik Klußmann ist Studienleiter an der Evangelischen Akademie im Rheinland und nebenberuflich Coach und Trainer für soziokulturelle und religiöse Sensibilisierung sowie für systemische Konflikttransformation. Dr. Michael Kreutz ist Politologe und Orientalist in Bochum mit den Arbeitsschwerpunkten Moderne Geschichte des Nahen Ostens und Südosteuropas, politische Ideengeschichte, Europa und der Islam, Religion und Politik. Aladdin Sarhan ist Islamwissenschaftlicher Referent und Sachverständiger in der Abteilung Staatsschutz des Landeskriminalamts Rheinland-Pfalz.
Gewaltfreiheit, Politik und Toleranz im Islam
- 136pages
- 5 heures de lecture
Der Islam gilt seit dem 11. September 2001 vielfach als eine gewalttätige Religion. Das fordert dazu heraus, sich mit dem kulturellen und religiösen Erbe des Islam gründlicher zu befassen. Die Autoren beschreiben eine im Westen weitgehend unbekannte Seite des Islam, die sich durch den Glauben, das Recht und den frühen Fortschrittsglauben der muslimischen Gelehrten entfalten konnte. Trotz des Niederganges der islamischen Rechtsprechung, der schari'a, und der Verhärtung des Glaubens hat sich die traditionelle Toleranz des Islam anderen Religionen gegenüber, erhalten. Moderne islamische Theologen treten für Gewaltlosigkeit ein.
Fremd - vertraut
Plädoyer für eine gemeinsame Kultur der Vielfalt
Das Buch „Fremd – Vertraut – ein Plädoyer für eine gemeinsame Kultur der Vielfalt“ richtet sich gleichermaßen an Deutsche und Migranten. Der Autor geht dabei sowohl auf die Ängste, Widerstände und den Protest gegen die Migration als auch auf die Bedürfnislage der Migranten ein. Dabei versucht er, eine Brücke zwischen Einheimischen und Fremden zu bauen, in dem er vier grundlegende Fragen in den Vordergrund stellt: Was ist uns fremd und was vertraut (und was hat das für Folgen)? Warum verlassen Menschen ihre Heimat? Warum mischen wir uns in die Angelegenheiten anderer ein? Wie entscheiden wir uns? Haben wir Angst oder haben wir Mitgefühl? In 13 kurzen und gut verständlichen Impulsen gibt der Autor darauf Antworten und widmet sich solch komplexen Themen wie dem Verhältnis von „Mann und Frau“, „Heimat“, „Volk“, aber auch scheinbar antiquierten Begriffen wie „Anstand und Ehre“ oder „Manieren und Höflichkeit“. Er vergleicht die verschiedenen kulturellen, sozialen und religiösen Entwicklungen, ohne sie von vorneherein zu bewerten. Dabei offenbart sich immer wieder überraschende Gemeinsamkeiten. Sein Plädoyer für eine gemeinsame Kultur der Vielfalt fordert die Leser auf, nach gemeinsamen Regeln zu suchen, indem sie sich auf ihre eigene Identität besinnen und dort nach den eigenen Wertmaßstäben, ihrem Grundethos zu forschen.
Zivile Konfliktbearbeitung in Deutschland
- 156pages
- 6 heures de lecture
Der Band dokumentiert eine Tagung der Evangelischen Akademie im Rheinland aus 2006, die gemeinsam mit der Plattform Zivile Konfliktbearbeitung stattfand. Er bietet eine umfassende Betrachtung des komplexen Arbeitsfeldes der zivilen Konfliktbearbeitung, das ein breites Spektrum zivilen Engagements umfasst, um gesellschaftliche Konflikte gewaltfrei und konstruktiv auszutragen. Diese Form der Konfliktbearbeitung dient als Mittel für einen friedlichen Interessensausgleich auf kommunaler und globaler Ebene. Während für die Auslandsarbeit bereits feste Strukturen bestehen, fehlt es im Inland an einem gemeinsamen Diskurs über die Thematik. Die Tagungsdokumentation wird als wichtiger Schritt zu einer ganzheitlichen Debatte über zivile Konfliktbearbeitung angesehen. Neben einem Überblick über die Vielfalt und Differenzierung der zivilen Konfliktbearbeitung im Inland, deren Arbeitsfelder und Probleme, gibt das Buch Einblick in konkrete Projekte in West- und Ostdeutschland. Die Herausgeber, Jörgen Klußmann und Bernd Rieche, sind eng mit dem Arbeitsfeld verbunden. Klußmann leitet den Bereich Friedens- und Konfliktforschung an der Evangelischen Akademie und ist als Systemischer Berater tätig, während Rieche als Trainer und Berater für gewaltfreie Konfliktbearbeitung arbeitet. Auch die Mitautoren sind in der zivilen Konfliktbearbeitung engagiert.
Tagungsbeiträge einer Tagung der Evangelischen Akademie im Rheinland. Aus dem Inhalt: Heinz Timmermann: Die Anfänge der europäischen Integration und die aktuelle Partnerschaft mit Rußland - eine Antwort auf Kriege und Selbstzerstörung Boris Orlow: Gorbatschows Perestrojka: Ursachen und Folgen Margareta Mommsen: Von der fragilen Demokratie Jelzins zur gelenkten Demokratie Putins: Dauerhafter Sonderweg oder demokratieorientierter Umweg? Gerhard Simon: Russland in der Ära Putin. Die Marginalisierung autonomer Akteure in Staat und Gesellschaft Hans-Peter Friedrich: Die Russische-Orthodoxe Kirche auf einem Sonderweg? Peter W. Schulze: Paradigmenwechsel in der russischen Politik: Die euroasiatische Option und das Ringen um die GUS Heinz Timmermann: Russland und die Europäische Union: Nur Interessen- oder auch Wertepartnerschaft
Das Handbuch bietet zahlreiche Denkanstöße, um Journalisten und Medienmacher für die Bedeutung interkultureller Kompetenz in der Medienpraxis zu sensibilisieren. Es verdeutlicht die gesellschaftliche Verantwortung der Medien als Sprachrohr für kulturelle Vielfalt und Meinungspluralität. Massenmedien schaffen eine Realität, die meinungsbildend ist, und Nachrichten sind essentielle Informationen, die helfen, Zusammenhänge zu verstehen. Leider ist die Berichterstattung über fremde Kulturen oft manipuliert; einige Regionen werden als exotische Ferienziele dargestellt, während andere, wie bestimmte afrikanische Länder oder der Nahe Osten, fast ausschließlich als Konfliktherde beschrieben werden. Diese verkürzte Berichterstattung beeinflusst nicht nur das Wissen der Rezipienten, sondern auch den Umgang mit Flüchtlingen und Migranten im eigenen Land. In Deutschland ist sich die Öffentlichkeit im Vergleich zu Ländern wie Großbritannien oder den Niederlanden noch wenig über die Verantwortung der Medien für die Integration kultureller und religiöser Minderheiten bewusst. Der Fokus liegt auf der Berichterstattung in Deutschland sowie auf Projekten aus Europa und darüber hinaus, die die interkulturelle Kompetenz von Medienvertretern fördern. Das Handbuch, verfasst von Medienfachleuten, bietet Anregungen für einen dialogischen Journalismus, der dem Prinzip des 'Dialogs der Kulturen' verpflichtet ist.