Der europäische Glücksspielmarkt ist einer der größten Wirtschafts- und Industriezweige. Das Angebot, das sehr stark vom Marktinteresse bestimmt wird, hat europaweite Dimensionen angenommen. Dies macht die Spielsucht zu einem europäischen Thema. Wie sieht es mit dem Glücksspiel in unseren Nachbarländern aus? Welchen Umfang und Charakter hat das Glücksspiel-Angebot der verschiedenen Länder? Welche Rolle spielt die Glücksspielsucht in den einzelnen Ländern? Wie unterscheiden sich die Behandlungsmethoden und ihr Erfolg? Ob Deutschland, Polen, Großbritannien, die Schweiz, die Niederlande, Österreich oder Schweden, in diesem Band zeigen sich die vielen Gemeinsamkeiten aber auch die riesigen Unterschiede beispielsweise in der Glücksspielpolitik, dem Verständnis und der Sensibilität für die Gefahren des Glücksspiels. Einige der Autoren, alles Forscher und Praktiker verschiedener Disziplinen, berichten umfassend und informativ über die Glücksspielsituation in ihrem Land. Andere Berichte erörtern darüber hinaus den Zusammenhang, die Vergleichbarkeit der europäischen Länder. Sei es die restriktive Glücksspielpolitik in Dänemark, die vielfältigen und unterschiedlichen Regelungen der Schweizer Kantone, die veralteten belgischen Glücksspielgesetze, die bereits seit langem etablierte und anerkannte Behandlung der Spielsucht in Deutschland, dies und einiges mehr wird in der vorliegenden Studie beleuchtet.
Ilona Füchtenschnieder-Petry Livres






Was haben Sehnsucht, Jugend und Glücksspielsucht miteinander zu tun? Die Sehnsucht, sei es nach Harmonie, Geborgenheit aber auch Mut etc. ist ein Phänomen, das bei fast allen Suchtkranken zu beobachten ist. Der Süchtige erhofft sich, durch seine Droge wenigstens kurzzeitig das ersehnte Gefühl zu empfinden. Zur Glücksspielsucht Jugendlicher gehört die Sehnsucht, Glück berechnen und beherrschen zu können. Erwachsene besitzen Geld und damit scheinbare Macht. Dabei sind die Bedürfnisse Jugendlicher groß und teuer. Da ist es verlockender, Geld in kurzer Zeit zu gewinnen, als dafür mühsam und lange zu arbeiten. Die hier enthaltenen Beiträge zur Entwicklungspsychologie, zu Vater-Sohn- und Identitätskonflikten werden ergänzt durch Aspekte der Rechtsprechung sowie der psychiatrischen und psychotherapeutischen Praxis.
Der Band gibt einen Überblick über aktuelle Diskussionen und Entwicklungen von Hilfsangeboten, Forschungsergebnissen und Präventionsmaßnahmen im Bereich Glücksspielsucht. Dargestellt werden Erfahrungen mit der Umsetzung der Ambulanten Rehabilitation bei pathologischem Glücksspielen, konkrete Behandlungsansätze wie körperorientierte Verfahren, Problemlösungstrainings oder der Einsatz narrativer Methoden. Außerdem werden Forschungsergebnisse für einzelne Klientengruppen vorgelegt. Besondere Aufmerksamkeit wird dabei den Problemfeldern: Jugendliche und Glücksspiel ; Frauen und Glücksspiel sowie ; Glücksspielsucht und ADHS geschenkt. Die AutorInnen stellen personale und strukturelle Präventionsansätze zur Diskussion und werfen schließlich einen Blick auf die Strategien der GlücksspielanbieterInnen zur Verfestigung ihrer Marktstellung (Neuland).
Der deutsche Glücksspielmarkt hat sich in den letzten Jahren zu einem bedeutenden Wirtschaftsfaktor entwickelt. Das Glücksspielangebot wird laufend ausgebaut und Spielerschutzmaßnahmen (Residenzverbot, Kleiderordnung, Ausweiskontrollen) verlieren gleichzeitig immer mehr an Bedeutung. Untrennbar mit dem Glücksspiel verbunden ist die Glücksspielsucht. Es handelt sich quasi um zwei Seiten einer Medaille. Einer Expansion des Glücksspielmarktes folgt unweigerlich eine Steigerung der Zahl derer, die mit dem Glücksspielen Probleme haben oder gar süchtig werden. Handelte es sich früher eher um Einzelfälle, verzeichnet man heute eine zunehmend größere Anzahl von beratungs- und behandlungsbedürftigen Glücksspielsüchtigen. An diese Menschen, die einen Weg aus der Sucht suchen, und ihre Angehörigen richtet sich der vorliegende Ratgeber. Er enthält grundlegende Informationen über die verschiedenen Glücksspiele und das Krankheitsbild Glücksspielsucht, die Arbeit von Selbsthilfegruppen, die im Bereich Glücksspielsucht tätig sind, sowie Hinweise auf ambulante und stationäre Beratungs- und Behandlungsangebote. Im Anhang befinden sich aktuelle Literaturhinweise und hilfreiche (Internet-) Adressen.