„Kriminologische WELT in BEWEGUNG“ war das Thema der im September 2017 in Münster veranstalteten 15. Wissenschaftlichen Fachtagung der Kriminologischen Gesellschaft (wissenschaftliche Vereinigung deutscher, österreichischer und schweizerischer Kriminologinnen und Kriminologen). Dieser Tagungsband dokumentiert neben den Plenarbeiträgen 50 Beiträge aus unterschiedlichen Arbeitskreisen, die ein weites Spektrum an vor allem auch aktuellen nationalen und internationalen kriminologischen Fragestellungen abdeckten: Migration und Flüchtlinge / Extremismus und Radikalisierung / Wirtschaftskriminalität und Compliance / Umwelt- und Menschenrechtsverbrechen / Risikobeurteilung und Prognose / Kriminologische Verlaufsforschung / Legalbewährung nach strafrechtlichen Sanktionen / Jugenddelinquenz, Jugendstrafrecht, Jugendarrest / Untersuchungshaft und Strafvollzug / Korruption und Prävention / Cybercrime und IT-Sicherheit / Wohnungseinbrüche / Gewaltverbrechen
Klaus Boers Livres






Kriminologie - Kriminalpolitik - Strafrecht
Festschrift für Hans-Jürgen Kerner zum 70. Geburtstag
Mit der Festschrift zum 70. Geburtstag von Hans-Jürgen Kerner wird ein Jurist und Kriminologe gewürdigt, dessen Werk und Wirken bei hohem wissenschaftlichem Anspruch nie den Praxisbezug vermissen ließ. Die Interdisziplinarität seiner Arbeiten und das Bestreben, Kriminalpolitik aktiv mitzugestalten, waren und sind wichtige Aspekte seiner Arbeiten. Hans-Jürgen Kerners Schaffenskraft und die Weite seines wissenschaftlichen Œuvre spiegeln sich in rund 700 Veröffentlichungen wider, darunter 40 Monographien und 34 Sammel- bzw. Herausgeberwerke. Zu einem Zeitpunkt, zu dem sich die deutsche Kriminologie wieder intensiv und kritisch mit ihrer Geschichte und ihrer kriminalpolitischen wie wissenschaftlichen Bedeutung beschäftigt, trägt die Festschrift mit Beiträgen zu den Bereichen Kriminologie, Kriminalprävention und Kriminalpolitik, Strafrecht und Jugendstrafrecht sowie Strafverfahren und Strafvollzug auch dazu bei, das wissenschaftliche Profil der Kriminologie zu schärfen.
Delinquenz im Jugendalter
Erkenntnisse einer Münsteraner Längsschnittstudie
In diesem Band sind die wichtigsten Ergebnisse einer Münsteraner Längsschnittuntersuchung über die Entstehung und Entwicklung delinquenter Handlungsstile von Jugendlichen zusammengefasst. Auf der Grundlage eines dynamischen Mehrebenenmodells wird untersucht, inwieweit sozialstrukturelle Aspekte (Familie, Schule, Gruppen) über individuelle Verhaltensorientierungen mit der Entwicklung von Delinquenz zusammenhängen. Neben der Anwendung individualtheoretischer Erklärungskonzepte (Theorie geplanten Verhaltens, Copingtheorie) beziehen sich die Analysen auf die Bedeutung von sozialen Milieus, Lebensstilen, Mediengewalt und Migration für den Delinquenzverlauf im Dunkelfeld. Des Weiteren werden die kriminologische Bedeutung des Lern- und Lebensraums der Schule sowie der Einfluss schulischer Präventionsmaßnahmen auf delinquentes Verhalten und den Alkoholkonsum untersucht. Mit dieser Panelstudie können Fragestellungen der zumeist im angelsächsischen Raum betriebenen kriminologischen Längsschnittforschung auch in Deutschland analysiert werden. Mit Beiträgen von Klaus Boers, Marc Brondies, Kristina-Maria Kanz, Alina Pöge, Andreas Pöge, Daniela Pollich, Jost Reinecke, Christian Walburg und Jochen Wittenberg.
Dieser Band dokumentiert die Ergebnisse mehrjähriger Untersuchungen, die Kriminologen aus Ost- und Westdeutschland auf der Grundlage repräsentativer Bevölkerungsbefragungen und persönlicher Interviews zum Einzug der Kriminalität in den neuen Bundesländern gewonnen haben.
Delinquenz im Altersverlauf
Erkenntnisse der Langzeitstudie Kriminalität in der modernen Stadt
Dieser Band enthält die wichtigsten Ergebnisse einer kriminologischen Langzeituntersuchung über die Entstehung, Entwicklung und Kontrolle delinquenten Verhaltens vom späten Kindes- bis ins frühe Erwachsenenalter. Auf der Grundlage eines integrierten strukturdynamischen Analysemodells wird untersucht, inwieweit sozialstrukturelle Aspekte über die Vermittlung individueller Normorientierungen mit selbstberichteter Delinquenz zusammenhängen. Die einzelnen Beiträge thematisieren die Bedeutung von sozialen Wertorientierungen und Lebensstilen, Migration, familiärem Erziehungsstil, Freundesgruppen, Schulklima oder Medienkonsum für den Delinquenzverlauf. Des Weiteren wird der Einfluss polizeilicher und justizieller Kontrolle untersucht. Mit dieser auf einen längeren Beobachtungszeitraum angelegten Panelstudie können erstmals im deutschen Kontext Fragestellungen analysiert werden, deren Untersuchung bislang angloamerikanischen Längsschnittstudien vorbehalten war.
Intensivtäterschaft und Delinquenzabbruch
Fortuntersuchung mit Probanden des zügigen Strafverfahrens für Mehrfach- und Intensivtäter in Münster
Selbst Intensivtäter beginnen spätestens ab dem Heranwachsendenalter mit der Begehung von Straftaten aufzuhören. Das ist das wesentliche Ergebnis der Fortuntersuchung des münsterischen zügigen Strafverfahrens für jugendliche Mehrfach- und Intensivtäter, in der die weitere Entwicklung der offiziell registrierten Kriminalität (Hellfeld) von 32 der in der Erstuntersuchung beteiligten 34 Probanden bis in die ersten Jahre des Erwachsenenalters beobachtet werden konnte. Tiefeninterviews mit vier Intensivtätern weisen darauf hin, dass für einen solchen Prozess des Delinquenzabbruchs vornehmlich eine Änderung der strukturellen Lebensumstände, vor allem in Gestalt neuer Partnerbeziehungen sowie beruflicher Verpflichtungen, verantwortlich zu sein scheint.
Kriminologische Perspektiven
- 294pages
- 11 heures de lecture
In diesem Band äußern sich bekannte Kriminologinnen und Kriminologen zu gesellschaftlichen und strafrechtlichen Definitionsprozessen bei Tötungsdelikten, beim Terrorismus oder bei der Kriminalität von Migranten, zu Sanktionsalternativen, zur Opferorientierung, Wiedergutmachung und Kriminalprävention, zur Ausweitung der Überwachung und Strafverschärfungen, zur kriminologischen Bedeutung des sozialen Wandels und zur Unsicherheit in städtischen Räumen, zum Erkenntnispotential der Systemtheorie für kriminologische Fragestellungen und zur Eigenständigkeit und Wissenschaftlichkeit der Kriminologie. Die Beiträge reflektieren die langjährigen Forschungsinteressen Klaus Sessars.
Kriminalität und Kausalität
Eine kritische Analyse der kriminologischen Längsschnitt- und Karriereforschung
- 400pages
- 14 heures de lecture
Die Längsschnittforschung bildet seit jeher einen Kernbereich der empirischen Kriminologie. Sie beruht nicht von ungefähr auf den kausalen Modellen eines frühmodernen, naturwissenschaftlich-technisch geprägten Positivismus: Kennt man die Ursachen der Kriminalität, kann man kriminelle Karrieren vorhersagen und kontrollieren. Das Buch zeigt, dass dies schon erkenntnistheoretisch eine Illusion ist. Kausale Modelle sind mit der Komplexität menschlichen Sozialverhaltens und seiner Kontrolle - auch mit Blick auf die Kriminalprognose - überfordert.