Das Trauma der Shoah wirkt sich bis heute auf die Überlebenden und ihre Familien aus. Anhand von Interviews mit Angehörigen der ersten, zweiten und dritten Generation geht der Autor seiner zentralen Forschungsfrage nach: Gibt es bestimmte Mechanismen, die die Transposition des Traumas von einer Generation auf die nächste befördern? Der zentrale Angelpunkt scheint dabei in einem Phänomen zu liegen, das Markus Zöchmeister als die Nähe zum Tod beschreibt. Der Tod des anderen, der ebenso gut der eigene hätte sein können, prägt das Leben über Generationen hinweg. Durch die Komposition der Stimmen gelingt es, den Weg der Tradierung nachzuzeichnen und der Theorie der Transposition neue Erkenntnisse hinzuzufügen.
Markus Zöchmeister Livres


Langes Schweigen - späte Erinnerung
Die Wehrmachtsausstellung in Salzburg
Damit richtete sie sich ganz bewusst gegen den Mythos einer „sauberen Wehrmacht“, der dem Entlastungswunsch vieler Kriegsteilnehmer entsprach. Die Ausstellung, an verschiedenen Orten präsentiert - so auch im Frühjahr 1998 in Salzburg - löste große Kontroversen aus. Die Autoren Markus Zöchmeister und Joachim Sauer betonen die Notwendigkeit der Erinnerungsarbeit und des kritischen Dialogs zwischen den Generationen. Im ersten Teil des Buches wird untersucht, auf welche Weise die so genannte „Opferrolle Österreichs“ eine affektive Auseinandersetzung mit der Erfahrung des Nationalsozialismus erschwert und eine Trauerarbeit im Sinne eines ganzheitlichen Nachempfindens kaum möglich gemacht hat. Eine kritische Darstellung mit den politischen Agitationen im Umfeld der Wanderausstellung - so wie sie in Salzburg präsentiert wurde - bildet den Schwerpunkt des zweiten, inhaltsanalytischen Teiles des Buchs. Von mehr als 20.000 Besuchern der Wanderausstellung haben knapp 500 Kommentare und Eindrücke im Besucherbuch hinterlassen, die ausführlich analysiert werden.