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Maria Michela Luiselli

    Der Amun-Re-Hymnus des P. Boulaq 17 (P. Kairo CG 58038)
    Die Suche nach Gottesnähe
    Kult und Bild
    • Kult und Bild

      Die bildliche Dimension des Kultes im Alten Orient, in der Antike und in der Neuzeit

      • 245pages
      • 9 heures de lecture

      Kultbilder und Repräsentationen des Göttlichen dienten immer wieder als Kontaktstellen zwischen Menschen und Göttern. In der Verehrung von Bildern kommt das Verständnis des Bildes als Verkörperung einer transzendierenden Dimension zum Ausdruck. Hierin liegt seine Bedeutung als Medium des rituellen Umgangs mit transzendenten Dimensionen. Das (Kult-)Bild ist Gegenstand der rituellen Verehrung (d. h. des Kultes) und daher auch Quelle für die Rekonstruktion dieses Kultvollzuges. Umgekehrt weist der Kult selbst eine bildliche Dimension auf, wenn beispielsweise Darstellungen mythologischer Motive rituell umgesetzt werden. Diesen Perspektivierungen trägt der vorliegende Band Rechnung, indem er sich den unterschiedlichen Zusammenhängen zwischen Kult und Bild in acht Einzelstudien aus den Bereichen der Ägyptologie, Klassischen Archäologie und alttestamentlichen Forschung sowie der Religionswissenschaft widmet.

      Kult und Bild
    • Die Suche nach Gottesnähe

      • 465pages
      • 17 heures de lecture

      In der Ägyptologie gilt es als allgemein anerkannt, dass die altägyptische Sprache kein Wort für „Religion“ und für „Frömmigkeit“ besaß. Die Existenz persönlicher religiöser Gefühle, wie sie vor allem in Gebeten auf Stelen, Papyri, Ostraka und teilweise in Briefen belegt sind, wird jedoch seit den ersten Studien von Adolf Erman (1911) und James Henry Breasted (1912) intensiv diskutiert und heute als ein bedeutender Aspekt der ägyptischen Religion verstanden. Die in diesem Zusammenhang relevanten Zeugnisse spiegeln die enge Beziehung einer Person zu einer Gottheit wider, daher sprechen wir in solchen Fällen von einer „persönlichen Frömmigkeit“. Eine Reihe philologischer, archäologischer und theologischer Einzelstudien konnten bereits die Vielfalt dieses außergewöhnlichen Phänomens freilegen. Nicht zuletzt wurde der Begriff „persönliche Frömmigkeit“ bald zum Fokus wissenschaftlicher Auseinandersetzungen, die international zu unterschiedlichsten Lösungsvorschlägen führten. Eine übergreifende Studie, die diese Ergebnisse miteinander korreliert und sie vor einem theoretischen Hintergrund analysiert, fehlte jedoch bislang. Die Studie hat sich eine solche übergreifende Untersuchung zum Ziel gesetzt. Das Aufkommen und die Entwicklung der „persönlichen Frömmigkeit“ als religiöses und kulturelles Phänomen steht im Zentrum dieser Untersuchung. Die Analyse basiert auf einem Katalog, der mehr als 150 Textzeugnisse aufnimmt, diese mit archäologischen Belegen abgleicht und auf religions- wie kulturwissenschaftliche Ansätze bzw. Methoden hin diskutiert. Die chronologische Spannbreite der ausgewerteten Quellen reicht dabei von der Ersten Zwischenzeit, in der die ersten Spuren dieses Phänomens nachgewiesen werden können, bis zum Ende des Neuen Reiches.

      Die Suche nach Gottesnähe
    • Der Hymnus an Amun-Re des Papyrus Boulaq 17 (heute Papyrus Kairo CG 58038) ist eine der wichtigsten Quellen für die Erforschung der Amun-Re-Theologie im alten Ägypten. Obwohl die Grundzüge dieser Theologie vor allem seit der 18. Dynastie begegnen, ist Amun-Re schon seit dem Mittleren Reich eine der wichtigsten Gottheiten des ägyptischen Pantheons. P. Boulaq 17 ist aus paläographischen Gründen in die Zeit Amenophis’ II. (1438–1412 v. Chr.) zu datieren, der überlieferte Hymnus ist jedoch möglicherweise älter. Er lobpreist Amun als einzigen Schöpfergott, als Sonnengott, als mächtigen Herrscher über Götter, Menschen und Tiere, sowie als persönlichen Gott, der sich um sein Geschöpf kümmert und der für Gerechtigkeit auf Erden sorgt. Die Bedeutung dieses Hymnus wird nicht nur durch sein Echo in den Atonhymnen der „Amarnahäresie“ verdeutlicht, sondern vielmehr durch seine reiche Tradierung. Abgesehen von einigen Statuenfragmenten der Zweiten Zwischenzeit, die für seine ältere Redaktion sprechen, genoss der Hymnus eine besondere Aufmerksamkeit im Laufe der 19. Dynastie in Deir el-Medina sowohl für die Schreiberausbildung als auch im funerären Kontext. Die Arbeit enthält neben einer Transkription, Übersetzung und Kommentar des Hymnus auch eine neue hieroglyphische Transliteration, in der der Text vom Papyrus synoptisch mit den sekundären Textzeugen (neun Ostraka, eine Stele und ein Totenbuchpapyrus) vorgestellt wird.

      Der Amun-Re-Hymnus des P. Boulaq 17 (P. Kairo CG 58038)