Der Band untersucht den Münchner Olympiapark von 1972 als Beispiel für die Verbindung von Architektur, Landschaftsarchitektur und Public Design. Im Fokus steht die Landschaftsarchitektur von Günther Grzimek und deren soziale sowie räumliche Visionen für den öffentlichen Raum, die im Kontext aktueller Planungen diskutiert werden.
Landschaftsplanung ist keine Disziplin aus der Vogelschauperspektive, sondern eine Möglichkeit, mit den Menschen vor Ort ihre Lebensumwelt im Rahmen demokratischer Verfahren aktiv und selbstbestimmt weiterzuentwickeln. Die deutsch- und englischsprachigen Beiträge in diesem Sammelband thematisieren ausgehend von dieser Überzeugung aktuelle Herausforderungen der Landschaftsplanung, aber auch der Freiraum- und der Stadtplanung im Kontext der Professionsgeschichte und vor dem Hintergrund internationaler Entwicklungen. In drei thematischen Abschnitten legen Autorinnen und Autoren aus der Geographie, der Planungsökonomie, der Stadt- und Freiraumplanung, der Architektur und der Landschaftsökologie und der Landschaftsplanung ihre Einschätzung zu Fragen der Planungspraxis, der Planungstheorie und zur Lehre in Planungsstudiengängen dar. Anlass für die Herausgabe des Sammelbandes ist die Verabschiedung von Diedrich Bruns im Herbst 2018 nach 21 Jahren als Professor für Landschaftsplanung und Landnutzung am Fachbereich Architektur Stadtplanung Landschaftsplanung der Universität Kassel.
Das Leitbild als informelles Planungsinstrument wird in der aktuellen Literatur als möglicher Beitrag zur Demokratisierung von Planung diskutiert, jedoch kritisch betrachtet. Anhand des Leitbildbegriffs erfolgt eine detaillierte Verfahrenskritik des politischen Handelns der Akteure, von Planern bis zu Politikern, im Kontext der Kritischen Rekonstruktion. Diese wurde seit 1991 in Berlin intensiv diskutiert und zielt auf eine gesellschaftliche Belebung sowie bauliche Nachverdichtung des Stadtzentrums basierend auf dem historischen Stadtgrundriss. Im November 1996 wurde die Kritische Rekonstruktion im Planwerk Innenstadt Berlin politisch eingeführt und erhielt 1999 den Status eines bezirksübergreifenden Leitbildes der Stadtentwicklungspolitik. Seit November 2008 wird das Konzept erneut intensiv diskutiert. Zehn Jahre nach dem Senatsbeschluss leistet die Studie einen Beitrag zur aktuellen Stadtdebatte und ergänzt die bestehende Literatur zur Stadtentwicklungspolitik Berlins durch eine detaillierte Rekonstruktion der politischen Debatte im Abgeordnetenhaus. Der Blick auf die Auseinandersetzungen zwischen 1996 und 1999 zeigt Unterschiede zwischen der Fachdebatte und den politischen Entscheidungen. Die Kritik an der über ein Leitbild gesteuerten Stadtpolitik wird durch die Auseinandersetzung mit den Inhalten des Leitbildes gestützt. Kernbegriffe wie „Stadtidentität“ und „Neues Stadtbürgertum“ werden im Kontext der seit den 1970er Jah
Gartenkunst ist ein Ausdruck gestalterischer Form und spiegelt gesellschaftliche sowie politische Verhältnisse wider. Aktuelle Beiträge zur Gartenkultur bieten neue Erkenntnisse aus Kunst-, Kultur- und Sozialwissenschaften. Themen umfassen die Entstehung der Gartenkunst im System der frühneuzeitlichen Künste und die Verfügbarkeit von Quellenmaterial in der gartenkulturellen Forschung. Ein innereuropäischer Vergleich wird gezogen, während die Entwicklung von Landschaften zwischen 1920 und 1945 untersucht wird. Community Gardens in New York City zeigen die soziale Dimension des Gärtnerns. Die Rolle der Medien wird thematisiert, etwa die Gartenrhetorik und der Designdiskurs. Künstliche Gärten als Material der aktuellen Kunst sowie die Darstellung von Gärten in Comics werden ebenfalls behandelt. Politische Aspekte werden durch den Wiederaufbau des Yuheyuan und die Gestaltung des Olympischen Dorfes von 1936 beleuchtet. Zudem wird die Bedeutung von Freiräumen in Berlin Mitte analysiert. Musikalische Verbindungen zur Gartenkunst werden durch die Äolsharfe und ornamentale Raumformeln in den französischen Tanz- und Gartenkünsten des 17. Jahrhunderts aufgezeigt, während die Wechselwirkungen zwischen Konzertsaal und Open Air betrachtet werden.