Max Hari Livres



Schauer
66 Kohlezeichnungen
Holzkohle ist ein kompliziertes Gemisch aus bis zu 90 % Kohlenstoff, 3 % Wasserstoff, 6 % Sauerstoff, 1 % Stickstoff, 6 % Feuchtigkeit und rund 2 % Asche. Fügt man diesem Stoff eine Künstlerhand hinzu, entsteht 100 % Kunst. Das war schon in den Höhlen von Altamira und Lascaux so – im Atelier von Max Hari ist es nicht anders. Aus einem Block von über 200 Kohlezeichnungen hat der Langenthaler Künstler eine Auswahl von sechsundsechzig Blättern getroffen, die wir nun in einer Auflage von 500 Exemplaren unter dem Titel SCHAUER als Loseblattsammlung im handgefertigten Schuber aus säurefreiem Karton vorlegen. Der Basler Kunsthistoriker Peter F. Althaus hat dazu einen Essay geschrieben, der Berner Schriftsteller Pedro Lenz ein Gedicht; und beide Texte haben wir aus Respekt vor Max Haris Arbeit auch ins Englische und Chinesische übertragen lassen. Ein Werk wie eine Gewitterfront.
Die Überarbeitungen, überzeichnete und übermalte Bildvorlagen, entstanden in den letzten fünfzehn Jahren und beziehen sich meist auf Künstler, zu denen Max Hari eine besondere Affinität verspürt. Lukas Gloor, Kunsthistoriker und Konservator der Sammlung Bührle in Zürich, untersucht diese Verwandtschaften und stellt sie in einen kunsthistorischen Kontext, während er die Funktion und Bedeutung der Überarbeitungen im Werk des Künstlers hinterfragt. Das Kunstbuch präsentiert im Hauptteil die neuesten Arbeiten von Hari und setzt sie in einen größeren Zusammenhang. Diese beiden Abschnitte bieten dem Betrachter Einblick in das aktuelle Schaffen und die Entwicklung des Werks über die letzten zehn Jahre. Trotz der Vielfalt künstlerischer Ausdrucksformen, die Brüche, Widersprüche und Offenheit reflektieren, zeigt das Buch die Kontinuität und Beharrlichkeit von Haris Schaffen. Peter Killer, Museumskonservator und Kunstkritiker, dokumentiert in zwei Textblöcken den Werdegang des Künstlers und interpretiert die großformatigen Abbildungen. Ein viertes Kapitel enthält biografische Informationen und stellt in Text und Bild die wichtigsten Aktionen und Ausstellungen vor. Textstellen aus dem Atelierbuch gewähren zudem Einblick in Haris Denken und Empfinden.