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Jürgen Strötz

    1 janvier 1966
    Das Eichstätter Domkapitel
    Der Fels der Kirche
    Der Bund des Papsttums mit dem Frankenreich
    Franz Leopold Freiherr von Leonrod (1827 - 1905), Bischof von Eichstätt (1867 - 1905)
    Der Katholizismus im deutschen Kaiserreich 1871 bis 1918
    Kleruserziehung
    • Der Siegeszug des Ultramontanismus in der katholischen Kirche des 19. Jahrhunderts führte zu einem tiefgreifenden Wandel in der Theologie und der Erziehung des Klerus, der sich auch in den deutschsprachigen Diözesen deutlich bemerkbar machte. Vorliegende Studie analysiert diesen epochemachenden Wandlungsprozess aufgrund intensiver, jahrelanger Erforschung des einschlägigen Archivmaterials und der zeitgenössischen Literatur am Beispiel der Diözese Eichstätt während der Regierungszeit des Bischofs Franz Leopold Freiherrn von Leonrod (1867-1905), einer der bedeutendsten ultramontanen Oberhirten Bayerns in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Dabei wird die spezielle Situation der Eichstätter Klerusausbildung nach dem Vorbild des Tridentinischen Vollseminars, d. h. einer ganzheitlichen Erziehung der Theologiekandidaten vom Knabenseminar bis zur Priesterweihe, mit ihren zahlreichen Facetten eingehend untersucht und bewertet. Eine solche umfangreiche Analyse ist bislang in der theologisch-wissenschaftlichen Literatur noch nicht vorhanden gewesen. Behandelt werden zwei Themenschwerpunkte mit allen dazugehörigen Aspekten: Geschichte, Bedeutung, Personalstruktur, theologischer Standpunkt und Statistik des ganz in kirchlicher Trägerschaft befindlichen Eichstätter Lyzeums, das ein Unikum im deutschsprachigen Raum darstellte, sowie innere und äussere Entwicklung der Kleruserziehung im Collegium Willibaldinum, das v. a. in der Kulturkampfzeit zu einer Art „Zentralseminar“ für Deutschland wurde. Besonderen Wert erhält die vorliegende Publikation durch die zahlreichen, hier erstmals zusammenhängend gebotenen Kurzbiographien der Mitglieder des Eichstätter Lehrkörpers, die soziologischen Untersuchungen zur Herkunft der Alumnen und die Herausarbeitung der Charakteristika des ultramontanen Priestertyps und seiner menschlich-charakterlichen Bildung anhand einer detaillierten Darstellung der Regeln, des Erziehungsstils und des Seminarlebens. Insofern handelt es sich hier um ein unverzichtbares, allgemeines Nachschlage- und Forschungswerk zur Geschichte der katholischen Kirche im Bayern des 19. Jahrhunderts, das eine bislang bestehende, empfindliche Forschungslücke schliesst und als Grundlage für weitere Untersuchungen auf diesem Gebiet dienen wird.

      Kleruserziehung
    • Die Geschichte des Bismarckreichs von 1871 ist in den letzten Jahren Gegenstand zahlreicher bedeutender Publikationen geworden. Dabei wurde der Stellung des Katholizismus im Kaiserreich, abgesehen von der Epoche des „Kulturkampfes“, wenig Beachtung geschenkt. Diese wissenschaftliche Untersuchung bietet erstmals eine umfassende Darstellung des spannungsreichen Verhältnisses der Katholiken zum zweiten Deutschen Reich von der Gründungsphase (1866-1871) bis zur Revolution am Ende des Ersten Weltkrieges (1918). Unbekannte oder in Vergessenheit geratene Vorgänge, insbesondere während der Regierung Kaiser Wilhelms II. (1888-1918), werden analysiert und in neuem Licht betrachtet. Es zeigt sich eine Entwicklungslinie vom aktiven Widerstand der Katholiken gegen die von Bismarck betriebene Reichseinigungspolitik bis zur Integration in die nationale Sammlungspolitik im Imperialismus und Ersten Weltkrieg. Die Formierung der politischen Interessen des Katholizismus in der Zentrumspartei wird ausführlich dargestellt und leistet einen wichtigen Beitrag zum Verständnis der heutigen Parteienkonstellation. Diese umfassende Literaturrecherche stellt einen unverzichtbaren Baustein zur Dokumentation der Geschichte der Katholiken in Deutschland dar, die für die Erforschung unserer politischen und religiösen Kultur dringend benötigt wird.

      Der Katholizismus im deutschen Kaiserreich 1871 bis 1918
    • Das Ziel vieler europäischer Nationen, eine politisch-ökonomische Solidargemeinschaft zu bilden, findet seine Wurzeln im fränkischen Imperium Karls des Großen, der 800 von Papst Leo III. zum Kaiser des Abendlandes gekrönt wurde. Die Untersuchung beleuchtet die enge Verbindung zwischen dem Karlsreich und der katholischen Kirche in einer prägnanten Epoche der europäischen Geschichte, in der Regnum und sacerdotium gemeinsam das christliche Abendland formten. Der christliche Glaube wird als tragendes Fundament der gesellschaftlichen Ordnung in einer Zeit tiefgreifender historischer Veränderungen erkannt. Die Entwicklung wird vom Beginn der Herrschaft Karls des Großen bis zum Tod des ostfränkisch-deutschen Kaisers Heinrich II. (1024) analysiert. Dabei liegt der Fokus weniger auf revolutionären Erkenntnissen der Geschichtsforschung, sondern auf einer fundierten Bestandsaufnahme des aktuellen Forschungsstandes, die auch Nichtfachleuten einen soliden Zugang zum Thema ermöglicht. In der heutigen Zeit, in der die Grundlagen des „christlichen Abendlandes“ in einer zunehmend säkularisierten Gesellschaft schwinden und das Erstarken des Islam unsere Wertegemeinschaft herausfordert, ist eine solche Auseinandersetzung besonders relevant. Die Abhandlung verbindet historische Darstellungen mit aktuellen Fragen zu den Fundamenten unseres Staats- und Menschenbildes und leistet einen wichtigen Beitrag zur gegenwärtigen Grundsatzdiskussion in Europ

      Der Bund des Papsttums mit dem Frankenreich
    • Die Bedeutung des Papstamtes für die katholische Ekklesiologie stieg im Umfeld des Ersten Vatikanischen Konzils (1869/70) erheblich. Die Beschlüsse zur päpstlichen Unfehlbarkeit und zum Jurisdiktionsprimat sind ohne die breite theologische Vorbereitung durch die ultramontane Kirchenlehre des 19. Jahrhunderts, insbesondere von der „Römischen Schule“, undenkbar. Franz Leopold Frhr. von Leonrod, ein bedeutender Eichstätter Bischof und Alumne des Germanicum, erlernte in Rom die Grundzüge dieser ekklesiologischen Konzeption und entwickelte sie eigenständig weiter. Während und nach dem Konzil sah er seine Hauptaufgabe darin, den Definitionsgegnern wie Ignaz von Döllinger und Johann Friedrich literarisch entgegenzutreten, indem er die katholische Lehre und ihre theologischen Grundlagen darstellte. Politisch kämpfte er gegen den bayerischen Kulturkampf und Ministerpräsident Johann von Lutz. Die Untersuchung präsentiert Leonrods ekklesiologische Konzeption als typisches Beispiel für die ultramontane Theologie des späten 19. Jahrhunderts anhand seiner Veröffentlichungen. Das Buch leistet einen wichtigen Beitrag zur Erforschung dieser Epoche innerkirchlicher und kirchenpolitischer Kämpfe, deren Auswirkungen bis heute spürbar sind und die noch nicht umfassend erforscht wurden.

      Der Fels der Kirche
    • Dieses Buch bietet eine umfassende Untersuchung der Verfassung und Personalgeschichte des Eichstätter Kathedralkapitels im 19. Jahrhundert, beginnend mit seiner Wiedererrichtung durch das Bayerische Konkordat bis 1905. Diese wissenschaftliche Analyse schließt an die bedeutende Arbeit von Hugo A. Braun über das Eichstätter Domkapitel von der Reformationszeit bis zur Säkularisation an. Über 100 Kurzbiografien, basierend auf archivalischen Quellen und Literatur, stellen die Mitglieder des Kapitels vor und analysieren deren Bedeutung für die Diözesanverwaltung. Dadurch entsteht ein lebendiges Bild der wechselvollen Geschichte des bayerischen Domkapitels im 19. Jahrhundert. Besonders hervorgehoben wird die Entwicklung unter dem ultramontanen Bischof Franz Leopold Frhr. von Leonrod (1867-1905), der dem Kollegium wesentliche Impulse gab. Zudem werden die Verfassungsstrukturen des Eichstätter Domkapitels, insbesondere die Kapitelstatuten von 1882, untersucht, die nach langwierigen Verhandlungen erlassen wurden. Insgesamt leistet das Werk einen unverzichtbaren Beitrag zur Geschichte der deutschen, insbesondere der bayerischen Kathedralkapitel im 19. Jahrhundert und hat bleibenden Wert als Nachschlagewerk.

      Das Eichstätter Domkapitel