Prekäre Arbeit, prekäre Liebe
Über Anerkennung und unsichere Lebensverhältnisse






Über Anerkennung und unsichere Lebensverhältnisse
Über post-romantische Elternschaft
»Co-Parenting« als Familienkonzept breitet sich aus und stellt die Versprechen des romantischen Liebesideals mitsamt seinem geschlechterungleichen Normalfamilienmodell in Frage. Doch was bedeutet das für die Liebe selbst? Wird sie zerstört oder transformiert und öffnet sie sich für neue Familien- und Beziehungsformen? Entfaltet sich in der post-romantischen Elternschaft gar ein utopisch-emanzipatives Potenzial, das Frauen und LGBTIQ*s aus patriarchalen, hetero- und paarnormativen Herrschaftsverhältnissen befreit? Neben Gegenwarts- und Zukunftsszenarien erkundet Christine Wimbauer auch die gesellschaftspolitischen Herausforderungen dieser Entwicklungen
Fallstudien aus einem Forschungsinstitut
Das Buch untersucht die organisationale Prägung individueller Karrierewege von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern. Obwohl Männer und Frauen beim Eintritt in die Arbeitsorganisation gleich qualifiziert sind, führen strukturelle Anforderungen zu geschlechtsspezifisch unterschiedlichen Ergebnissen. Im Fokus stehen die Organisationsstrukturen und Mechanismen, die diese unterschiedliche berufliche Integration im Wissenschaftssystem verursachen. Empirische Grundlage ist ein ausgewähltes Institut der Fraunhofer-Gesellschaft, einer bedeutenden deutschen Forschungseinrichtung. Die Arbeit wurde am Institut für Soziologie der Universität München unter der Leitung von Jutta Allmendinger verfasst. Hier erhielt ich außergewöhnliche Unterstützung. Anders als oft im deutschen Forschungs- und Wissenschaftssystem, das als Männerbastion gilt, war meine Erfahrung geprägt von hervorragenden Opportunitätsstrukturen und Zusammenarbeit. Besonders dankbar bin ich Jutta Allmendinger, die für mich ein großes Vorbild ist und "Wissenschaft als Beruf" täglich vorlebt. Ihre geduldige fachliche und persönliche Unterstützung war entscheidend; sie war jederzeit erreichbar und hat mir durch inhaltliche Anregungen sowie zahlreiche Diskussionen viel beigebracht. Ich freue mich darauf, weiterhin von ihr lernen zu dürfen.
Das Buch bietet erstmals eine Einführung in die methodologischen Grundlagen des Paarinterviews in der interpretativen Sozialforschung und in methodische und methodenpraktische Aspekte seiner Anwendung. Paarinterviews werden zunehmend verwendet, aber es existieren kaum systematische Ausführungen hierzu. Wir stellen – nach einem Blick auf die Anfänge der deutschsprachigen soziologischen Paarforschung – zentral die besonderen Erkenntnisinteressen und -möglichkeiten des Paarinterviews vor: Es kann vielfältige relationale Aspekte wie Interaktionen, Aushandlungen und Ungleichheiten im Paar sowie Paarperformances und Paar-Präsentationen des Paares und als Paar in situ erfassen. Diese Erkenntnismöglichkeiten veranschaulichen wir anhand ausgewählter empirischer Anwendungen. Es folgen methodologische und methodische Überlegungen zur Anwendbarkeit, Durchführung und Gesprächsorganisation. Auch wird die Ergänzung mit Einzelinterviews und mit anderen Erhebungsformen angesprochen. Schließlich zeigen wir Grenzen dieses Erhebungsinstruments auf und stellen zuletzt ausblickende methodische und methodologische Fragen. In dem Buch greifen wir auf unsere langjährigen Erfahrungen mit Paarbefragungen zurück. Das Buch liefert zugleich eine forschungspraktische Anleitung für Einsteiger*innen und fortgeschrittene Paarforscher*innen sowie grundlagentheoretische Überlegungen zum gemeinsamen Paarinterview.
Doppelkarriere-Paare zwischen Anerkennung und Ungleichheit
Frauen wollen sich heute ebenso im Beruf verwirklichen wie Männer und streben nach Karriere und beruflicher Anerkennung. Daraus können neue Konflikte innerhalb der Paarbeziehungen entstehen. Vor allem ist unklar geworden, wofür sich die Partner gegenseitig anerkennen, welche sozialen Ungleichheiten sich zeigen und in welchem Verhältnis Liebe und Leistung stehen. Aufbauend auf Axel Honneths Anerkennungstheorie zeichnet Christine Wimbauer die aktuellen Veränderungen von Paarbeziehungen, Erwerbsarbeit und der sozialstaatlichen Anerkennungsordnung nach. Sie macht dabei deutlich, dass nicht nur die Selbstverwirklichungsversprechen der gegenwärtigen Arbeitswelt zwischen den Geschlechtern ungleich verteilt sind. In letzter Konsequenz kann das berufliche Leistungsstreben auch die Liebe zwischen den Partnern (z)ersetzen.
Anerkennung und Ungleichheit in Paarbeziehungen, Arbeitsorganisationen und Sozialstaat
Dieser Band untersucht gesellschaftliche Anerkennungsverhältnisse in Paarbeziehungen, Arbeitsorganisationen und im Sozialstaat. Dabei wird insbesondere der Frage nachgegangen, inwieweit sich eine solche „institutionalisierte Anerkennungsordnung“ feststellen lässt und welche Ungleichheiten, beispielsweise zwischen den Geschlechtern, daraus resultieren. Darüber hinaus berücksichtigen die Beiträge dieses Sammelbandes den Einfluss gesellschaftlicher Wandlungsprozesse und sozialstaatlicher Reformen auf diese „gesellschaftliche Anerkennungsordnung“. Aus dem Inhalt: Theoretischer Rahmen und Fragestellung Subjekt- bzw. handlungstheoretische Perspektive Gesellschafts- und institutionentheoretische Perspektive Mit Beiträgen von: Kai Dröge, Markus Gottwald, Annette Henninger, Stephan Lessenich, Kai-Olaf Maiwald, Marion Möhle, Joachim Renn und Christine Wimbauer.
Zur symbolischen Bedeutung von Geld in Paarbeziehungen
Geld und Liebe gelten als unvereinbare Gegensätze: Geld sei das unpersönliche und objektivierende Medium des Wirtschaftssystems, Liebe die emotionale und subjektivierende Beziehung zweier einzigartiger Menschen. Doch Geld, so das Ergebnis dieser Untersuchung, wirkt aufgrund seiner symbolischen Eigenschaften als soziales Beziehungsmittel sich liebender Partner und erzeugt in Paarbeziehungen ein Macht- und Ungleichheitsgefälle, das über das reine Mehr oder Weniger des Geldes hinausreicht.