Les relations entre la France et l'Allemagne de la fin du XIXe au début du XXe siècle. Les guerres, la colonisation, la montée de l'antisémitisme, ainsi que la situation particulière de l'Alsace-Lorraine marquent cette période. ©Electre 2022
Mareike König Livres






Seit ihrer Gründung spielt die Bundesrepublik eine zentrale Rolle im einzigartigen Prozess der europäischen Einigung. Der Sammelband bietet eine moderne historische Perspektive auf die bundesdeutsche Europapolitik und berücksichtigt sowohl die handelnden Persönlichkeiten als auch gesellschaftliche, kulturelle, ökonomische und internationale Triebkräfte. Nach einer Einführung in die Trends und Kontroversen der Integrationshistoriographie behandeln 28 Beiträge von Historikern und Politologen die Europapolitik der Bundesregierungen von Adenauer bis zur Gegenwart, das Denken und Handeln deutscher Entscheidungsträger in Bonn, Berlin und Brüssel sowie das Europabewusstsein ausgewählter Bundespräsidenten. Der zweite Teil beleuchtet gesellschaftliche Kräfte wie Mentalitäten, Medien, Industrie und Landwirtschaft. In den folgenden Teilen werden Schlüsselmomente wichtiger bilateraler Partnerschaften analysiert und die innerdeutschen Sonderbeziehungen von 1949 bis zur deutschen Einheit im Kontext des Integrationsprozesses untersucht. Abschließend wird die Entwicklung der europäischen Verfassung und das Wechselverhältnis zwischen nationaler und europäischer Identität betrachtet. Die Beiträge sind sowohl exzellent als auch originell und bieten einen umfassenden Einblick in die Debatten der Bundesrepublik während des Integrationsprozesses.
Im 19. Jahrhundert zog es nicht nur Intellektuelle und Künstler aus den deutschen Ländern nach Paris, sondern auch Handwerker und ungelernte Arbeiter, die den Großteil der etwa 60.000 Mitglieder der „deutschen Kolonie“ um 1870 ausmachten. Straßenkehrer, Lumpensammler und Kanalarbeiter aus Hessen, Erd- und Fabrikarbeiter aus der Pfalz sowie Dienstmägde, Schreiner, Tischler, Schneider und Schuhmacher aus Baden, Bayern und dem Niederrhein trugen dazu bei, Paris zur „dritten deutschen Großstadt“ nach Berlin und Hamburg zu machen. Die Aufsätze in diesem Band von jungen deutschen, österreichischen und französischen Historikern rücken diese oft vernachlässigten Berufsgruppen in den Fokus, insbesondere die zweite Hälfte des 19. Jahrhunderts, die bisher wenig erforscht wurde. Dieser Sammelband stellt einen Vorstoß in ein weitgehend unbekanntes Terrain dar und zielt darauf ab, erste Ergebnisse zu präsentieren und Anregungen für zukünftige Forschungen zu liefern. Die Beiträge beleuchten die Migration dieser Arbeiter und Handwerker nach Paris und bieten neue Perspektiven auf eine bedeutende, jedoch oft übersehene Dimension der deutschen Geschichte im 19. Jahrhundert.
Für die europäischen Nationalstaaten war und ist Migration eine Herausforderung. Nicht nur werden ihre historisch gewachsenen Identitäten vom Zustrom der Einwanderer in Frage gestellt, sondern auch ihre national geprägten Bilder von sich selbst und den „anderen“ aufgebrochen und erweitert. Dieser Prozeß berührt auch die vorherrschende Historiographie und führt zu ihrer Erweiterung oder auch Reinterpretation. Der vorliegende Sammelband vereint aktuelle Forschungen zur Migrationsgeschichte von der Frühen Neuzeit bis zur Gegenwart unter dem Blickwinkel der Erinnerung. Sie zeigen gleichzeitig die Vielfalt der Migrationsbewegungen in der europäischen Geschichte wie auch die damit verbundenen Prozesse des Gedenkens, Erinnerns und Vergessens.
Verfeindung und Verflechtung
- 435pages
- 16 heures de lecture
Vor dem Hintergrund der Diskussion über die Anfänge der europäischen Integration in den 50er Jahren wird die Perzeption Deutschlands in den beiden damals führenden Tageszeitungen Frankreichs untersucht. Neben einer Analyse, wie Ost- und wie Westdeutschland von den Korrespondenten vor Ort wahrgenommen wurden, wird untersucht, welche Funktion das Argument „Deutschland“ in der innerfranzösischen Auseinandersetzung um den Schumanplan einerseits und die Wiederbewaffnung der Bundesrepublik im Rahmen der Europäischen Verteidigungsgemeinschaft andererseits, hatte.
Antisemitismus im 19. Jahrhundert aus internationaler Perspektive
Nineteenth Century Anti-Semitism in International Perspective
- 359pages
- 13 heures de lecture
Der Blick zurück auf den Antisemitismus im 19. Jahrhundert zeigt seine internationale Verflechtung und erleichtert zugleich das Verständnis des Antisemitismus im 20. Jahrhundert und in der Gegenwart. Denn das 19. Jahrhundert war konstitutiv für die Entstehung einer neuartigen Judenfeindschaft und wurde zu einem Experimentierfeld von Antisemiten in verschiedenen Ländern. Diese standen untereinander in Verbindung und strebten zeitweise sogar die Errichtung einer »antisemitischen Internationale« an. Die Beiträgerinnen und Beiträger befassen sich mit dieser lange vernachlässigten internationalen Dimension und nehmen die politischen, wirtschaftlichen, gesellschaftlichen sowie kulturellen Aspekte des Antisemitismus im »langen« 19. Jahrhundert in den Blick. The 19th century played a constitutive role for the emergence of a new form of Judeophobia and became an ideological laboratory for anti-Semites from various countries. These communicated with each other and, at times, even tried to set up an “anti-Semitic International”. The contributors deal with this international dimension, which had been neglected by researchers for a long time, and address the political, economic, social as well as cultural aspects of anti-Semitism in the “long” 19th century.