This handbook gives insight into Kafka’s life, work, interpretations, impact of his work and current research. One section deals with Kafka caught between life and work – Kafka’s biography, the relationship with his father, towards women, to Max Brod as well as Kafka as letter- and diary writer, as civil servant and as ill person. Another section focuses on Kafka’s publication during his life time, unpublished works and his practice of editing, writing and his merging with space, time and system. This is followed by various interpretation perspectives and single interpretations showing the variety of sublayers and examplifying the diverse research produced on Kafka’s work.
Bettina von Jagow Livres






Was treibt die Literatur zur Medizin?
- 124pages
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In doppelt gefächerter Perspektive wird das Verhältnis von Literatur und Medizin erörtert: An der Schnittstelle von Literatur und Medizin ergänzen sich genuin literaturwissenschaftliche Blicke mit solchen der Medizingeschichte und Medizinethik und machen einen neuen Zugang zu einem alten Thema möglich – eine kulturwissenschaftliche Perspektive auf die Literatur der Moderne. Die Studie steht methodisch wie inhaltlich im Kontext des im Herbst 2005 erschienenen Lexikons »Literatur und Medizin«, das vom selben Autorenteam herausgegeben wurde.
Ausgehend vom „iconic turn“, der durch die Kultur- und Neurowissenschaften zur Diskussion kam, erlangt der Begriff der Repräsentation in kulturanthropologischer Perspektive neue Aktualität: Die Werke der Kunst, Musik und Literatur ermöglichen eine Überwindung der Differenz zwischen Wahrnehmung und Kommunikation und bringen Erfahrungen im Bereich der Ästhetik zur Sprache. Im Feld zwischen den Natur- und Geisteswissenschaften werden im vorliegenden Band Repräsentationen entlang des Themas von Medizin und Ethik, wie dies in der Literatur und den Künsten zum Tragen kommt, erörtert. Die interdisziplinären Aufsätze reichen von der Literatur-, Kunst- und Musikwissenschaft über die Medizingeschichte, Ethik und Philosophie hin zu einer genuin künstlerischen Projektvorstellung. Die vorliegenden Beiträge eröffnen ein Spektrum von Medizin in Literatur und Geistesgeschichte (Dietrich von Engelhardt, Horst-Jürgen Gerigk, Bettina von Jagow, Maximilian Gröne, Stefan Willer, Irmela Marei Krüger-Fürhoff, Axel Gelfert, Stefan Artmann) und von Medizin in Medien und Künsten (Sigrid Weigel, Giovanni Maio, Felix Tretter, Florian Steger, Lorenz Welker, Karin Tebben, Reinhild Gerum).
Das Interesse an Schnittstellen ist allgemein groß und von akuter gesellschaftlicher Relevanz, so auch im vielfältigen und nicht leicht überschaubaren Feld von Literatur und Medizin. Dieses Lexikon bietet Orientierung und Übersicht. Vom Herausgeberteam mit doppeltem Blick auf das Thema konzipiert, leistet es einen wichtigen Beitrag im Rahmen der humanwissenschaftlichen Grundlagenforschung. Sachlich-systematisch orientiert und alphabetisch angeordnet bietet sich ein einzigartiger Überblick zu einschlägigen Themen, Begriffen und Krankheiten sowie dazu, wie diese in der Literatur von der Antike bis heute repräsentiert sind. In ca. 200 Artikeln von ›Abtreibung‹ bis ›Zwang‹ wird sowohl die medizinhistorische Begriffsgeschichte als auch die geistes-, ideen- und kulturhistorische Bedeutung eines Begriffs in der – vor allem europäischen – Literatur erörtert. Die Artikel schließen mit weiterführenden Literaturhinweisen ab. Personen- und Werkregister erleichtern die Nutzung. Durch seine allgemein verständliche Darstellung bietet das Lexikon eine Fülle von Informationen nicht nur für medizinisch wie literarisch orientierte Fachwissenschaftler, sondern für alle am Thema Interessierten.
Differenzerfahrung und Selbst
Bewußtsein und Wahrnehmung in Literatur und Geschichte des 20. Jahrhunderts
Im Rahmen der von den Kulturwissenschaften geführten aktuellen Diskussion um Bewußtsein und Wahrnehmung, die grundlegend durch wesentliche Erkenntnisse der Hirnforschung vorangetrieben wird, hat der Sammelband das Thema von Differenzerfahrung und Selbst zum Gegenstand, wie es sich im 20. Jahrhundert in Literatur und Geschichte exemplarisch darstellt. Bewußtsein und Wahrnehmung werden am Beispiel von Differenzerfahrung und Selbst befragt und dabei methodisch eine Annäherung von Natur- und Geisteswissenschaften unternommen. Das Spektrum der Einzelstudien reicht von der Hirnforschung über die Psychoanalyse und Philosophie hin zu den Literatur- und Geschichtswissenschaften.
Ästhetik des Mythischen
Poetologien des Erinnerns im Werk von Ingeborg Bachmann
Ausgangspunkt für das Werk Ingeborg Bachmanns ist die Arbeit am Mythos als Baustein des Erzählens und deren Transformation in mythische Rede. Sie ermöglicht es, im Medium der Poesie die Grenzen realer Tabus und sprachkritischer Bewertungen der deutschsprachigen Literatur nach »Auschwitz« zu überschreiten. Mit dieser Perspektive kann Bachmanns Werk durch die spezifische Verknüpfung von Mythos und Erinnerungsthematik ästhetisch neu bewertet werden. Im Zentrum des Buches steht die Sicht auf eine genuine Poetik Bachmanns, die ihre intellektuelle Schreibweise betont und die Blickrichtung auf eine poeta docta freimacht, deren Schreiben mit zunehmendem Abstand zur Shoah an Bedeutung gewinnt. Die wesentliche Erkenntnis ist, dass Ingeborg Bachmann eine Dechiffrierarbeit der Topoi des Unsagbaren leistet, deren poetisches Verfahren in einer semantischen Um- und Neubesetzung von Symbolen und Metaphern besteht. Beide rhetorischen Figuren wurden von Hans Blumenberg und Ernst Cassirer in ihren Mythosstudien frühzeitig im Kontext der Darstellbarkeit und Lesbarkeit der Welt untersucht; ihre Schriften bilden die methodologische Basis für Bachmann.