Die 'Roten Pfeile' der SBB sind legendäre Triebwagen mit Kultstatus, die in den 1930er-Jahren entstanden, um mit dem Auto konkurrieren zu können. Eisenbahn-Historiker Christian Zellweger widmet diesen eleganten und komfortablen Fahrzeugen ein Buch, das ihre Bedeutung und Geschichte würdigt.
'Zellweger versteht es, die Maschinen nicht nur in trockenen Daten zu
präsentieren, sondern schildert auch den damaligen Einsatz und die harte
Arbeit des Lokpersonals. Und er erzählt Anekdoten ...'§§Walter Jäggi im
'Tages-Anzeiger'§§
Kein Lokomotivtyp der Schweizerischen Bundesbahnen geniesst einen dermassen hohen Bekanntheitsgrad wie die landläufig als 'Krokodile' bezeichneten Maschinen. Jahrzehntelang als Ce 6/8 II sowie Ce 6/8 III im Einsatz gestanden, baute man sie später teilweise sogar um und schickte sie erneut in den schweren Streckendienst zurück – nun als Be 6/8 II sowie Be 6/8 III. Ihre Popularität verdanken die Maschinen einerseits ihrem charakteristischem Aussehen, andererseits ihrer überaus langen Präsenz im SBB-Bahnalltag. So bestimmten die anfänglich braunen, später grünen Schienen-Alligatoren ab 1920 während mehrerer Jahrzehnte massgeblich das Traktionsgeschehen am Gotthard. Aber auch auf anderen SBB-Linien standen die kaum zu übersehenden Krokodile unermüdlich im Einsatz, hauptsächlich vor schweren und langen Güterzügen. Damit wurden die Lokomotiven zum Synonym für Kraft, Zuverlässigkeit und Langlebigkeit – alles Werte, welche bis in die jüngere Vergangenheit als urschweizerische Tugenden galten. Der Reptilienname, der sich auf die Form und vorherrschende Farbe dieser Lokomotiven bezieht, ist auch jenen ein Begriff, die nicht vom Bahnvirus infiziert sind. Selbst im Kino hat das Krokodil Einzug gehalten und zieht in der Verfilmung des bekannten Jugendromans 'Mein Name ist Eugen' von Klaus Schädelin den Protagonisten und seine Kollegen über die Gotthardstrecke. Viele teils unveröffentlichte historische Dokumente aus den Archiven von SBB Historic, des Autors und weiterer Bahnfotografen illustrieren die faszinierende Geschichte des Krokodils. Spektakuläre Bilder aus der Betriebszeit bis heute, wo die Krokodile als Sonderzüge unterwegs sind, bieten einen unvergleichlichen Blick auf die Königin der Elektrolokomotiven.
Anfang des 20. Jahrhunderts erlebte die Schnellzug-Dampflokomotive A 3/5 eine bemerkenswerte Erfolgsgeschichte. Zwischen 1904 und 1909 lieferte die Schweizerische Lokomotiv- und Maschinenfabrik SLM in Winterthur die Modelle A 3/5 703 bis 811 an die SBB, die nach ihrer Gründung 1902 großen Bedarf an solchen Lokomotiven hatte und die A 3/5 wegen ihrer Laufruhe schätzte. Die A 3/5 705 der SBB Historic gilt als die letzte erhalten gebliebene Schnellzug-Dampflokomotive der Schweiz und präsentiert sich anlässlich ihrer 100-Jahr-Feier in bester Verfassung, bereit, mit 100 Stundenkilometern über die Schienen zu rasen. Die Geschichte dieser Lokomotive wird von den Anfängen bis in die Gegenwart nachgezeichnet. Zahlreiche seltene und oft unveröffentlichte Bilder würdigen dieses wertvolle Unikat. Zudem werden elf weitere Dampffahrzeuge aus dem Bestand von SBB Historic vorgestellt, darunter der 'Elefant' C 5/6, das 'Tigerli' E 3/3, der 'Habersack' Eb 3/5, die Engerth-Stütztenderlokomotive Ec 2/5 'Genf' aus dem Jahr 1858, die Centralbahn-Mallet Ed 2x2/2, die bekannte 'Limmat' der Spanisch-Brötli-Bahn, der Dampftriebwagen CZm 1/2 der Uerikon–Bauma-Bahn und die legendäre Dampfschneeschleuder 'Rotary' der ehemaligen Gotthardbahn. Diese Fahrzeuge erinnern an eine Zeit, in der Bahnfahren ein Erlebnis war, selbst wenn der Russ in Kleidern und Haaren hängen blieb.
Luxuriös quer durch Europa – im Trans Europ Express. 1955 beschlossen die Staatsbahnverwaltungen Frankreichs, Westdeutschlands, Italiens, der Schweiz und der Beneluxstaaten, die internationalen Bahnverbindungen zwischen den größten Zentren Westeuropas massiv zu beschleunigen. Ihr Rezept: ein neuartiger Zug, der in geschlossener Komposition unverändert die Grenzen passierte. Der 'Trans Europ Express' sollte größtmöglichen Komfort mit Vollklimatisierung bieten und verzichtete auf die Unterscheidung nach Klassen: Im TEE gab es nur die erste Klasse. Die ersten TEE-Kompositionen wurden von Dieselmotoren angetrieben, doch 1961 setzten die Schweizerischen Bundesbahnen die ersten für alle vier in Europa gängigen Stromsysteme ausgelegten Triebwagenzüge RAe TEE II in Dienst. Design und Ausstattung verliehen ihnen einen Hauch von Exklusivität und europäischem Glamour, was in den Anfangsjahren für volle Züge sorgte. Komfort und Design setzten neue Maßstäbe – der TEE II war in den Sechzigerjahren nicht nur eine Pionierleistung, sondern auch ein Höhepunkt der Eisenbahntechnik. Auch dreißig Jahre später erregte er als EuroCity mit seiner zeitlosen Eleganz Aufsehen. Im Frühsommer 2003 startete der Paradezug seine dritte Karriere als Museumszug der Stiftung Historisches Erbe der SBB. Das Buch dokumentiert mit stimmungsvollen Fotos die Entstehung, Hochblüte, Schattendasein und das Revival des TEE und legt großen Wert auf die Geschichten und Eri