Jörg Völlnagel Livres





Alchemie
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- 10 heures de lecture
Eindrücklicher noch als in den Texten werden die fabelhaften Geschichten der Alchemie in ihren Bildern erzählt. In zuweilen bizarrer Fantastik und dunkler Rätselhaftigkeit schildern sie den alchemistischen Prozess der Goldherstellung und künden sinnbildhaft von einer paradiesischen Existenz. Die fantastischen Bilderzählungen der Alchemie muten wie Märchen aus 1001 Nacht an. Sie handeln von Fabelwesen, Hermaphroditen und Königspaaren, vom Alten, das vergehen muss, um Neues entstehen zu lassen. Ihren Ausgang nehmen sie in den prächtigen Malereien spätmittelalterlicher Handschriften. Auch die alchemistischen Druckausgaben, die seit dem frühen 16. Jahrhundert verstärkt entstehen, setzen vielfach ganz auf die Kraft ihrer Darstellungen, die häufig von der Hand so namhafter Kupferstecher wie Matthäus Merian und Balthasar Schwan stammen. Opulent, grausam, zauberhaft und surreal – der besondere Reiz dieser Bilder liegt in ihrer allegorischen und ausgesprochen erfindungsreichen Bildsprache. Dass die ungeheure Faszination, die der alchemistische Prozess seit Jahrhunderten auf die Kreativität des Künstlers ausübt, bis heute ungebrochen ist, bezeugen unter anderem Werke von Max Ernst, Yves Klein, Anselm Kiefer und Sigmar Polke.
Unsterblich! Der Kult des Künstlers
- 231pages
- 9 heures de lecture
Der Katalog zur Ausstellung in der Kunstbibliothek der Staatlichen Museen zu Berlin beleuchtet den Mythos des Künstlers und dessen Inszenierungsformen sowie Inspirationsquellen, die von göttlicher Eingabe bis zu quälenden Visionen reichen. Die Betrachtung umfasst Künstlerbilder aus verschiedenen Kulturen und Epochen. Seit Jahrtausenden ist der Künstler Teil zahlreicher Schöpfungsmythen und wird auch im 21. Jahrhundert als auserwähltes Medium einer höheren Welt idealisiert. „Unsterblich! Der Kult des Künstlers“ zeigt, welche Höhen und Tiefen diese metaphysische Verklärung mit sich bringt. Der Fokus liegt nicht nur auf der abendländischen Kunst, sondern auch auf außereuropäischen Künstlerbildern, etwa aus Afrika, der Südsee oder der Maya-Kultur, und den Vorstellungen in der klassischen europäischen Kunstgeschichte. Der Künstler erscheint als göttliche Lichtgestalt und Schöpfer, während gleichzeitig seine dunklen Seiten als Seher, Prophet und Erlöser sichtbar werden, die er überwinden möchte, aber auch als Inspirationsquelle benötigt. Der Tod wird als ultimative Schwelle zur künstlerischen Ewigkeit thematisiert. Der Band enthält zahlreiche Essays von Archäologen, Ägyptologen, Ethnologen und Kunsthistorikern und dokumentiert die Rolle des Künstlers vom Alten Ägypten bis zur Gegenwart.