Geschichten und Anekdoten aus München
Da schau her!






Da schau her!
Von der Zugspitze bis ins Frankenland
So war es damals! Einzigartige Fotoschätze erinnern an Kindheit und Jugend im Bayern der Nachkriegszeit Die Zugspitze übte bereits Anfang der 1950er-Jahre wieder eine ungeheure Anziehungskraft aus, so wie auch das romantische mittelalterliche Städtchen Rothenburg ob der Tauber im fränkischen Weinland. Die Schönheit der bayerischen Landschaften, Tradition, Brauchtum und die nach Diktatur und Krieg wieder erwachte bayerische Lebensart und Lebensfreude, wurden zum Magnet des Landes zwischen Spessart und Karwendel. Viel war geschehen zwischen den Jahren 1950 und 1960. Es war das Jahrzehnt des Wiederaufbaus der zerstörten Städte und des wirtschaftlichen Aufschwungs. Die Kinder und Jugendlichen erlebten in diesen Nachkriegsjahren aufregende und beglückende Ereignisse, die bis heute in ihrer Erinnerung geblieben sind. Es sind zunächst nur Vorspiele einer Bewegung, die stürmisch verlaufen wird.
Auf dem Weg zur Weltstadt
„Der Wiederaufbau der Stadt München ist eine Angelegenheit von mindestens dreißig bis fünfzig Jahren …“ – diese bestürzende Prognose stellte der Wiederaufbaureferent und Stadtrat Helmut Fischer. Da war die Aktion „Rama dama“, die München von Schutt und Trümmern befreien sollte, bereits in vollem Gange. 1958 dann das Jubeljahr: Die Stadt feierte ihr 800-jähriges Jubiläum. Der rasante Wiederaufbau innerhalb eines Jahrzehnts war unglaublich – man sprach sogar vom „Münchner Wunder“. Die Landeshauptstadt erhielt ihre Identität und ihren unvergleichlichen Charme zurück. Bald machte sich das Wirtschaftswunder bemerkbar und auch in das gesellschaftliche Leben kam Bewegung. Man ging wieder aus, traf Freunde und wollte sehen, was sich in der Stadt schon alles getan hatte. München wurde zur Wirtschaftsmetropole … und zur heimlichen Hauptstadt der 1949 gegründeten Bundesrepublik Deutschland. Kommen Sie mit auf einen Streifzug durch das Münchner Leben in den 50er- und 60er-Jahren.
Geboren 42 – unser Start ins Leben war denkbar schlecht, wurden wir doch mitten in einen Krieg hineingeboren. Wir erlebten den Bombenhagel und flüchteten aufs Land. 1945 war dann endlich alles vorbei, doch noch lange prägten Wohnungsnot und Lebensmittelknappheit unseren Alltag. Langsam ging es aufwärts. Hol Dir das Gefühl zurück: Wir hörten Freddy Quinn im Radio und erlebten 1954 das „Wunder von Bern“. Wir tanzten in Petticoat und Nietenhosen Rock ‘n‘ Roll und verliebten uns zum ersten Mal.
Der Krieg war endlich aus, jetzt galt das Motto „Rama dama!“. Unmittelbar nach Kriegsende war der Fotograf Georg Fruhstorfer mit seiner Leica unterwegs durch die Trümmerlandschaft Münchens. Die in diesem Band enthaltenen Fotos dokumentieren eindrucksvoll das Leben nach dem Krieg. Kenntnisreich und einfühlsam ergänzen die Texte von Heidi Fruhstorfer, selbst eine Zeitzeugin, das bislang größtenteils unveröffentlichte Bildmaterial. Es zeigt die einst prächtigen, nun zerstörten Gebäude und das provisorische Alltagsleben inmitten von Trümmern. Besonders beindruckend sind auch die Bilder der Menschen, die sich mit der Situation arrangierten, nicht aufgaben und schließlich anpackten, um ihre Stadt aufzuräumen und wieder aufzubauen. Erleben Sie eine Reise in eine Zeit, geprägt von großer Not und dem unbändigen Willen zu überleben.
Hans Albers, Marianne Hoppe, Curd Jürgens, Elisabeth Flickenschildt, Gustav Knuth, Marika Rökk und viele andere Stars des deutschen Films - Heidi Fruhstorfer hat sie alle persönlich kennengelernt. Wie lebten Lil Dagover und Peter Lühr in den 60er- und 70er-Jahren? Warum wurden Antje Weisgerber und Gert Fröbe Schauspieler? Das und vieles mehr erfuhr die Autorin bei diesen aufregenden Begegnungen. Die faszinierenden Fotos ihres Mannes, des Fotografen Georg Fruhstorfer, geben Einblicke in das Alltagsleben und die Karrieren unserer großen Schauspielerinnen und Schauspieler.
Wir hatten keinen leichten Start ins Leben. Die entbehrungsreichen Kriegs- und Nachkriegsjahre prägten unsere Kindheit. Mit der Parole 'Rama dama' gab Oberbürgermeister Thomas Wimmer den Startschuss für die Aufräumarbeiten und den Wiederaufbau. Flüchtlinge strömten nach München und nach und nach kehrten unsere Väter aus der Kriegsgefangenschaft zurück. Wir erlebten im Winter Schulunterricht im kalten Klassenzimmer und im Sommer Hitzvakanz. Unser Spielplatz waren die Trümmergrundstücke in der Innenstadt. Später tanzten wir Rock 'n' Roll und hörten AFN. Und als endlich das erste Lehrjahr geschafft war, merkten wir, dass wir erwachsen geworden waren.
Nach dem Gewinn der legendären Fußballweltmeisterschaft 1954 ging eine Welle der Begeisterung durch ganz Deutschland. „Wir sind wieder wer!“ - so das Motto jener Tage. Nach den langen und folgenschweren Kriegsjahren ging es langsam und stetig bergauf. Die Menschen packten an, bauten auf und brachten die Wirtschaft in Schwung - das „Wirtschaftswunder“ nahm seinen Lauf. Kommen Sie mit auf eine Zeitreise ins München der 50er Jahre, als die Menschen wieder beim Dallmayr kauften, mit der „Knutschkugel“ in den wohlverdienten Urlaub fuhren, den millionsten Münchner begrüßten, „wie narrisch“ Fasching feierten und sich ein leckeres Brathendl im Wienerwald gönnten - da werden Erinnerungen wach.