Das Denken Gottes sieht sich auf doppelte Weise herausgefordert: einerseits durch die neuzeitliche Skepsis, andererseits durch den (post)modernen religiösen Pluralismus. Die biblische Tradition mutet uns zu, den der Moderne entschwundenen Gott als verborgenen, das heißt allem Augenschein zum Trotz gegenwärtigen zu denken - vor allem aber: zu glauben. Fürwahr, du bist ein verborgener Gott, der Gott Israels, ein Erretter! heißt es in Jesaja 45,15. Dieses biblische Glaubensbekenntnis bildet das Grundmotiv und den Leitfaden der vorliegenden Studien zur Gottesfrage.
Ulrich H. J. Körtner Livres






Der Bedeutung der reformatorischen Theologie für die Gegenwart Die Reformation ist mehr als Luther, aber ohne Martin Luther hätte es keine Reformation gegeben. Er war ein radikaler, nach dem biblischen Grund des Glaubens fragender Theologe. Die Sprengkraft seiner Theologie sollte gerade heute neu bewusst gemacht werden. In einer Zeit der religiösen Indifferenz und eines trivialisierten Christentums brauchen wir mehr denn je eine neue Form von radikaler Theologie, die leidenschaftlich nach Gott fragt und auf das Evangelium hört. Der Gott Martin Luthers ist und bleibt eine Provokation. Die Provokation Luthers steht im Zentrum des Buches von Ulrich H. J. Körtner über Luthers Verständnis christlicher Freiheit, seine Schriftauslegung, seine Auffassungen von Arbeit und Beruf sowie seine Theologie des Politischen. Der renommierte Wiener Systematiker schließt damit theologisch an sein streitbares, 2017 erschienenes Buch Für die Vernunft. Wider Moralisierung und Emotionalisierung in Politik und Kirche an. [Luther's Provocation for the Present Day. Bible - Christian Existence - Politics] The Reformation is more than Luther, but without Luther there would have been no Reformation. He was a radical theologian who inquired after the biblical foundation of the faith. Today in particular, the explosive force of his theology should be brought to awareness. In a time of religious indifference, and of a trivialized Christendom, we need more than ever a new form of radical theology, that asks passionately after God and heeds the word of the Gospel. Martin Luther's God is and remains a provocation. That provocation is at the center of this book about Luther's understanding of Christian freedom, his interpretation of Scripture, his conception of work and vocation, and his theology of the political. In this project, the internationally renowned systematic theologian from the University of Vienna follows up his confrontational book from 2017, Für die Vernunft. Wider Moralisierung und Emotionalisierung in Politik und Kirche.
Für die Vernunft
Wider Moralisierung und Emotionalisierung in Politik und Kirche
Immer schon waren die Sprache der Moral und die Emotionen, die sie zu wecken vermag, ein Mittel der Politik. Gegenwärtig greifen Moralisierung und Emotionalisierung in Politik und Gesellschaft jedoch in einem für die Demokratie bedenklichen Ausmaß um sich - auch in den Kirchen. Wie es die Aufgabe der Ethik ist, vor zu viel Moral zu warnen, so ist es die Aufgabe der Theologie, die Unterscheidung zwischen Religion und Moral bewusst zu machen - in der Sprache der reformatorischen Tradition: die Unterscheidung zwischen Gesetz und Evangelium. Sie ist das Herzstück theologischer Vernunft und fördert die politische Vernunft. Nur wenn beide in ein konstruktives Verhältnis gesetzt werden, lässt sich der Tyrannei des moralischen Imperativs in Politik und Kirche Einhalt gebieten. Der moralische Imperativ hat Hochkonjunktur. Empört euch!, Entrüstet euch!, Entängstigt euch! ... Sich aus hochmoralischen Gründen empören oder entrüsten zu dürfen, verschafft ein gutes Gefühl, enthält doch der moralische Imperativ die frohe Botschaft: Wir sind die Guten! Wer dagegen wie Max Weber für die Unterscheidung - nicht Trennung! - von Politik und Moral plädiert und Politik als nüchternes Handwerk, als beharrliches Bohren dicker Bretter versteht, hat in der moralisch aufgeladenen Gegenwartsstimmung einen schweren Stand. Ulrich H. J. Körtner plädiert ganz entschieden dafür, theologische und politische Vernunft wieder in ein konstruktives Verhältnis zu setzen.
Diakonie und Öffentliche Theologie
Diakoniewissenschaftliche Studien
Diakoniewissenschaft, diakonische Ethik und diakonische Theologie - so lautet die Grundthese des vorliegenden Buches - sind als Gestalt öffentlicher Theologie zu verstehen, ist doch Diakonie gleichermaßen Ort wie Akteur öffentlicher Theologie. Öffentliche Theologie ist die kritische Reflexion des Wirkens und der Wirkungen des Christentums in die Gesellschaft hinein. Sie beteiligt sich zugleich an den öffentlichen Diskursen über Menschenwürde und Menschenbild, Gerechtigkeit und Solidarität, kurz: an der Diskussion darüber, in welcher Gesellschaft wir leben wollen. Wenn es zutrifft, dass Kirche wesentlich Diakonie ist, liegt es unmittelbar auf der Hand, dass diakonische Theologie als öffentliche Theologie zu treiben ist. Zugleich zeigt sich, dass die Probleme öffentlicher Theologie - etwa die Frage nach der Übersetzbarkeit christlicher Überzeugungen in die säkulare Sprache einer pluralistischen Gesellschaft und die Frage nach dem Verhältnis von Kirche, Öffentlichkeit und Zivilgesellschaft - in der Diakonie heute besonders drängend sind. Das zeigen die Diskussionen um das Schlagwort der die diakonische Identität. Diakonische Theologie als Gestalt öffentlicher Theologie ist eine Suchbewegung und weithin noch ein uneingelöstes Desiderat. An dieser Suchbewegung möchte sich das vorliegende Buch beteiligen. Es schlägt einen Bogen von Grundfragen und Grundlagen der Diakoniewissenschaft zu praktischen Einzelthemen mit einem Schwerpunkt auf Fragestellungen der Pflege und der Altenhilfe
Wohin steuert die Ökumene?
- 266pages
- 10 heures de lecture
Ist die Leitidee der ökumenischen Bewegung, zu einer sichtbaren Einheit der Kirchen zu gelangen, überholt? Kommen wir in der ökumenischen Ethik, der Frage der kirchlichen Ämter und des Papstamtes auf keinen grünen Zweig? Steht die Ökumene still? Diesen Fragen stellt sich der Autor und trägt dem Übergang von einer Konsens- zu einer Differenzökumene Rechnung, der sich im Dialog abzuzeichnen scheint. In einem engagierten Plädoyer liefert dieser Band Ansätze, wie mit den fortbestehenden Differenzen, die offenbar den Kern konfessioneller Identitäten berühren, produktiv umgegangen werden kann, ohne dabei die Wahrheitsfrage zu relativieren. Insofern ist er eine ökumenische Ermutigung.
Kirche des Wortes: Wirkungen und Wirksamkeit des Evangeliums
- 198pages
- 7 heures de lecture
Wie lange noch, wie lange?
- 128pages
- 5 heures de lecture
Riskanter Glaube
Einübung im Christentum



